Die Ukraine erwartet eine Intensivierung der russischen Offensive in den kommenden Monaten und verstärkt daher die medizinische Unterstützung für ihre Truppen an der Front, schreibt RENEWZ.de unter Berufung auf die unabhängige Nachrichtenagentur UNIAN. Die kommenden Monate könnten laut Militärvertretern und Analysten für den Verlauf des Konflikts entscheidend sein, da Russland die Angriffe zuletzt intensiviert hat, berichtet die Financial Times.
„Die Lage an der Front spitzt sich zu, insbesondere im Osten und Süden“, zitiert die Financial Times einen Sprecher des ukrainischen Militärs. Um sich auf die kommenden schweren Gefechte vorzubereiten, entsendet Kiew mehr medizinisches Personal an die Brennpunkte.Der Kommandeur einer Artillerieeinheit bei Kurachowe berichtete der Financial Times, dass die russischen Truppen von drei Seiten angreifen. Seine Einheit sei bereit, sich zurückzuziehen, jedoch stehe ein Befehl dazu noch aus. Wie das Center for Defense Strategies (CDS) weiter prognostiziert, könnte die Frontlinie bis Dezember etwa 30 bis 35 Kilometer weiter westlich verlaufen.
Personalengpässe als größte HerausforderungLaut Militäranalysten und Kommandanten bleibt der Personalmangel eine der größten Herausforderungen für die Ukraine. Die Financial Times berichtet weiter, dass Franz-Stefan Gady, Analyst am International Institute for Strategic Studies in London, erklärte: „Das Durchschnittsalter der Soldaten in den verschiedenen Brigaden liegt bereits über 40 Jahre, und die Zahl neuer Rekruten ist begrenzt.“ Um den Mangel zu kompensieren, plant die Ukraine, von November bis Februar bis zu 160.000 Soldaten zu mobilisieren. Experten halten jedoch eine realistische Zahl von etwa 100.000 Rekruten für wahrscheinlicher.
Russische Truppenaktivität im SüdenDie ukrainischen Verteidigungskräfte berichten zudem von verstärkten Aktivitäten der russischen Streitkräfte im Süden, insbesondere in den Regionen um Orichiw, Wremiw und Huljajpole, wo russische Sturmtruppen an die Frontlinie vorrücken. Wie die Financial Times weiter ausführt, sammelt Russland auch in der Region Donezk Kräfte und Ausrüstung, was auf eine groß angelegte Offensive hindeuten könnte.
Abschließend stellt die Ukraine sich auf intensivierte Gefechte an den Frontlinien im Osten und Süden ein. Trotz der Herausforderungen im Personalbestand verstärkt das Militär seine medizinische Unterstützung und bereitet sich auf mögliche großangelegte Offensiven der russischen Streitkräfte vor.
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