TÜV-Report 2026: Warum Deutschlands Autos altern und Tesla mit Mängeln enttäuscht

Deutschlands Auto-Bestand veraltet z alarmierender Geschwindigkeit, ein Umstand, der sich direkt in den Ergebnissen der Hauptuntersuchungen (HU) niederschlägt. Die Fahrzeuge auf deutschen Straßen weisen immer mehr Mängel auf, was die technische Verkehrssicherheit zunehmend gefährdet. Im vergangenen Jahr fiel nahezu jedes fünfte geprüfte Auto (21,5 Prozent) mit erheblichen Mängeln durch die strengen TÜV-Prüfungen – ein deutlicher Indikator für den schlechten Zustand der Flotte.Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, konstatiert hierzu einen eindeutig negativen Trend bei der technischen Fahrzeugsicherheit und sieht das aktuell hohe Durchschnittsalter von 10,6 Jahren als Hauptursache. Dieser Alterungsprozess neutralisiert die positiven Auswirkungen technologischer Fortschritte, die eigentlich zu mehr Sicherheit führen sollten. Nur 66,1 Prozent der Pkw waren mängelfrei, der niedrigste Stand seit neun Jahren.Wie die Redaktion Renewz.de berichtet.
Steigendes Durchschnittsalter: Die Hauptursache für den Negativtrend
Das Durchschnittsalter der Pkw in Deutschland, welches laut aktueller Erhebung bei kritischen 10,6 Jahren liegt, stellt die fundamentale Ursache für die steigende Mängelquote dar. Dieser Umstand resultiert aus verschiedenen Faktoren, darunter längere Haltezeiten der Fahrzeuge, gestiegene Anschaffungskosten für Neuwagen sowie die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, die viele Verbraucher zur Verschiebung von Ersatzinvestitionen zwingt. Die Alterung des Fahrzeugbestands führt zwangsläufig zu einem erhöhten Verschleiß an mechanischen und elektronischen Komponenten, die in älteren Modellen weniger robust oder schwieriger zu warten sind. Geschäftsführer Bühler betont, dass die statistische Alterung des Bestandes die technischen Fortschritte in puncto aktiver und passiver Sicherheit in ihrer Gesamtwirkung leider zunichtemacht. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sind zudem bereits mehr als jeder vierte Pkw in Deutschland (27,4 Prozent) 15 Jahre oder älter, was rund 13,5 Millionen Fahrzeugen entspricht und das Problem zusätzlich verschärft.
Die Konsequenzen dieses Altersanstiegs sind deutlich: Neben den erheblichen Mängeln, die zum Nichtbestehen der Hauptuntersuchung führen, identifizieren die Prüforganisationen auch vermehrt „gefährliche“ oder gar „verkehrsgefährdende“ Mängel. Solche Defekte, zu denen undichte Bremsleitungen, lockere Lenkungsteile oder gebrochene Federbeine zählen, betreffen in Deutschland etwa 135.000 Fahrzeuge aller Prüfungen. Besonders besorgniserregend ist, dass rund 12.000 Fahrzeuge als verkehrsunsicher eingestuft und sofort stillgelegt werden mussten. Rund 90 Prozent dieser sofort stillgelegten Fahrzeuge weisen ein Alter von mindestens 10 Jahren auf.
Versagen in der E-Mobilität: Teslas enttäuschende TÜV-Ergebnisse
Im Kontrast zu den Erwartungen an moderne Mobilität schneiden die E-Fahrzeuge im aktuellen Report sehr unterschiedlich ab, wobei die Modelle des US-Herstellers Tesla massiv enttäuschen und für negative Schlagzeilen sorgen. Das Tesla Model Y belegt im Ranking der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge mit einer Mängelquote von 17,3 Prozent den letzten Platz von insgesamt 110 Modellen, was einer Blamage gleichkommt. Beanstandet werden bei diesem Fahrzeug insbesondere Mängel an der Achsaufhängung, an den Bremsscheiben sowie an der Beleuchtung, kritische Bereiche für die Fahrsicherheit. Knapp besser, aber immer noch weit abgeschlagen, liegt das Tesla Model 3 mit einer erheblichen Mängelquote (EM-Quote) von 13,1 Prozent. Bemerkenswert ist, dass beide Tesla-Modelle bei der ersten Hauptuntersuchung mit 56.000 bzw. 55.000 Kilometern überdurchschnittlich hohe Laufleistungen aufweisen, was ihre Langstreckentauglichkeit beweist. Bühler merkt an, dass andere Fahrzeuge mit ähnlicher oder sogar höherer Kilometerleistung jedoch signifikant besser abschneiden.

Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Hersteller in der Aufbauqualität und der Zuverlässigkeit der mechanischen Komponenten noch Nachholbedarf haben. Während die Fahrzeuge hohe Laufleistungen erzielen, scheint die Haltbarkeit bestimmter Baugruppen unter dem deutschen Straßenverkehr und Wartungsintervallen zu leiden. Im Gegensatz dazu erzielen andere E-Modelle von Premiumherstellern deutlich bessere Ergebnisse. Im Ranking der zwei bis drei Jahre alten Fahrzeuge sind unter den Top Ten beispielsweise der Mini Cooper SE (EM-Quote: 3,5 Prozent) und der Audi Q4 e-tron (4,0 Prozent) zu finden. Weit hinten im Ranking liegen hingegen der Skoda Enyaq (9,1 Prozent) und der Dacia Spring (13 Prozent).
Punkte, die beim Tesla Model Y am häufigsten bemängelt wurden (Alter: 2-3 Jahre):
- Mängel an der Achsaufhängung
- Übermäßiger Verschleiß der Bremsscheiben
- Funktionsstörungen der Beleuchtungsanlage
- Problembereiche in der Radaufhängung
Gewinner und Verlierer im TÜV-Report 2026
Ungeachtet der allgemeinen Negativtendenz und der Schwächen bei einigen E-Fahrzeugen präsentiert der TÜV-Report 2026 auch eine Reihe von Modellen, die durch ihre Zuverlässigkeit und Robustheit überzeugen. Gesamtsieger des diesjährigen Reports ist der Kleinwagen Mazda 2, der in der Klasse der zwei bis drei Jahre alten Fahrzeuge brilliert. Lediglich 2,9 Prozent der geprüften Fahrzeuge wiesen bei diesem Modell erhebliche Mängel auf, was einen Bestwert darstellt. Dies beweist, dass eine hohe Qualität und Langlebigkeit auch im Segment der Kleinwagen möglich ist.
Der Erfolg des Mazda 2 wird ergänzt durch andere Klassenbesten und Langzeitgewinner:
- VW Golf Sportsvan und VW T-Roc überzeugen in der Altersklasse der 4- bis 5-Jährigen.
- Der VW T-Roc wiederholt seinen Erfolg auch bei den 6- bis 7-Jährigen.
- In der Klasse der 8- bis 9-Jährigen siegt der Mazda CX-3.
- Bei den ältesten Fahrzeugen (10-11 Jahre) punktet die Mercedes B-Klasse.
- Den Titel bei den 12- bis 13-Jährigen sichert sich der VW Touareg.
Demgegenüber stehen die klaren Verlierer: Neben dem bereits erwähnten Tesla Model Y in der Klasse der Jüngsten tauchen der BMW 5er/6er (zweimal) und der Dacia Duster (zweimal) in den Negativ-Rankings verschiedener Altersklassen auf. Der BMW 5er/6er, der über eine aktive Motorhaube zum Fußgängerschutz verfügt, scheitert oft an Defekten der Dämpfer, da deren vorgeschriebene Erneuerung alle fünf Jahre häufig unterlassen wird.

Übersicht der Verlierer nach Altersklasse (Erhebungsjahr 2026):
| Altersklasse | Verlierer-Modell | Häufigste Bemängelung |
| 2–3 Jahre | Tesla Model Y | Achsaufhängung, Bremsscheiben |
| 4–5 Jahre | BMW 5er/6er | Defekte aktive Motorhaube |
| 6–7 Jahre | Dacia Duster | Allgemeiner Verschleiß, Achsaufhängung |
| 8–9 Jahre | BMW 5er/6er | Mängel an der Beleuchtung, Bremsleitungen |
| 10–11 Jahre | Dacia Duster | Rost, Korrosion und Fahrwerk |
| 12–13 Jahre | Renault Clio | Diverse Mängel, hoher Verschleiß |
Der Einfluss des Alters auf die Verkehrssicherheit
Die Korrelation zwischen dem Alter der Fahrzeuge und der Zunahme der Mängel ist evident und bestätigt sich in allen Altersklassen. Während bei der zweiten Hauptuntersuchung nach fünf Jahren nur etwa jedes zehnte Fahrzeug durchfällt, steigt dieser Anteil drastisch an: bei der fünften Prüfung nach elf Jahren sind es bereits fast 22,9 Prozent, und bei der siebten Prüfung nach 15 Jahren fällt nahezu jedes dritte Fahrzeug (32,9 Prozent) durch. Diese Zahlen belegen die dringende Notwendigkeit, ältere Fahrzeuge intensiv zu warten und deren technische Sicherheit regelmäßig zu überprüfen. Die Gefahr auf den Straßen nimmt mit dem Alter der Pkw signifikant zu.
Besonders alarmierend ist die Statistik zu verkehrsgefährdenden Mängeln:
- Rund 135.000 Fahrzeuge aller geprüften Pkw wiesen gefährliche Mängel (undichte Bremsleitungen, lockere Lenkungsteile) auf.
- Weitere rund 12.000 Fahrzeuge wurden als verkehrsunsicher eingestuft und mussten sofort stillgelegt werden.
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