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Türkei liefert neuen NATO-Kampfpanzer Altay T1 – kann er Leopard und Abrams ersetzen

Türkei liefert neuen NATO-Kampfpanzer Altay T1 – kann er Leopard und Abrams ersetzen

August 28, 2025
Monika Schmidt
Die Türkei liefert ab 2025 den neuen Kampfpanzer Altay T1. Mit moderner Technik soll er alte Modelle ersetzen und die NATO-Position Ankaras stärken.

Am 28. August 2025 hat die Türkei mit der Auslieferung der ersten Altay T1-Kampfpanzer begonnen. Es handelt sich um das bedeutendste Rüstungsprojekt des Landes seit dem Zweiten Weltkrieg. Ankara will damit die noch eingesetzten Leopard 2A4, M60TM und M48A5 schrittweise ablösen und zugleich die eigene Abhängigkeit von ausländischer Technologie verringern, berichtet Renewz.de unter Berufung auf Army Recognition.

Der Altay T1 wiegt 65 Tonnen und zählt zur dritten Generation moderner Kampfpanzer. Herzstück ist eine 120-mm-Glattrohrkanone von MKE, ergänzt durch eine modulare Verbundpanzerung von Roketsan. Für den Schutz sorgt das aktive Abwehrsystem AKKOR von Aselsan, das in Tests in der Lage war, moderne Panzerabwehrraketen abzufangen. Der Panzer wird von einem 1.500-PS-Dieselmotor von Hyundai Doosan angetrieben, gekoppelt mit einem EST15K-Getriebe von SNT Dynamics. Er erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 65 km/h, eine Reichweite von rund 450 Kilometern und bleibt unter extremen klimatischen Bedingungen zwischen –32 °C und +52 °C einsatzfähig.

Die Entwicklung begann bereits 2008, doch ein Embargo für deutsche MTU-Motoren und RENK-Getriebe führte zu jahrelangen Verzögerungen. Ankara wandte sich daraufhin an Südkorea, sodass der Altay T1 starke technische Parallelen zum K2 „Black Panther“ aufweist. Dennoch gilt der Panzer nicht als Kopie, sondern als angepasste Eigenentwicklung, die auf die taktischen Anforderungen der türkischen Armee zugeschnitten ist. Die Entscheidung für eine klassische Vier-Mann-Besatzung anstelle einer automatisierten Ladelösung unterstreicht den Fokus auf Robustheit und einfache Wartung.

Die Serienproduktion startete 2024. Bis Ende 2025 sollen die ersten drei Fahrzeuge an die Landstreitkräfte übergeben werden. Der Produktionsplan sieht bis 2028 insgesamt 85 Panzer vor: elf Stück 2026, 41 im Jahr 2027 und weitere 30 im Jahr 2028. In einer zweiten Phase will Ankara die Gesamtzahl auf 250 Einheiten erhöhen, darunter 165 Altay T2 mit dem neu entwickelten einheimischen „BATU“-Motor. Die Kosten pro Panzer werden auf etwa 13 bis 14 Millionen US-Dollar geschätzt – ein Preis, der ihn im internationalen Vergleich zwischen Leopard 2 und Abrams positioniert.

Für die NATO ist das Projekt von Bedeutung, da die Türkei mit dem Altay ihre südliche Flanke militärisch stärkt. Zugleich sendet Ankara ein politisches Signal: Die Türkei sieht sich nicht länger nur als Nutzer westlicher Rüstung, sondern als Produzent eines Systems, das künftig auch exportiert werden soll. Vor allem Partner im Nahen Osten gelten als mögliche Abnehmer. Die Einführung des Altay T1 zeigt damit nicht nur den technologischen Fortschritt der Türkei, sondern auch ihren Anspruch, in sicherheitspolitischen Fragen unabhängiger und einflussreicher zu werden.

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