Tschernobyl: Russlands Drohnenangriff beunruhigt die Welt

Ein russischer Drohnenangriff hat in der Nacht zum 14. Februar den Schutzmantel des vierten Reaktorblocks des stillgelegten Kernkraftwerks Tschernobyl beschädigt. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde das Bauwerk erheblich getroffen. „Dieses Schutzsystem wurde von der internationalen Gemeinschaft errichtet, um die Welt vor den Folgen der Katastrophe von 1986 zu bewahren. Russland hat es jetzt angegriffen“, erklärte Selenskyj auf Telegram. Darüber berichtet RENEWZ unter Berufung auf den offiziellen Telegram-Kanal des ukrainischen Präsidenten.
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten führte die Explosion zu einem Brand, der jedoch schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. „Die Strahlenbelastung hat sich nicht verändert, aber die Schäden am Schutzbau sind erheblich“, betonte Selenskyj. Internationale Experten überwachen die Situation weiterhin genau.
Internationale Empörung auf der Münchner Sicherheitskonferenz
Die Attacke sorgte für scharfe Reaktionen auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Andrij Jermak, Leiter des ukrainischen Präsidialamts, erklärte, dass die Nachricht unter den Konferenzteilnehmern für große Wut gesorgt habe. „Hier ist niemand nur ‚besorgt‘, alle sind wirklich wütend. Die Welt investierte Milliarden in dieses Schutzsystem, und jetzt greift Russland es gezielt an“, sagte Jermak.
Er kündigte an, dass die Ukraine ihre Partner, insbesondere die USA, mit detaillierten Informationen über die Bedrohung versorgen werde. „Russland startet regelmäßig Drohnen aus der Sperrzone von Tschernobyl. Dies ist nicht nur eine Gefahr für die Ukraine, sondern für die ganze Welt“, warnte Jermak.
Deutschland verurteilt Angriff – Baerbock fordert Konsequenzen
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock äußerte sich am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz: „Russland überschreitet mit diesem Angriff eine weitere rote Linie. Ein Angriff auf eine nukleare Anlage ist unverantwortlich und muss Konsequenzen haben.“
Auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth, forderte eine klare Antwort der internationalen Gemeinschaft: „Putin spielt mit der Sicherheit Europas. Es ist höchste Zeit für noch härtere Sanktionen.“
Gezielter Angriff auf nukleare Sicherheit
Das Schutzsystem wurde von der Ukraine gemeinsam mit internationalen Partnern, darunter die Europäische Union und die Vereinigten Staaten, errichtet. Ziel war es, nach der Katastrophe von 1986 eine langfristige Sicherung der zerstörten Anlage zu gewährleisten.
Selenskyj kritisierte Russland scharf: „Nur ein terroristischer Staat würde ein stillgelegtes Kernkraftwerk angreifen, ohne sich um die Folgen zu kümmern.“
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Regelmäßige Angriffe auf kritische Infrastruktur
Der Angriff auf Tschernobyl reiht sich in eine Serie gezielter Attacken auf die ukrainische Infrastruktur ein. „Russland startet jede Nacht Drohnen- und Raketenangriffe auf unsere Städte, auf unsere Kraftwerke und auf unsere Lebensgrundlage. Das zeigt, dass Putin nicht an Frieden interessiert ist“, betonte Selenskyj.
Selenskyj forderte ein geschlossenes Vorgehen gegen Russland: „Wer Frieden und Sicherheit auf der Welt will, muss den Aggressor stoppen. Russland muss für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.“
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