Trump stoppt US-Hilfe für Ukraine nach Streit mit Selenskyj

Präsident der USA Donald Trump hat die gesamte amerikanische Hilfe für die Ukraine gestoppt, einschließlich der Mittel, die sein Vorgänger Joe Biden bewilligt hatte. Der Entscheid folgte auf einen öffentlichen Streit mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Laut Berichten von RENEWZ unter Berufung auf Bloomberg und CNN hat Trump die militärische und finanzielle Hilfe für die Ukraine ausgesetzt.
Waffenlieferungen gestoppt
Der Stopp gilt für sämtliche militärische Ausrüstung, die sich aktuell nicht auf ukrainischem Boden befindet. Dies betrifft insbesondere:
- Waffenlieferungen, die sich derzeit im Transit per Flugzeug oder Schiff befinden.
- Militärgüter, die sich auf Zwischenlagern in Polen befinden und für den Transport in die Ukraine vorgesehen waren.
Das genaue Volumen der gestoppten Waffenlieferungen ist unklar. Fest steht jedoch, dass die USA unter der Präsidentschaft von Joe Biden militärische Hilfsgüter im Wert von 3,85 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt hatten.
Was war der Auslöser für die Entscheidung
Der Streit zwischen Trump und Selenskyj eskalierte während eines Treffens am 28. Februar im Weißen Haus. Ursprünglich war ein Abkommen zwischen den USA und der Ukraine über Rohstoffkooperation geplant. Doch während des Gesprächs kam es zu einem scharfen Disput zwischen Selenskyj und Vizepräsident J.D. Vance über die russisch-ukrainische Kriegsstrategie.
- Vance plädierte für diplomatische Lösungen, während Selenskyj betonte, dass er bereits Friedensverhandlungen mit Putin unter Vermittlung von Frankreich und Deutschland geführt habe.
- Selenskyj warnte, dass die USA bei einer schlechten Friedensvereinbarung "die Folgen zu spüren bekommen würden".
- Daraufhin reagierten Trump und Vance empört und hielten dagegen, dass dies nicht in der Verantwortung Selenskyjs liege.
Schließlich verließ Selenskyj vorzeitig das Weiße Haus, ohne das geplante Rohstoffabkommen zu unterzeichnen.
Politische Reaktionen und internationale Kritik
Nach dem Treffen schrieb Trump in einem Statement, dass Selenskyj "nicht bereit für Frieden" sei, ihm aber "die Möglichkeit offen stehe, zurückzukehren und seine Meinung zu ändern".
Mehrere internationale Staats- und Regierungschefs zeigten sich solidarisch mit der Ukraine, darunter:
- Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
- Polens Premierminister Donald Tusk
Zudem forderten US-Demokraten und einige republikanische Senatoren im Kongress eine dringende Überprüfung der Entscheidung von Trump.
Konsequenzen für die Ukraine
Die gestoppte Hilfe betrifft vor allem:
- Luftabwehrraketen
- Munition für HIMARS-Systeme
- Artilleriegeschosse
Laut dem Voice of America-Journalisten Ostap Jarysch war der letzte genehmigte Hilfspaket noch im Januar und sollte die ukrainischen Streitkräfte mit Munition und Luftabwehrsystemen versorgen.
Die Regierung Trump erklärte, dass das Hilfsmoratorium so lange gültig bleibe, bis die "ukrainische Führung glaubwürdiges Engagement für den Frieden zeigt".
Zukunft der US-Ukraine-Politik
Laut Berichten der New York Times erwog Trump bereits am 3. März, jegliche Hilfe an die Ukraine dauerhaft einzustellen. Dies sei jedoch noch nicht final entschieden. Der Präsident wolle zunächst beobachten, "wie sich die Lage entwickelt". Experten erwarten, dass die US-Haltung zur Ukraine weiterhin starken Schwankungen unterliegt, abhängig von der politischen Agenda von Trump und den Verhandlungen zwischen beiden Ländern.
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Bild von Facebook / The White House