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Wie Trump Amerikas digitale Geldordnung verändert – und dabei selbst profitiert

Wie Trump Amerikas digitale Geldordnung verändert – und dabei selbst profitiert

Juli 19, 2025
Monika Schmidt
Trump entfesselt mit dem Genius Act die Krypto-Revolution. Stablecoins sollen reguliert werden – doch Kritiker sehen persönlichen Profit für seine Familie.

Donald Trump hat das mächtigste Krypto-Gesetz der US-Geschichte unterzeichnet – ein symbolischer Auftakt für Amerikas Krypto-Revolution, gefeiert von der Branche und begleitet von stillen Gewinnern in seiner Familie. Darüber berichtet RENEWZ.de unter Berufung auf Handelsblatt.

Am Freitagmittag stand Donald Trump im Ostflügel des Weißen Hauses vor einem exklusiven Kreis aus Tech-Gründern, Financiers und Blockchain-Strategen. In seiner Hand: ein Füllfederhalter, daneben ein Dokument, das als „Genius Act“Geschichte schreiben soll. Mit seiner Unterschrift trat das neue Gesetz zur Regulierung von sogenannten Stablecoins in Kraft – digitalen Münzen, die fest an den US-Dollar gebunden sind.

Trump erklärte, dies sei ein „revolutionärer Schritt in die finanzielle Zukunft Amerikas“ – und fügte mit einem schmunzelnden Seitenhieb hinzu:

„Der Name ‘Genius Act’ – der spricht wohl für sich.“

Stabile Token – instabile Interessen

Stablecoins sollen laut Gesetz künftig strenger kontrolliert werden: Emittenten benötigen Lizenzen, Rücklagen müssen in US-Dollar gehalten werden, und jede Transaktion unterliegt der Aufsicht durch US-Finanzbehörden. Laut einer Analyse der Citigroup könnte der Markt für Stablecoins bis 2035 auf 3,7 Billionen Dollar anwachsen – ein Anstieg um mehr als das 14-Fache. Schon heute fließen täglich Milliarden durch solche Token.

Doch was auf den ersten Blick nach Regulierung klingt, wirft Fragen auf. Denn mehrere Unternehmen mit direkter oder indirekter Nähe zur Trump-Familie haben in den letzten Monaten gezielt in Start-ups investiert, die Stablecoins auf den Markt bringen wollen. Manche dieser Firmen sind in steuerfreundlichen Staaten wie Florida oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten registriert.

Wahlkampf und Wallets – ein doppeltes Spiel

Mit dem Gesetz erfüllt Trump eines seiner Wahlversprechen: Die USA als globalen Innovationsführer in der Finanztechnologie zu positionieren. Gleichzeitig positioniert er sich als „Volkspräsident“, der den Zugang zu digitalen Zahlungsmitteln demokratisiert. Doch Kritiker werfen ihm vor, ausgerechnet mit diesem Gesetz sich selbst und seinen engen Vertrauten neue Profitmöglichkeiten zu verschaffen.

„Dieses Gesetz öffnet Hintertüren für private Bereicherung unter dem Deckmantel der Innovation,“
sagt der demokratische Senator Ron Wyden.

Auch aus akademischer Sicht gibt es Gegenwind: Die Universität Stanford veröffentlichte eine Analyse, die dem Gesetz ein „extrem hohes Klumpenrisiko“ bescheinigt – große Emittenten könnten kleinere Anbieter systematisch vom Markt verdrängen.

Familienfinanzen in der Blockchain

Nach Recherchen des US-Portals OpenPolicyCheck hält ein von Eric Trump mitgeführter Investmentfonds Anteile an mindestens zwei Fintech-Unternehmen, die nun von den neuen Bedingungen profitieren könnten.

Insider bestätigen, dass einer der Fonds bereits Gespräche mit Coinbase und Tether über technische Kooperationen führe. Öffentlich will das Weiße Haus dazu keine Stellung nehmen.

Krypto-Offensive als geopolitisches Signal

Trumps Schritt hat auch außenpolitische Dimensionen: Er versteht den Genius Act als direkte Antwort auf Chinas digitalen Yuan und Europas uneinheitliche Krypto-Regelung.

„Amerika muss die Kontrolle über digitales Geld behalten – nicht Peking, nicht Brüssel.“
erklärte Trump.

Was Anleger und Bürger wissen müssen

AspektNeue Regelung unter dem Genius Act
EmittentenpflichtNur bei US-Finanzaufsicht registrierte Anbieter erlaubt
Kapitalreserven1:1 Deckung in US-Dollar verpflichtend
TransaktionskontrolleEchtzeit-Reporting an Finanzbehörden
AuslandsanbieterErhöhter Zulassungsaufwand, Fokus auf US-Markt
SchutzmaßnahmenVerbraucherschutz durch Prüfpflichten und Offenlegung

Für Verbraucher könnte das Gesetz mehr Vertrauen in digitale Währungen bringen – aber auch weniger Auswahl und Innovation, warnen Start-ups.

Ein Gesetz für das Volk – oder für die eigene Tasche

Trumps Genius Act wird von Unterstützern als wirtschaftspolitischer Geniestreich gefeiert – doch zwischen Lobbytreffen, Wahlkampfthemen und persönlichen Verbindungen verschwimmen die Grenzen zwischen politischer Führung und privatem Vorteil. Während der Präsident das Weiße Haus verlässt, applaudieren hinter ihm Tech - Milliardäre, Banker – und stille Investoren. Und irgendwo – weit entfernt vom Blitzlicht der Kameras – fließen vielleicht bereits die ersten digitalen Gewinne in bekannte Wallets.

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