Am Freitagabend ereignete sich auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt eine unfassbare Tragödie. Ein Auto raste etwa 400 Meter durch eine Menschenmenge und hinterließ ein Bild des Grauens. Zwei Menschen, darunter ein Kleinkind, kamen ums Leben, 68 weitere wurden verletzt, 15 davon schwer. Der mutmaßliche Täter, ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, wurde noch vor Ort festgenommen.RENEWZ berichtet mit Verweis auf ZDF, dass die Ermittlungen zu den Hintergründen weiterhin andauern.
Laut Polizei handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen seit 2006 in Deutschland lebenden Arzt, der zuletzt in Bernburg (Saale) arbeitete. Er nutzte einen gemieteten BMW-SUV, um die Absperrungen des Weihnachtsmarktes zu überwinden. Den Behörden war der Mann bisher nicht als Islamist oder Extremist bekannt. Das Motiv bleibt unklar. In seinem Fahrzeug wurden Gasflaschen entdeckt, die auf eine mögliche weitere Gefährdung hinweisen könnten.
Die Tragödie löste bundesweit Bestürzung aus. Ministerpräsident Reiner Haseloff erklärte:
„Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.“
Bundeskanzler Olaf Scholz betonte die Solidarität mit Magdeburg:
„Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank gilt den Rettungskräften, die in diesen schweren Stunden alles geben.“
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser zeigte sich betroffen und kündigte an, dass die Ermittlungen vom Bundeskriminalamt unterstützt werden:
„Die Sicherheitsbehörden werden alles tun, um die Hintergründe dieser furchtbaren Tat aufzuklären.“
Der Vorfall wirft erneut Fragen zu den Sicherheitsvorkehrungen auf öffentlichen Weihnachtsmärkten auf. Experten kritisieren die unzureichenden Maßnahmen, die es dem Täter ermöglichten, die Absperrungen zu durchbrechen. Terrorismusexperte Hans-Jakob Schindler sagte:
„Solche Tragödien dürfen durch moderne Sicherheitsbarrieren nicht mehr möglich sein.“
Am Samstagabend findet um 19 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Magdeburger Dom statt, um den Opfern und ihren Familien Raum zum Trauern zu geben. „Wir werden eine lange Zeit brauchen, um diesen Schmerz zu verarbeiten“, erklärte die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris unter Tränen. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an. Deutschland trauert gemeinsam mit Magdeburg, während die Frage nach effektiveren Sicherheitsmaßnahmen immer drängender wird.
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