Wer ist der erfolgreichste Apple-CEO: Tim Cook oder Steve Jobs

Tim Cook hat Geschichte geschrieben: Am 1. August 2025 erreichte er 5.091 Tage an der Spitze von Apple – einen Tag mehr als der ikonische Mitgründer Steve Jobs jemals im Chefsessel saß. Doch während Jobs als der visionäre Gründer gilt, der Apple von der Garage in Cupertino zum Kultunternehmen machte, hat Cook das Unternehmen zu einem börsentechnischen Supergiganten transformiert. Renewz.de berichtet darüber mit Verweis auf US-Medien sowie unter Berufung auf imowell.de.
Steve Jobs war zwischen 1997 und 2011 in zwei Phasen CEO von Apple. Zunächst ab dem 16. September 1997 als Interimschef für 841 Tage, danach ab dem 5. Januar 2000 als offizieller CEO bis zu seinem Rücktritt am 24. August 2011. Zusammen ergibt das 5.090 Tage. In dieser Zeit entstanden Geräte wie iMac, iPod, iPhone, iPad und die ersten Apple Stores – Produkte, die Apple endgültig zur Pop-Ikone machten. Auf Softwareseite verantwortete Jobs den Start von iTunes, Mac OS X, Safari, iOS, dem App Store, FaceTime und iCloud. Auch das ambitionierte Bauprojekt Apple Park wurde noch unter seiner Führung geplant.
Wer war vor Jobs und Cook? Die vergessenen Apple-CEOs
In den frühen Jahren war Steve Jobs nicht CEO. Als Apple 1977 offiziell gegründet wurde, bestand Investor Mike Markkula auf einem erfahrenen Manager. So wurde Michael "Scotty" Scott zum ersten CEO ernannt. Ihm folgten Markkula selbst, dann der berüchtigte John Sculley, den Jobs 1983 von Pepsi abwarb – und der ihn zwei Jahre später aus der Firma drängte. Später kamen Michael Spindler (1993–1996) und Gil Amelio, bevor Jobs 1997 zurückkehrte.
Tim Cook hingegen kam 1998 zu Apple, als Jobs bereits wieder an Bord war. Als ruhiger, analytischer Logistiker verantwortete Cook zunächst das Supply Chain Management – ein Bereich, in dem Apple unter seiner Leitung schlanker und effizienter wurde als je zuvor. Cook war das Gegenbild zu Jobs: wenig Bühnenpräsenz, keine Show, aber gnadenlose operative Exzellenz. Nach Jobs’ Rücktritt übernahm Cook am 24. August 2011 – und ist seither ununterbrochen im Amt.
Apple unter Cook: Rekorde, Dienste und neue Märkte
Während manche Beobachter ihm anfangs fehlende Vision vorwarfen, ist Cook heute der CEO, der den höchsten Unternehmenswert der Welt realisierte. Unter seiner Führung erreichte Apple im Jahr 2022 einen Börsenwert von 3 Billionen US-Dollar. Produkte wie die Apple Watch, AirPods, HomePod, AirTag und zuletzt das Mixed-Reality-Headset Vision Pro wurden unter seiner Ägide entwickelt. Mit der Umstellung auf Apple Silicon brach er mit Intels Prozessorabhängigkeit – ein technologischer Befreiungsschlag. Gleichzeitig baute Cook die Services-Sparte massiv aus: Apple Music, Apple TV+, Apple News+, Apple Fitness+ und Apple Arcade machen heute einen bedeutenden Teil des Umsatzes aus. Auch Softwareprojekte wie Apple Pay und Swift tragen seine Handschrift.
Ein weiterer Aspekt von Cooks Ära ist die stärkere soziale und politische Positionierung des Unternehmens. Er bekannte sich früh zur Gleichstellung, äußerte sich offen zu Themen wie Datenschutz und Ethik in der KI – und positionierte Apple gegen autoritäre Eingriffe, etwa bei Debatten um Geräte-Backdoors oder Arbeitsbedingungen bei Zulieferern in China.
Auffällig: Tim Cook hat nie öffentlich einen Nachfolger benannt, obwohl er mittlerweile 64 Jahre alt ist. Gerüchte, dass er künftig den Vorsitz im Verwaltungsrat (Chairman) zusätzlich übernehmen könnte, halten sich hartnäckig. Damit würde er seinen Einfluss weiter zementieren. Im Inneren von Apple gelten Jeff Williams (COO) und John Ternus (Hardware Engineering) als potenzielle Kandidaten, doch offizielle Aussagen gibt es nicht.
Die Frage bleibt: Was ist Apples Zukunft ohne Cook? Während Steve Jobs als mythische Figur mit Hang zur Perfektionismus galt, ist Cook der Manager, der Apple globalisiert, stabilisiert und durch Services zukunftsfest gemacht hat. Beide eint eine Bilanz, die ihresgleichen sucht – doch der neue Rekord unterstreicht: Apple ist heute nicht nur Jobs’ Erbe, sondern auch Cooks Werk.
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