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Steuern fressen deine Rente? Tabelle zeigt, was dir 2025 bleibt

Steuern fressen deine Rente? Tabelle zeigt, was dir 2025 bleibt

April 19, 2025
Monika Schmidt
Ab 2025 steigt der steuerpflichtige Rentenanteil auf 85 %. Was bleibt netto? Rechenbeispiele, Pflichten und Tipps für Rentner – kompakt und verständlich erklärt.

Ab dem Jahr 2025 steigt der steuerpflichtige Anteil der gesetzlichen Rente auf 85 Prozent. Wer ab diesem Zeitpunkt in den Ruhestand geht, muss einen deutlich größeren Teil seiner Altersbezüge versteuern als frühere Rentnerjahrgänge. Nur noch 15 Prozent der Rente bleiben dauerhaft steuerfrei. Diese Änderung betrifft vor allem Personen mit mittleren bis höheren Renten sowie zusätzliche Einnahmen aus Miete, Betriebsrente oder Kapitalerträgen. Steuerlich relevant ist dabei nicht die monatliche Rente allein, sondern das gesamte zu versteuernde Einkommen. Eine fundierte Analyse bietet Renewz.de.

Grundfreibetrag, Renteneintritt und Steuerhöhe

Die Steuerpflicht hängt davon ab, wie hoch die Gesamteinkünfte sind und in welchem Jahr der Renteneintritt erfolgte. Für alle Neurentner ab 2025 gilt: 85 Prozent der Bruttorente werden der Einkommensteuer unterworfen. Der steuerfreie Teil in Höhe von 15 Prozent bleibt lebenslang bestehen, wird jedoch nicht mehr angepasst. Der steuerliche Grundfreibetrag für 2025 beträgt voraussichtlich 11.604 Euro für Alleinstehende und 23.208 Euro für Verheiratete. Liegt das zu versteuernde Einkommen über diesen Grenzen, wird eine Steuererklärung Pflicht – oft mit konkreter Steuerlast.

Rechenbeispiele: So viel bleibt dir netto

Die folgende Übersicht zeigt typische Bruttorenten zwischen 1.200 und 2.800 Euro und wie sich diese auf das zu versteuernde Einkommen und die Nettorente auswirken. Die Zahlen berücksichtigen den steuerpflichtigen Anteil (85 %), den Grundfreibetrag sowie durchschnittliche Abzüge für Kranken- und Pflegeversicherung.

Monatliche BruttorenteJahresbruttoSteuerpflichtiger AnteilSteuerlast (geschätzt)Geschätzte Netto-Rente
1.200 €14.400 €12.240 €0 €ca. 1.070 €
1.500 €18.000 €15.300 €150–250 €ca. 1.276 €
1.800 €21.600 €18.360 €400–500 €ca. 1.510 €
2.000 €24.000 €20.400 €650–750 €ca. 1.670 €
2.300 €27.600 €23.460 €1.000–1.200 €ca. 1.870 €
2.500 €30.000 €25.500 €1.400–1.600 €ca. 2.030 €
2.800 €33.600 €28.560 €1.800–2.100 €ca. 2.230 €

Mit steigender Rentenhöhe wächst auch der steuerpflichtige Anteil, insbesondere wenn keine weiteren Abzugsbeträge geltend gemacht werden können. Wer zusätzlich Mieteinnahmen oder Kapitalerträge bezieht, muss seine Steuerlast im Detail prüfen. Auch bereits gezahlte Krankenversicherungsbeiträge fließen in die Berechnung ein.

Steuererklärung im Ruhestand – für viele verpflichtend

Rentnerinnen und Rentner müssen ab einem bestimmten Einkommen eine Steuererklärung abgeben. Wird der Grundfreibetrag durch die steuerpflichtige Rente und weitere Einkünfte überschritten, fordert das Finanzamt zur Abgabe auf. Viele Betroffene nutzen die Plattform ELSTER oder einen Lohnsteuerhilfeverein zur Unterstützung. Häufig kommt es zu Nachzahlungen, aber auch Erstattungen sind bei hohen Sonderausgaben möglich. Wichtig ist eine frühzeitige Klärung der eigenen Situation, um Überraschungen zu vermeiden und mögliche Gestaltungsspielräume zu nutzen.

Gestaltungsmöglichkeiten nutzen – auch im Alter

Trotz Steuerpflicht gibt es Spielräume zur Optimierung. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung, Spenden oder Kirchensteuer können steuerlich abgesetzt werden. Auch außergewöhnliche Belastungen, etwa Krankheitskosten, lassen sich berücksichtigen. Verheiratete profitieren häufig von der Zusammenveranlagung. Wer zusätzlich über ein geringes Einkommen verfügt, kann unter Umständen Anspruch auf Wohngeld oder Grundsicherung im Alter haben. Eine rechtzeitige Beratung ist in vielen Fällen sinnvoll und spart langfristig Geld.

Überblick behalten – Netto sichern

Die Steuerbelastung für Rentner wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig die eigenen Finanzen zu strukturieren und sich mit dem Thema Rentenbesteuerung auseinanderzusetzen. Eine gute Planung vor Renteneintritt schafft Transparenz und schützt vor finanziellen Engpässen. Dabei hilft es, die individuelle Steuerlast zu berechnen und regelmäßig anzupassen. Wer informiert ist, kann auch im Ruhestand finanziell souverän handeln.

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