Slowenien droht mit ESC-Ausstieg, falls Israel wegen Krieg in Gaza nicht ausgeschlossen wird

Basel, 28. Mai 2025 – Der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTV Slovenija hat angekündigt, dass Slowenien seine Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) überdenkt, sollte Israel wegen des Kriegs im Gazastreifen nicht ausgeschlossen werden. Darüber berichtet RENEWZ.de unter Berufung auf eine offizielle Erklärung des Senders.
RTV wandte sich mit einem formellen Schreiben an die Europäische Rundfunkunion (EBU) und äußerte dort Besorgnis über die fortgesetzte Teilnahme Israels. Der Sender betonte, dass das slowenische Publikum über die aktuelle humanitäre Lage in Gaza und anderen Teilen Palästinas zutiefst beunruhigt sei.
„Viele Zuschauerinnen und Zuschauer in Slowenien und auch in anderen Ländern haben ernsthafte Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Transparenz des Abstimmungsprozesses geäußert, insbesondere vor dem Hintergrund der politischen Lage rund um den Wettbewerb. Die Wahrnehmung, dass politische Interessen die Entscheidungen über die Teilnahme oder das Endergebnis beeinflussen könnten, hat das öffentliche Vertrauen in die Unparteilichkeit der EBU erheblich beschädigt“, heißt es in der Erklärung von RTV.
RTV betonte weiter, dass konkrete Maßnahmen von der EBU erforderlich seien. Sollte die EBU auf diese Bedenken nicht eingehen, behalte sich Slowenien das Recht vor, auf eine künftige Teilnahme zu verzichten.
Zuvor hatte bereits Spaniens Premierminister Pedro Sánchez öffentlich gefordert, Israel wegen des Krieges in Gaza vom ESC auszuschließen – ähnlich wie Russland nach dem Angriff auf die Ukraine ausgeschlossen wurde. Auch der spanische Sender RTVE kündigte an, sich an die EBU zu wenden, um das Abstimmungssystem zu überprüfen, das laut Kritik durch aktuelle Konflikte politisch beeinflusst werde.
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