Der slowakische Premierminister Robert Fico hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beschuldigt, ihm während eines EU-Gipfels eine Bestechung in Höhe von 500 Millionen Euro angeboten zu haben. RENEWZ berichtet mit Verweis auf Politico! Laut Fico sollte das Geld aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten stammen, um die Unterstützung der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zu erkaufen.
Fico erklärte: „Selenskyj fragte mich, ob ich für den NATO-Beitritt stimmen würde, wenn er mir 500 Millionen Euro gibt. Natürlich habe ich abgelehnt.“
Hintergrund der Diskussion waren die wirtschaftlichen Verluste der Slowakei durch den Ausfall russischer Gastransite. Laut Fico verliert sein Land jährlich rund 500 Millionen Euro an Transitgebühren.
Selenskyj wies die Anschuldigungen entschieden zurück und erklärte: „Es ist beschämend, über Geld zu sprechen, während wir Menschen verlieren.“ Zugleich bestätigte die Ukraine, dass sie den Gastransitvertrag mit Russland, der am 1. Januar 2025 endet, nicht verlängern wird.
Die EU hat ihre Abhängigkeit von russischem Gas bereits drastisch reduziert – von ehemals über 40 % auf nur noch 6 %. Dennoch zeigt dieser Fall die Spannungen zwischen den Interessen einzelner EU-Länder und der Unterstützung für die Ukraine.
Selenskyj betonte, dass „europäische Sicherheitsgarantien ohne die Unterstützung der USA nicht ausreichen.“ Fico hingegen kritisierte die Ukraine scharf und warf ihr vor, bewusst die Wirtschaft eines EU-Mitgliedsstaates zu schädigen.
Der Fall unterstreicht, wie unterschiedlich EU-Mitgliedsstaaten auf die geopolitischen Herausforderungen reagieren. Während die Ukraine auf volle Unterstützung aus Europa und den USA setzt, kämpfen Länder wie die Slowakei mit den wirtschaftlichen Folgen des Krieges und den Energiekrisen. Lesen Sie auch: Selenskyj erklärt, dass die Ukraine derzeit nicht über die militärische Stärke verfügt, um die Krim und den Donbass zurückzuerobern.
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