Şimşek-K: Verändert die neue türkische Kamikaze-Drohne mit RATO-System die Kriegsführung

Im August 2025 hat die Türkei ihre Ambitionen in der Rüstungsindustrie erneut unter Beweis gestellt. Turkish Aerospace Industries (TAI) präsentierte die neue Drohne Şimşek-K, die sowohl als Hochgeschwindigkeitsziel im Training als auch als Kamikaze-System im Einsatz verwendet werden kann. Mit dem erstmaligen erfolgreichen Teststart über ein Raketenantriebssystem (RATO) unterstreicht Ankara seinen Anspruch, in der weltweiten Drohnentechnologie neue Standards zu setzen, ob dies berichtet Renewz.de unter Berufung auf TurDef.
Die technischen Daten sind bemerkenswert: Das 2,4 Meter lange Fluggerät mit einer Spannweite von 1,5 Metern bringt ein Startgewicht von 83 Kilogramm auf die Waage. Es kann eine Nutzlast von bis zu 18 Kilogramm tragen, darunter Sensoren oder elektronische Störsysteme. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 0,63, einer Einsatzhöhe von bis zu 25.000 Fuß und einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern ist Şimşek-K ein flexibles Werkzeug moderner Kriegsführung. Die Landung erfolgt über ein Fallschirmsystem, was den logistischen Aufwand deutlich reduziert.
Das zentrale Element ist das RATO-System. Durch den Raketenstart von mobilen Plattformen oder Schiffen entfällt die Notwendigkeit spezieller Startbahnen. Damit verkürzen sich Reaktionszeiten und die Drohne kann in Szenarien eingesetzt werden, in denen Infrastruktur fehlt oder zerstört wurde. Für Trainingszwecke bedeutet dies außerdem eine höhere Frequenz und Flexibilität beim Einsatz.
Seine Doppelfunktion macht den Şimşek-K zu einem besonderen System: Im Trainingsmodus dient er als Ziel für Luftabwehrübungen, im Ernstfall verwandelt er sich in eine Kamikaze-Drohne, die mit Sprengkopf präzise zuschlägt. Diese Vielseitigkeit prädestiniert die Plattform für asymmetrische Konflikte, in denen Überraschungsmomente und schnelle Anpassung entscheidend sind.
Für die türkischen Streitkräfte ist Şimşek-K nicht nur eine Kostenersparnis durch die Kombination zweier Systeme in einem. Er ist auch Symbol für eine Rüstungsindustrie, die sich zunehmend von internationalen Zulieferern unabhängig macht. Exportchancen bestehen vor allem in Märkten des Nahen Ostens, Afrikas und Zentralasiens, wo die Nachfrage nach kostengünstigen, flexiblen Drohnensystemen steigt.
Mit Şimşek-K setzt Ankara auf einen klaren Kurs: technologische Autonomie, taktische Vielseitigkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Ob die Drohne tatsächlich neue Maßstäbe setzt oder nur ein weiterer Schritt in der Aufholjagd globaler Drohnenmächte bleibt, wird sich erst auf den Schlachtfeldern der Zukunft zeigen.
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