Selenskyj will Klarheit über russische Delegation vor Istanbul-Gespräch

Selenskyj über Gespräche in Istanbul: Ukraine entscheidet nach Offenlegung der russischen Delegation Die Ukraine wird ihre nächsten Schritte in Bezug auf die geplanten Friedensverhandlungen in Istanbul erst dann festlegen, wenn die Russische Föderation offiziell mitteilt, wer ihre Delegation anführen wird. Das erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj, berichtet Renewz.de unter Berufung auf seine abendliche Ansprache.
„Ich habe heute mehrere Beratungen mit meinem Team zum möglichen Format der Gespräche in der Türkei abgehalten“, sagte Selenskyj. „Wir erwarten die Offenlegung, wer Teil der russischen Delegation sein wird. Erst dann werden wir entscheiden, welche Schritte für die Ukraine sinnvoll sind.“
Selenskyj äußerte sich zurückhaltend über die bisherigen Signale aus Moskau: „Was aus ihren Medien kommt, ist nicht überzeugend. Aber wir hören auch, dass Präsident Donald Trump eine Reise in die Türkei in Erwägung zieht. Das könnte das stärkste Argument sein. Diese Woche kann vieles verändern – vielleicht… Momentan entscheidet sich alles.“
Er bekräftigte erneut, dass die Wiederaufnahme eines echten Waffenstillstands derzeit allein von Russland abhängt. „Die Ukraine ist offen für jedes Verhandlungsformat und scheut keine direkte Begegnung. Morgen – in der Türkei“, so Selenskyj.
Hintergrund: Friedensverhandlungen in Istanbul
Die geplanten Gespräche folgen auf das von Wladimir Putin ausgerufene dreitägige „Waffenstillstandsfenster“ vom 8. bis 11. Mai. Im Anschluss daran forderte die Ukraine gemeinsam mit den Staaten der sogenannten „Koalition der Entschlossenen“ ab dem 12. Mai einen vollständigen Waffenstillstand für 30 Tage. Bei Ablehnung drohte die Europäische Union mit verschärften Sanktionen gegen Russland.
Der Kreml reagierte ablehnend auf das Ultimatum und schlug stattdessen vor, am 15. Mai direkte Friedensverhandlungen in Istanbul aufzunehmen. Die Türkei erklärte sich bereit, erneut als Vermittlerin aufzutreten.
Internationale Medien berichteten, Selenskyj habe sich zu den Gesprächen bereit erklärt, um den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump nicht vor den Kopf zu stoßen. Trump hatte mehrfach angekündigt, eine aktive Vermittlerrolle im Friedensprozess übernehmen zu wollen. Ob Präsident Putin persönlich erscheinen wird, ließ Moskau bislang offen.
Trump kündigte seinerseits mögliche positive Entwicklungen an: „Ich denke, heute, vielleicht morgen – und ehrlich gesagt auch am Freitag – könnten gute Nachrichten zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine kommen“, sagte Trump in einer Erklärung.
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