Selenskyj kritisiert die USA: Ukraine wartet weiterhin auf Antwort zum Kauf von Luftabwehrsystemen

Die Ukraine wartet nach wie vor auf eine Reaktion der Vereinigten Staaten auf ihr Angebot, moderne Luftabwehrsysteme zu kaufen. Das erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, wie RENEWZ.de berichtet.
„Wir arbeiten daran, die ukrainische Luftabwehr zu stärken. Wir brauchen dringend konkrete positive Signale von den USA – speziell im Hinblick auf Luftverteidigungssysteme. Bislang haben wir keine Antwort auf unser Angebot erhalten, Systeme zu kaufen, die uns wirklich helfen könnten. Wir brauchen konkrete Zusagen, keine bloßen Worte“, sagte Selenskyj.
Darüber hinaus dankte der Präsident den europäischen Staaten für bereits erfolgte Waffenlieferungen. Er betonte zugleich, wie wichtig es sei, greifbare Ergebnisse bei der gemeinsamen Produktion von Luftabwehrsystemen und Raketen zu erzielen.
„Wir müssen Fortschritte bei der gemeinsamen Herstellung solcher Systeme sowie der Produktion von Raketen machen – das ist essenziell für ganz Europa. Nur die Zeit trennt uns noch von diesem Ziel. Und es ist entscheidend, dass diese Zeit möglichst kurz bleibt“, so Selenskyj.
Außerdem warf er Russland vor, gezielt die Fortsetzung des Krieges vorzubereiten und alle Friedensvorschläge zu ignorieren. Deshalb dürfe kein einziger Druckmechanismus gegenüber dem Aggressorstaat aufgeweicht werden.
„Ich danke allen weltweit, die helfen – die tatsächlich etwas tun. Kein einziges Druckinstrument gegenüber Russland darf aufgegeben werden: weder jene, die bereits angewendet werden, noch jene, die noch vorbereitet werden. Die russische Seite bereitet sich bewusst darauf vor, den Krieg fortzusetzen, und ignoriert alle Friedensangebote. Sie muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden“, betonte der Präsident.
Hintergrund: Luftabwehr für die Ukraine
Bereits im Sommer 2024 hatte Selenskyj erklärt, dass die Ukraine 25 Patriot-Systeme benötige, um ihren Luftraum vollständig zu sichern.
Anfang 2025 informierte er, dass die Ukraine bereit sei, bei den USA Waffen und Luftabwehrsysteme im Wert von 30 bis 50 Milliarden US-Dollar zu kaufen – darunter mindestens zehn Patriot-Batterien oder eine Lizenz für deren eigenständige Herstellung.
Im April dieses Jahres beauftragte Selenskyj das ukrainische Außenministerium, mit den USA eine Einigung über die Patriot-Systeme zu erzielen.
„Es geht nicht um Spenden oder humanitäre Hilfe. Wir haben konkrete Vertragsvorschläge unterbreitet, um unsere Bevölkerung zu schützen. Ich habe den Diplomaten den klaren Auftrag erteilt, eine verbindliche Antwort der USA zum Thema Patriot-Systeme einzuholen“, erklärte er damals in seiner Ansprache.
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