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Selenskyj veröffentlicht erstmals Video vom Einsatz der Langstreckenrakete „Langer Neptun“ – Ukraine greift Ziele tief in Russland an

Selenskyj veröffentlicht erstmals Video vom Einsatz der Langstreckenrakete „Langer Neptun“ – Ukraine greift Ziele tief in Russland an

November 14, 2025
Monika Schmidt
Selenskyj zeigt erstmals Video des Abschusses der Langstreckenrakete „Langer Neptun“. Ukraine greift strategische Ziele tief in Russland an.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in der Nacht auf Freitag ein bislang unveröffentlichtes Video publiziert, das den Abschuss mehrerer Langstreckenraketen des Typs „Langer Neptun“ (RК360L) dokumentiert. Die Aufnahmen zeigen einen nächtlichen Gefechtsstart aus einer mobilen Startplattform und sollen den jüngsten Angriff auf strategische militärische Objekte in Russland belegen, berichtet Renewz.de.

Was genau auf den Bildern zu sehen ist

Das Video beginnt mit einer Wärmesignatur aus der Startzelle: mehrere Crews richten die mobile Starteinheit aus, dann folgen zwei nahezu gleichzeitige Abschüsse. Die Raketen verlassen die Rampe mit einer intensiven Nachbrennerflamme, steigen steil auf und wechseln nach einigen Sekunden in eine horizontale Flugbahn.

Experten, die die Sequenzen für Renewz.de ausgewertet haben, bestätigen:

  • die Form des Raketenkörpers,
  • die charakteristische Teleskop-Nase des Neptun-D-Systems,
  • sowie ein spezifisches Muster des Triebwerksschalls, das zuvor in Testaufnahmen identifiziert wurde.

Damit gilt die Authentizität der Aufnahmen als hoch.

Bestätigungen und Reaktionen: Was Russland und der Westen sagen

Russland meldete in der Nacht Explosionen in den Regionen Belgorod, Woronesch und Brjansk, sprach jedoch wie üblich von „unidentifizierten Flugobjekten“. Die russische Luftverteidigung gab an, „mehrere Ziele abgeschossen“ zu haben – ohne Belege.

NATO-Diplomaten und zwei westliche Geheimdienstmitarbeiter bestätigten gegenüber Renewz.de, dass ihre Satelliten ein „hochenergetisches Abgasprofil“ registrierten, das zu einem Raketenstart im Süden der Ukraine um etwa 02:10 MEZ passt. Weiterhin wurden mehrere Detonationen an militärischen Logistikpunkten in Russland registriert.

Ein europäischer Sicherheitsbeamter kommentiert:

„Die Ukraine hat erstmals eine eigene, strategisch relevante Langstreckenrakete in Serie eingesetzt. Das verändert die operative Karte.“

Integrgrund: Warum das Video jetzt veröffentlicht wurde

Laut sicherheitspolitischen Analysen verfolgt Kyjiw mit der Veröffentlichung drei klare Ziele:

1. Strategische Abschreckung

Russland soll erkennen, dass seine Infrastruktur bis zu 1000 km hinter der Frontlinie erreichbar ist – selbst Flugplätze, Munitionslager, Radarstationen oder Kommandoposten im zentralen Föderationskreis.

2. Innenpolitische Stabilisierung

Die ukrainische Rüstungsindustrie steht unter enormem Druck, Eigenentwicklungen vorzulegen. Der „Lange Neptun“ dient hier als Symbol technologischer Handlungsfähigkeit.

3. Signal an westliche Partner

Die Ukraine zeigt, dass sie komplexe Präzisionssysteme selbst bauen kann — was langfristig die Debatte über Munitionslieferungen und Abhängigkeit verändern könnte.

Die Rakete im Detail: Was den „Langen Neptun“ technisch ausmacht

Der RК360L „Langer Neptun“ ist eine weiterentwickelte Version der R-360, die 2022 das russische Kriegsschiff „Moskwa“ traf. Die neue Variante unterscheidet sich jedoch in nahezu allen entscheidenden Parametern.

Reichweite und Gefechtskopf

Parameter„Langer Neptun“ (RК360L)R-360 Neptun (Basis)
Reichweitebis zu 1000 kmbis zu 280 km
Gefechtskopf260 kg hochexplosiv150 kg
Flugprofilextrem niedrige Flughöhe (20–50 m über Gelände)See-Niveau-Flug
Navigationkombinierte INS/GPS, GeländefolgeINS/GPS

Die gleichzeitige Steigerung von Reichweite und Sprengkopfgewicht gilt als außergewöhnlich, da sich diese Parameter normalerweise gegenseitig begrenzen.

Triebwerk und Konstruktion

Die Ingenieure setzten auf:

  • einen hochverdichteten Turbofan mit verlängertem Verdichtermodul,
  • leichtere Verbundwerkstoffe im Mittelrumpf,
  • einen optimierten, geringeren Radarquerschnitt,
  • neue programmierbare Geländefolge-Algorithmen.

Der Schlüssel liegt in einer effizienteren Treibstoffausnutzung und aerodynamischen Korrekturen.

Wie die Rakete ihr Ziel findet

Das neue System nutzt eine dreistufige Zielansteuerung:

  1. INS/GPS-Kursflug über große Entfernungen,
  2. Geländefolge-Modus, bei dem die Rakete in 20–50 m Höhe fliegt,
  3. Endphasen-Lenkung über Radar und elektrooptische Korrektur.

Damit ist ein Treffer auch bei stark gestörter GPS-Umgebung möglich — ein wichtiger Faktor, da Russland massive Störsender nutzt.

Warum die Ukraine dieses System unbedingt braucht

Mehrere westliche Militäranalysten sind sich einig:Der „Lange Neptun“ verschiebt die operative Balance.

Er erlaubt Angriffe auf:

  • strategische Luftwaffenbasen,
  • große Munitionsdepots und Reparaturwerke,
  • Eisenbahnknoten,
  • Radarsysteme und Flugabwehrstellungen.

„Erstmals seit Beginn des Krieges besitzt die Ukraine eine rein nationale Fähigkeit für Schläge tief im russischen Hinterland“, sagt ein Offizier aus einem NATO-Mitgliedstaat.

Entwicklung und erste Einsätze

  • März 2025: erfolgreiche Gefechtsversuche.
  • Sommer 2025: westliche Geheimdienste schätzen erstmals Reichweiten von „bis zu 900–1100 km“.
  • August 2025: öffentliche Präsentation, jedoch ohne technische Details.
  • 14. November 2025: erste dokumentierte Anwendung in Serie, nun durch Video aus dem Präsidentenbüro bestätigt.

Analysten halten es für wahrscheinlich, dass mehrere Dutzend Raketen bereits produziert wurden.

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