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Schweden baut Endlager für atomare Abfälle mit 100.000 Jahren Sicherheit

Schweden baut Endlager für atomare Abfälle mit 100.000 Jahren Sicherheit

Januar 17, 2025
Monika Schmidt
Schweden startet den Bau eines Endlagers in Forsmark, das hochradioaktive Abfälle sicher für 100.000 Jahre lagern soll. Ein Projekt mit globaler Bedeutung.

Forsmark, Schweden, 2070 – Schweden hat mit dem Bau eines Endlagers für abgebrannte Brennelemente begonnen, das hochradioaktive Abfälle für 100.000 Jahre sicher lagern soll. Dieses ambitionierte Projekt soll eine nachhaltige Lösung für ein drängendes globales Problem bieten und setzt neue Maßstäbe für den sicheren Umgang mit nuklearen Abfällen. Laut RENEWZ, das sich auf die Nachrichtenagentur Reuters beruft, ist das Endlager in Forsmark etwa 150 Kilometer nördlich von Stockholm gelegen und wird aus einem komplexen Netzwerk von 60 Kilometern Tunneln bestehen, die in 500 Meter Tiefe angelegt werden.

Die Abfälle, insgesamt 12.000 Tonnen abgebrannter Brennelemente, werden in fünf Meter lange, korrosionsbeständige Kupferkapseln verpackt und mit einer dicken Tonschicht ummantelt, um sie gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Die ersten Einlagerungen sind für die späten 2030er Jahre geplant, während die vollständige Befüllung und endgültige Schließung des Endlagers bis 2080 abgeschlossen sein sollen. SKB, die für das Projekt verantwortliche Gesellschaft, erklärte, dass das Endlager ausschließlich Abfälle aus bestehenden schwedischen Kernkraftwerken aufnehmen wird, während zukünftige Reaktoren nicht berücksichtigt sind.

Weltweit warten laut der World Nuclear Association etwa 300.000 Tonnen abgebrannter Brennelemente auf eine sichere Entsorgung. Der Großteil dieser hochradioaktiven Abfälle wird derzeit in Abklingbecken nahe den Reaktoren gelagert, in denen sie produziert wurden. Mit der geplanten Renaissance der Kernenergie, die fossile Brennstoffe in Europa und anderen Regionen ersetzen soll, wird die Frage der sicheren Lagerung immer wichtiger.

Die geschätzten Kosten des Projekts belaufen sich auf rund 1,08 Milliarden US-Dollar, finanziert durch die schwedische Kernindustrie. Schweden hebt sich damit deutlich von anderen Ländern ab, die oft noch nach langfristigen Lösungen für ihre nuklearen Abfälle suchen. Das Endlager in Forsmark bietet nicht nur einen sicheren Ort für radioaktiven Müll, sondern symbolisiert auch den Versuch, eine ökologische und technologische Balance in der Energiepolitik zu finden.

Dieses Projekt könnte zu einem Vorbild für andere Länder werden, die ihre eigene nukleare Entsorgungspolitik überdenken müssen. Forsmark steht für Innovation und Verantwortung – eine dringend benötigte Kombination, um die Herausforderungen der Kernenergie im 21. Jahrhundert zu bewältigen.

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