Ein russisches Frachtschiff „Ursa Major“ unter US-Sanktionen ist am 23. Dezember nach einer Explosion im Maschinenraum im Mittelmeer, etwa 50 Seemeilen vor der spanischen Küste bei Águilas, gesunken. RENEWZ berichtet unter Berufung auf die BBC,, dass 14 Crewmitglieder in einer dramatischen Rettungsaktion geborgen wurden, während zwei weiterhin vermisst werden. Der Vorfall rückt Fragen zu Sicherheit, Wartung und geopolitischen Spannungen in den Fokus.
Die „Ursa Major“, ein Frachtschiff der russischen Reederei Oboronlogistika, befand sich auf einer langen Reise von St. Petersburg nach Wladiwostok. Beladen mit zwei riesigen Hafenkränen, die jeweils 380 Tonnen wogen, hatte das Schiff zuvor den strategisch wichtigen Hafen von Tartus in Syrien angesteuert – einen zentralen Stützpunkt der russischen Marine im Mittelmeer. Von dort setzte es seine Fahrt durch das westliche Mittelmeer fort.
Am Nachmittag des 23. Dezember wurde der Routinebetrieb an Bord plötzlich unterbrochen. Eine schwere Explosion im Maschinenraum erschütterte das Schiff und ließ es schnell destabilisieren. Augenzeugen berichten, dass die „Ursa Major“ innerhalb weniger Stunden stark zur Seite zu neigen begann. Trotz der dramatischen Umstände konnte die Crew rechtzeitig ein Rettungsboot erreichen und sich in Sicherheit bringen.
Doch das Frachtschiff war nicht mehr zu retten: Gegen 01:20 GMT sank die „Ursa Major“ schließlich vollständig in den Tiefen des Mittelmeers. Die Tragödie ereignete sich etwa 50 Seemeilen vor der spanischen Küste bei Águilas, unweit von Oran in Algerien.
Der Verlust der „Ursa Major“ wirft nicht nur technische, sondern auch geopolitische Fragen auf – insbesondere angesichts ihrer ungewöhnlichen Route und der sensiblen Ladung.
Die 2009 gebaute „Ursa Major“ war einst ein Symbol für die Stärke der russischen Handelsflotte. Seit 2022 steht sie jedoch unter US-Sanktionen, da die Reederei Oboronlogistika verdächtigt wird, militärische Ausrüstung für Russland zu transportieren.
Ein maritimer Experte kommentierte:
„Die Route und die Ladung werfen viele Fragen auf – sowohl über den tatsächlichen Zweck der Reise als auch über die Verbindung zur russischen Marine.“
Ein Mitglied der spanischen Rettungscrew beschrieb die dramatischen Ereignisse:
„Das Schiff war bereits stark zur Seite geneigt, als wir eintrafen. Die Crew hatte großes Glück, dass sie das Rettungsboot rechtzeitig erreichte. Solche Vorfälle verlaufen selten glimpflich.“
Ein Sprecher der Reederei äußerte sich zurückhaltend:
„Die ‚Ursa Major‘ war technisch einwandfrei und regelmäßig gewartet. Die Ursache der Explosion ist uns ein Rätsel.“
Die „Ursa Major“ war nicht das einzige sanktionierte russische Schiff, das in dieser Region operierte. Der ebenfalls sanktionierte Frachter „Sparta“, ein Schwesterschiff, berichtete in den vergangenen Wochen über technische Probleme. Das Schiff meldete Maschinenausfälle im Ärmelkanal und vor der portugiesischen Küste, was erneut Fragen zur Zuverlässigkeit solcher Schiffe aufwirft.
Experten vermuten, dass die US-Sanktionen eine indirekte Rolle gespielt haben könnten. Diese erschweren den Zugang zu Ersatzteilen und internationalen Wartungsdiensten, was langfristig die Sicherheit russischer Frachtschiffe beeinträchtigen könnte.
Ein Analyst für maritime Sicherheit erläuterte:
„Es ist denkbar, dass die eingeschränkte Wartung indirekt zu Vorfällen wie diesem beiträgt.“
Die ungewöhnliche Route der „Ursa Major“ – mit einem Halt im syrischen Tartus – wirft darüber hinaus Fragen über den tatsächlichen Zweck der Reise auf. Der Marinestützpunkt Tartus ist bekannt für seine strategische Rolle in russischen Militäroperationen.
Der Untergang der „Ursa Major“ ist nicht nur eine Tragödie für die Crew, sondern auch ein Symbol für die zunehmenden Spannungen im Mittelmeerraum. Sanktionen und politische Konflikte beeinflussen zunehmend die Sicherheit und Zuverlässigkeit im internationalen Schiffsverkehr.