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Trumps Team: Neue Ölsanktionen als Druckmittel gegen Russland

Trumps Team: Neue Ölsanktionen als Druckmittel gegen Russland

Januar 17, 2025
Monika Schmidt
Trumps Team plant umfassende Ölsanktionen, um den Druck auf Russland, Iran und Venezuela zu erhöhen und eine schnelle diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg voranzutreiben.

Die Berater des gewählten US-Präsidenten Donald Trump arbeiten an einem umfassenden Plan für neue Ölsanktionen. Ziel ist es, eine diplomatische Lösung zwischen Russland und der Ukraine zu fördern, während gleichzeitig der Druck auf Iran und Venezuela erhöht wird.

Wie RENEWZ unter Berufung auf Bloomberg berichtet, sind die Pläne darauf ausgerichtet, bestehende Sanktionen weiter zu verschärfen oder gezielt zu lockern, je nach Fortschritten in Verhandlungen mit Russland. Insbesondere stehen Maßnahmen im Fokus, die den globalen Ölmarkt beeinflussen könnten.

Quelle und Kontext

Die scheidende Biden-Regierung hatte am vergangenen Freitag die bisher schärfsten Sanktionen gegen den russischen Ölhandel verhängt. Diese Maßnahmen umfassen sekundäre Sanktionen und richten sich gegen europäische und asiatische Käufer sowie Transportunternehmen.
Laut Bloomberg sind die Vorschläge des Trump-Teams deutlich aggressiver, insbesondere im Hinblick auf die Kontrolle von Tankern. Am 10. Januar 2025 hat die US-Regierung 161 weitere Tanker sanktioniert, darunter 138 erstmals ausgewiesene Schiffe. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung der Seeverkehrskontrolle im geopolitischen Spiel.

Strategien des Trump-Teams

Trumps Beraterteam – darunter ehemalige Beamte wie Andrea Gacki sowie konservative Denkfabriken wie die Heritage Foundation – diskutiert zwei Hauptansätze:
Gezielte Lockerungen:
Falls Fortschritte bei Friedensgesprächen sichtbar werden, könnten Erleichterungen für sanktionierte russische Ölproduzenten eingeführt werden. Dies könnte Vertrauen schaffen und Verhandlungen erleichtern.
Härtere Maßnahmen:
Eine Verschärfung der Sanktionen könnte durch sekundäre Maßnahmen erreicht werden, die europäische und asiatische Abnehmer sowie Transportrouten stärker ins Visier nehmen. Besonders die dänischen und türkischen Meerengen, strategisch wichtige Punkte für den russischen Ölhandel, könnten stärker kontrolliert werden.

Meinungen und Aussagen
Während einer Anhörung im Senat äußerte sich Trumps Kandidat für das Finanzministerium, Scott Bessent, eindeutig:
"Ich bin zu 100 % dafür, die Sanktionen zu verschärfen, insbesondere gegen russische Ölkonzerne. Die bisherigen Maßnahmen waren unzureichend."
Auch Marco Rubio, Kandidat für das Amt des Außenministers, betonte während seiner Anhörung die Bedeutung der Sanktionen:
"Die Sanktionen sind der Schlüssel, um Russland an den Verhandlungstisch zu bringen und den Krieg in der Ukraine zu beenden."

Globale Auswirkungen

Die bisherigen Maßnahmen der Biden-Regierung führten bereits zu einem Anstieg des Brent-Ölpreises um 5 Dollar pro Barrel. Analysten warnen, dass zusätzliche Maßnahmen Trumps die Preise weiter in die Höhe treiben könnten, was die globalen Energiemärkte destabilisieren würde.
Ein weiteres Hindernis ist der politische Druck aus dem Kongress: Neue Vorschriften erfordern, dass jede Lockerung von Sanktionen vom Präsidenten dem Parlament gemeldet wird, was zu Konflikten führen könnte.

Iran und Venezuela im Fokus

Neben Russland plant das Trump-Team eine Rückkehr zur Strategie des maximalen Drucks auf den Iran. Laut Insidern könnte ein umfassendes Sanktionspaket gegen die Ölindustrie des Iran bereits im Februar verabschiedet werden. In Trumps erster Amtszeit führte ein ähnlicher Ansatz zu einem drastischen Rückgang der iranischen Ölexporte.
Die Situation in Venezuela bleibt dagegen kompliziert. Trotz umfassender Sanktionen hat sich Nicolás Maduro an der Macht gehalten. Mauricio Claver-Carone, ein Schlüsselberater während Trumps erster Amtszeit, wird voraussichtlich erneut eine führende Rolle in der Lateinamerikapolitik übernehmen.

Ein zentraler Test für die neue Regierung wird der März 2025 sein, wenn eine Lizenz zur Abwicklung russischer Energiegeschäfte ausläuft. Sollte diese nicht verlängert werden, könnte der Druck auf den Kreml deutlich steigen.

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© AP Photo/ Alex Brandon

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