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Wie Reiten und Hippotherapie die Gesundheit nachhaltig fördern

Wie Reiten und Hippotherapie die Gesundheit nachhaltig fördern

Mai 29, 2025
Monika Schmidt
Reiten als Sport und Hippotherapie: Wie Pferde Körper, Psyche und Gesundheit stärken – mit Fakten, Studien und praktischen Tipps für Einsteiger.

Reiten ist weit mehr als ein Freizeitvergnügen für Pferdeliebhaber:innen. Es verbindet körperliche Aktivität, mentale Ausgeglichenheit und Naturerlebnis auf einzigartige Weise. Wer regelmäßig im Sattel sitzt, stärkt nicht nur Rücken- und Rumpfmuskulatur, sondern verbessert auch Koordination, Gleichgewichtssinn und Körperhaltung. Die Bewegungsimpulse des Pferdes aktivieren zudem tiefliegende Muskelgruppen, die im Alltag kaum beansprucht werden.

Zahlreiche sportmedizinische Untersuchungen zeigen, dass Reiten sowohl die Ausdauerleistung steigern, als auch Stress reduzieren und das emotionale Gleichgewicht stabilisieren kann – wie Renewz.de berichtet. Entscheidend dafür ist eine fachkundige Anleitung, ein bewusster Umgang mit dem Tier und regelmäßiges, korrekt ausgeführtes Training.

Auch im therapeutischen Bereich – etwa bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen oder Erwachsenen mit neurologischen Einschränkungen – wird Reiten erfolgreich eingesetzt. Damit zählt es zu den wenigen Sportarten, die gleichzeitig physische, kognitive und emotionale Ressourcen aktivieren und stärken.

Reiten ist echter Sport – und das mit wissenschaftlicher Grundlage

Reitsport wird oft unterschätzt, weil die körperliche Anstrengung nicht unmittelbar sichtbar ist. Doch Untersuchungen belegen, dass beim Reiten viele Muskelgruppen gleichzeitig aktiviert werden – ähnlich wie beim Skilanglauf oder Rudern. Hinzu kommen Balance, Ausdauer und feine Koordination, die der Reiter ständig mit dem Bewegungsablauf des Pferdes abstimmen muss. Auch mentale Wachheit ist gefragt: Jede Bewegung des Pferdes erfordert blitzschnelle Reaktionen und klare Körpersignale. Wer den Sport ernsthaft betreibt, befindet sich auf dem Niveau funktionellen Ganzkörpertrainings.

Beispiele und Fakten

  • Studie der Universität São Paulo (2022): Herzfrequenz von Reitern im Training vergleichbar mit mittlerem Jogging.
  • Analyse des BiSp (Bundesinstitut für Sportwissenschaft): Aktivierung von 85 % der Muskulatur bei Trab und Galopp.
  • Dressurreiten erfordert komplexe Muskelarbeit ohne sichtbare Kraftausübung.
  • Parallelen zu Yoga: Feinkoordination, Atmung, Muskelspannung.
  • Reiten gilt laut DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) als anerkannte Leistungssportart.

Mentale Gesundheit: Reiten stärkt Konzentration und emotionale Stabilität

Neben körperlichen Effekten bietet Reiten bedeutende Vorteile für die psychische Gesundheit. Die rhythmische Bewegung des Pferdes wirkt beruhigend auf das Nervensystem – vergleichbar mit therapeutischem Schaukeln. Gleichzeitig erfordert der Umgang mit dem Tier Präsenz, Geduld und Klarheit – Eigenschaften, die auch im Alltag helfen, Stress zu bewältigen. Zahlreiche Studien bestätigen, dass Reitende weniger unter Stresssymptomen leiden und ein höheres Maß an Selbstwirksamkeit empfinden. Besonders in der Reittherapie zeigt sich der Effekt bei Kindern mit ADHS oder traumatischen Erfahrungen.

Belege und Beispiele

  • Studie der Universität Tokyo: Cortisolspiegel sinkt signifikant nach 30 Minuten Reiten.
  • FN-Umfrage (2019): 74 % der Reitenden geben an, durch das Reiten emotional ausgeglichener zu sein.
  • Equi-Therapie Charité Berlin: Erfolgreich bei Jugendlichen mit Traumata oder Verhaltensstörungen.
  • Psychologischer Effekt des Tierkontakts: Beruhigung durch nonverbale Kommunikation.
  • Reiten wird als naturverbundene Achtsamkeitspraxis erlebt.

Körperkontrolle und Muskelaufbau im Sattel

Reiten trainiert besonders die Rumpfmuskulatur und tief liegende Muskelgruppen, die in Alltagssituationen kaum beansprucht werden. Um dem Bewegungsmuster des Pferdes folgen zu können, müssen Reitende ihre Beckenbewegung gezielt steuern – eine Fähigkeit, die zugleich die Rückenmuskulatur schützt. Auch Oberschenkel, Gesäß und Bauchmuskeln arbeiten ständig mit, um Stabilität zu gewährleisten. Dieses Training wirkt nachhaltig: Viele Reiter berichten von besserer Haltung, mehr Körperspannung und gesteigertem Gleichgewicht im Alltag.

Trainierte Muskelgruppen und Funktionen:

  • Rumpfmuskulatur (Core): Stabilisierung der Wirbelsäule bei Bewegung.
  • Adduktoren & Oberschenkel: Kontrolle und Steuerung des Pferdes.
  • Glutealmuskulatur: Druckverlagerung im Sattel, Unterstützung beim Leichttraben.
  • Beckenbodenmuskeln: Feinmotorik und Balance, besonders bei Gangartenwechsel.
  • Unterarme und Handgelenke: Feine Kommunikation über die Zügel.

Reiten und Sicherheit – realistische Einschätzung von Risiken

Reiten zählt zu den Sportarten mit erhöhtem Unfallpotenzial – insbesondere durch Stürze oder Schreckreaktionen des Pferdes. Dennoch ist das Risiko bei richtiger Ausrüstung und Ausbildung gut kontrollierbar. Moderne Sicherheitsausrüstung, Schulung in Pferdeverhalten und umsichtiges Handeln senken die Verletzungsgefahr erheblich. Im Vergleich zu Ballsportarten wie Fußball oder Handball ist die Verletzungsrate pro Stunde sogar niedriger. Entscheidend ist: Wer Reiten lernt, muss auch lernen, mit einem Lebewesen zu kommunizieren – nicht nur ein Sportgerät zu beherrschen.

Sicherheitsfakten und Tipps

  • DGUV-Unfallstatistik (2023): 1,3 Verletzungen je 1.000 Reitstunden.
  • Vergleich: Fußball hat 3,5 Verletzungen je 1.000 Stunden.
  • Wichtigste Maßnahmen:
    • VG1-geprüfter Reithelm, kein Fahrradhelm.
    • Keine Schals, Ohrringe oder offene Jacken beim Reiten.
    • Handy & Erste-Hilfe-Set mitführen.
    • Pferd auf Geräusche (Jagd, Traktoren, Hunde) vorbereiten.
    • Auf Wetter- und Bodenverhältnisse achten (nasses Gras, Laub, Eis).

Reiten lernen – auch mit kleinerem Budget möglich

Reiten hat den Ruf, teuer zu sein – und tatsächlich sind Pferdehaltung und Ausrüstung kostenintensiv. Doch wer nicht gleich ein eigenes Pferd besitzen möchte, findet viele kostengünstige Alternativen. Gruppenunterricht, Reitbeteiligungen oder Second-Hand-Ausrüstung machen den Einstieg erschwinglich. Besonders für Familien mit Kindern lohnt es sich, Angebote vor Ort zu vergleichen oder im Reitstall nach flexiblen Lösungen zu fragen.

Sparoptionen im Überblick

  • Gruppenunterricht: 15–35 € statt 60–70 € für Einzelstunden.
  • Stundenkarte/Reitschulvertrag: Spart bei regelmäßigem Besuch.
  • Reitbeteiligung: Monatlich 50–100 €, inkl. Pflege & Bewegung.
  • Second-Hand-Ausrüstung: Helme, Reithosen, Stiefel ab 20–30 €.
  • Stalldienst gegen Unterricht: Mithilfe bei Füttern und Misten reduziert Kosten.

Ganzheitlicher Nutzen: Körper, Geist und Natur im Einklang

Reiten verbindet viele positive Aspekte, die im modernen Leben oft getrennt sind: Bewegung, Tierkontakt, Natur und Konzentration. Es trainiert nicht nur den Körper, sondern auch emotionale und soziale Fähigkeiten. Die Beziehung zum Pferd ist keine einseitige Kontrolle – sondern ein Dialog, der auf Vertrauen basiert. Wer regelmäßig reitet, spürt oft auch Veränderungen im Alltag: Mehr Achtsamkeit, Ruhe und körperliches Wohlbefinden. Reiten ist damit ein nachhaltiger Weg zu Gesundheit – körperlich wie seelisch.

Zusammenfassung der Vorteile

  • Kräftigung der Muskulatur und bessere Körperhaltung.
  • Förderung von Konzentration, Selbstkontrolle und Geduld.
  • Stressreduktion durch Naturerlebnis und Bewegung.
  • Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems.
  • Verbesserung des Selbstwertgefühls und der inneren Stabilität.

Hippotherapie: Medizin auf dem Pferderücken

Die Hippotherapie ist eine spezialisierte physiotherapeutische Behandlung mit dem Pferd, die gezielt bei neurologischen und orthopädischen Erkrankungen eingesetzt wird. Im Unterschied zum therapeutischen Reiten oder Voltigieren steht hier nicht der Sport oder die emotionale Erfahrung im Vordergrund, sondern eine medizinisch begründete Bewegungstherapie unter ärztlicher Aufsicht. Der dreidimensionale Bewegungsimpuls des Pferdes, insbesondere im Schritt, wirkt direkt auf die Wirbelsäule der Patient:innen und stimuliert über das Becken zentrale Muskelgruppen. Diese Wirkung kann weder durch klassische Krankengymnastik noch durch Trainingsgeräte ersetzt werden.

Hippotherapie wird in Deutschland u. a. bei Patient:innen mit Multipler Sklerose, infantiler Zerebralparese, Schlaganfall-Folgen oder Wirbelsäulenerkrankungen erfolgreich angewendet. Studien zeigen signifikante Verbesserungen in Gleichgewicht, Haltungskontrolle, Muskeltonus und Bewegungskoordination – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mit motorischen Einschränkungen. Die Therapieeinheiten werden von speziell ausgebildeten Physiotherapeut:innen durchgeführt und häufig durch Reittherapeut:innen begleitet. Wichtig: Die Behandlung erfolgt auf ärztliche Verordnung, ist aber bislang nicht standardmäßig von den gesetzlichen Krankenkassen erstattungsfähig, obwohl viele private Kassen einen Teil der Kosten übernehmen.

Beispiele für zertifizierte Zentren in Deutschland:

  • Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e. V. (DKThR) – zentrale Anlaufstelle und Qualitätszertifizierer
  • Hippotherapie-Zentrum München-Großhadern – spezialisiert auf neurologische Rehabilitation
  • Therapiezentrum Schloss Buchenau (Hessen) – interdisziplinärer Ansatz mit Ergo-, Physio- und Hippotherapie
  • Reittherapiezentrum Brandenburg (Potsdam-Mittelmark) – Angebote für Kinder mit Entwicklungsverzögerung

Die Behandlung erfolgt in der Regel ein- bis zweimal wöchentlich und dauert ca. 20–30 Minuten. Pro Sitzung fallen Kosten zwischen 40 und 70 € an. Eltern, die eine Therapie für ihr Kind in Erwägung ziehen, sollten sich vorab beim Kinderarzt oder einem Neurologen beraten lassen.

Wo kann man in Deutschland reiten? – Empfehlungen für Hessen, Brandenburg, Bayern und darüber hinaus

Deutschland bietet vielfältige Möglichkeiten zum Reiten – von gut ausgestatteten Reiterhöfen bis hin zu malerischen Reitwegen durch Wälder, Felder und Weinberge. In Hessen laden etwa die Reitwege im Taunus rund um Königstein zu geführten Ausritten ein. In Brandenburg bieten Höfe wie der Reiterhof Falkensee oder Anlagen im Havelland familienfreundliche Reitkurse und Waldtouren an. Bayern begeistert mit Reitangeboten in den Alpenregionen rund um Chiemgau und Berchtesgaden sowie mit klassischen Dressurställen nahe Regensburg und München.

Hessen

1. Reiterhof Rosenhof – Bruchköbel

Der Rosenhof bietet Reitunterricht für Kinder und Erwachsene sowie Reiterferien an. Die Anlage verfügt über eine Reithalle und Außenplätze.reiten.deStarnbergAmmersee

2. Islandpferdegestüt Hohenstein – Hohenstein

Das Gestüt spezialisiert sich auf Islandpferde und bietet Reitunterricht, Beritt und Zucht an. Übernachtungsmöglichkeiten in Blockhütten sind vorhanden.Gestüt Hohenstein+1Reiseland Brandenburg+1

3. Reitanlage Friedrichstein – Habichtswald-Dörnberg

Die Reitanlage liegt im Naturpark Habichtswald und bietet Ausritte sowie Reitunterricht an. Besonders beliebt sind die zweistündigen Ausritte durch die Berglandschaft.islandpferdefriedrichstein.de

Brandenburg

1. Pferdehof Karwe – Neuruppin

Der Pferdehof Karwe bietet Reitunterricht und Ausritte in die umliegende Natur an. Die Anlage ist familienfreundlich und liegt nahe dem Ruppiner See.Pferdeland

2. Luisenhof – Jüterbog

Der Luisenhof bietet Reitunterricht, Voltigieren und Ausritte an. Ein Hofcafé lädt zum Verweilen ein.

  • Öffnungszeiten: Mo–Fr 10:00–18:00 Uhr
  • Preise: Kinderkurse ab 15 €, Ausritte ab 30 €
  • Websiteluisenhof-jueterbog.de

3. Reiter- und Erlebnisbauernhof Groß Briesen – Bad Belzig

Dieser Hof kombiniert Reitunterricht mit Erlebnisangeboten für Kinder und Erwachsene. Es werden auch Reiterferien angeboten.

Bayern

1. Gut Mischenried – Weßling

Gut Mischenried bietet Reitunterricht und Ausritte in der Nähe von München an. Die Anlage verfügt über Ferienwohnungen und eine Reithalle.Reiseland Brandenburg

2. Reiterhof Zwerger – Immenstadt

Der Reiterhof Zwerger liegt im Allgäu und bietet Reitunterricht sowie Wanderritte an. Die Umgebung eignet sich hervorragend für Ausritte in die Natur.

3. Islandpferdehof Etzenricht – Etzenricht

Der Hof spezialisiert sich auf Islandpferde und bietet Reitunterricht sowie Ausritte an. Die ruhige Lage ist ideal für entspannte Reiterlebnisse.islandpferdefriedrichstein.de

Wie und wann sollte man mit Kompressionsstrümpfen trainieren

Wer den Einsatz von Kompressionsstrümpfen im Sport sinnvoll nutzen möchte, sollte zunächst mit kurzen Trainingseinheiten beginnen – idealerweise bei gewohnter Belastung, um den Unterschied im Körpergefühl wahrzunehmen. Empfehlenswert ist es, die Strümpfe sowohl während als auch direkt nach dem Training zu tragen, um die Vorteile für Durchblutung, Stabilität und Regeneration bestmöglich zu kombinieren.

Wichtig ist die individuelle Anpassung: Nur bei korrekter Passform und geeignetem Kompressionsgrad entfalten sie ihre Wirkung. Die Trainingsplanung sollte Kompression als Ergänzung, nicht als Ersatz für Mobilisation, Techniktraining oder Regeneration verstehen. Besonders bei Ausdauerbelastungen, Intervalltraining und nach intensiven Einheitenkann die gezielte Anwendung Teil einer leistungsorientierten Routine werden.

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