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Putins Delegationswahl untergräbt Hoffnungen auf Frieden – Europa reagiert kritisch

Putins Delegationswahl untergräbt Hoffnungen auf Frieden – Europa reagiert kritisch

Mai 15, 2025
Monika Schmidt
Putin schickt nur einen Vertrauten nach Istanbul. Europäische Spitzenpolitiker zweifeln an echten Friedensabsichten Moskaus. NATO zeigt sich skeptisch.

Am späten Abend des 14. Mai verkündete Kremlchef Wladimir Putin, dass seine Delegation bei den Gesprächen in der Türkei am 15. Mai nicht von ihm selbst, sondern von seinem Berater Wladimir Medinski angeführt wird. Diese Entscheidung stößt in Europa auf scharfe Kritik – viele sehen darin ein Zeichen für Moskaus mangelndes Interesse an ernsthaften Friedensverhandlungen.

Wie Rеnewz.de unter Berufung auf BloombergThe Guardian und Independent berichtet, werfen führende europäische Diplomaten dem Kreml vor, die Gespräche mit der Ukraine systematisch zu sabotieren.

Vor Beginn eines informellen Treffens der NATO-Außenminister in Antalya erklärte Polens Außenminister Radosław Sikorski: „Dass Russland nur eine Delegation niedrigen Rangs entsendet, zeigt, dass Putin lediglich auf Zeit spielt.“ Er appellierte an den US-Präsidenten, dieses „Manöver“ als solches zu erkennen.

Auch Deutschlands Außenminister Johann Wadephul äußerte sich deutlich:„Während die Ukraine gesprächsbereit ist, setzt Russland den Krieg fort.“
Der „einzige leere Stuhl“ bei den Gesprächen sei der russische.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte kritisierte das russische Vorgehen ebenfalls: „Es ist offensichtlich, dass Russland keine hochrangige Delegation entsendet. Sollte Moskau zur Kooperation bereit sein, könnten in den nächsten Wochen Fortschritte möglich sein.“

Auch Großbritanniens Außenminister David Lammy bezeichnete den russischen Auftritt als enttäuschend und rief zu mehr Engagement der NATO auf: „Wir sind hier, um die Ukraine zu unterstützen und für einen gerechten, dauerhaften Frieden einzutreten. Dass Präsident Selenskyj persönlich anwesend ist, unterstreicht den Ernst der Lage.“

Estlands Außenminister Margus Tsahkna sprach von einem „politischen Schlag ins Gesicht“, den Putins Entscheidung darstelle.

Gleichzeitig erklärte US-Außenminister Marco Rubio, dass Ex-Präsident Trump offen für jeden ernsthaften Friedensmechanismus sei. Trump halte sich eine Reise in die Türkei offen.

Am 10. Mai einigten sich die USA, EU-Staaten und 35 weitere Länder im Rahmen einer „Koalition der Willigen“ auf die Forderung nach einem 30-tägigen Waffenstillstand ab dem 12. Mai. Präsident Selenskyj bestätigte dies nach der Konferenz. An dem Treffen nahmen unter anderem Präsident Emmanuel Macron, Kanzler Friedrich Merz sowie die Premierminister Keir Starmer und Donald Tusk persönlich teil. Donald Trump war telefonisch zugeschaltet.

Putin schlug seinerseits direkte Gespräche mit der Ukraine am 15. Mai in Istanbul ohne Vorbedingungen vor. Präsident Erdogan akzeptierte das Angebot. Die russische Delegation unter Medinski, der bereits 2022 an Verhandlungen beteiligt war, wurde offiziell bestätigt.

Selenskyj kündigte an, dass er in Istanbul auf Putin warte – und seine Teilnahme abhängig mache von der endgültigen Zusammensetzung der russischen Delegation.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Selenskyj Trifft In Der Türkei Ein – Gespräche Mit Russland Geplant

Bild von Getty Images

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