Putin forderte von Trump die Kontrolle über Donezk im Tausch gegen Teile Chersons und Saporischschja

Wladimir Putin und Donald Trump haben anscheinend über mögliche Gebietsabtretungen im anhaltenden Ukrainekrieg diskutiert. Einem Bericht der »Washington Post« zufolge soll der Kremlchef in einem Telefongespräch mit dem ehemaligen US-Präsidenten die vollständige Abtretung des strategisch bedeutenden Gebiets Donezk in der Ostukraine gefordert haben. Im Gegenzug zeige sich Moskau angeblich bereit, Teile der von Russland eingenommenen Gebiete in den Regionen Saporischschja und Cherson aufzugeben. Offizielle Bestätigungen für diese Forderungen stehen aus, allerdings passen die Details zu den jüngsten Entwicklungen zwischen den beiden Politikern. Trump kündigte an, sich voraussichtlich in den kommenden zwei Wochen mit Putin in der ungarischen Hauptstadt treffen zu wollen. Aus Moskau kamen daraufhin Schmeicheleien, wie der Vorschlag für einen Tunnel, der die Namen der beiden Männer tragen soll, berichtet Renewz.de unter Berufung auf Washington Post.

Beamte im Weißen Haus sehen die Forderung nach Donezk laut dem Bericht als einen gewissen Fortschritt an. Zuvor soll Putin die Forderung gestellt haben, die Frontlinie in Saporischschja und Cherson einzufrieren und eine vollständige Aufgabe der Regionen Luhansk und Donezk durch die Ukraine.
Donald Trump betrachtet sich als Vermittler in der Ukraine-Krise. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj wird jedoch voraussichtlich nicht an dem geplanten Treffen teilnehmen. Trump betonte jedoch, dass er weiterhin Kontakt zu Selenskyj halten wolle.
Selenskyj und Trump trafen sich bereits am Freitag in Washington, wo das Kriegsende ebenfalls thematisiert wurde. In diesem Zusammenhang wird im Bericht erwähnt, dass der US-Sondergesandte Steve Witkoff der ukrainischen Delegation eine Abtretung von Donezk nahegelegt haben soll. Dies begründete er demnach mit dem Argument, dass die Region überwiegend russischsprachig sei.
Selenskyj hatte nach eigenen Angaben gehofft, bei dem Treffen in Washington eine Freigabe für die Lieferung von US-Marschflugkörpern des Typs Tomahawk zu erhalten. Eine entsprechende Zusage blieb jedoch vorerst aus. Beobachter spekulierten über einen möglichen Zusammenhang mit dem Telefonat zwischen Trump und Putin am Tag zuvor.
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