Putin kündigt mögliche dritte Verhandlungsrunde mit der Ukraine nach Austausch an

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte, dass die russischen und ukrainischen Memoranden über einen Waffenstillstand sich direkt widersprechen. Doch es werden Verhandlungen geführt, um eine Lösung zu finden. Wie RENEWZ.de berichtet, äußerte sich Putin dazu während eines Gesprächs mit Journalisten.
Die Journalisten fragten den Präsidenten, wie er das ukrainische Memorandum zum Waffenstillstand einschätze. Darauf antwortete Putin, es stehe im Widerspruch zum Vorschlag Russlands. Zugleich weigerte er sich, näher darauf einzugehen, und erklärte, dass dies „schädlich für die Verhandlungen“ sei.
„Das sind zwei völlig entgegengesetzte Memoranden, aber genau dafür werden Verhandlungen organisiert und geführt – um Wege zur Annäherung zu finden. Und dass sie entgegengesetzt sind, finde ich nicht überraschend. Ich möchte keine Einzelheiten nennen, weil ich das für nicht zielführend und sogar schädlich für die Gespräche halte“, sagte Putin.
Laut dem Präsidenten haben Russland und die Ukraine angeblich vereinbart, die weiteren Kontakte nach dem Gefangenenaustausch fortzusetzen. Nach Abschluss des Austauschs, so Putin, könne eine weitere Verhandlungsrunde stattfinden.
„Und so wurde vereinbart, dass wir nach Abschluss dieser Phase eine dritte Verhandlungsrunde durchführen werden. Insgesamt sind wir dazu bereit. Es muss Ort und Zeit abgestimmt werden“, so Putin.
Er hoffe, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und dessen Land wie bisher als Vermittler bei den Verhandlungen fungieren werden. Russland sei angeblich bereit, das nächste Treffen ebenfalls wieder in Istanbul durchzuführen. Ein genaues Datum gebe es jedoch noch nicht.
„Sie (die Delegationsleiter – Anm. d. Red.) sprechen gerade untereinander über den Zeitpunkt des nächsten Treffens … Der Gegenstand (des Treffens – Anm. d. Red.) sollte aus meiner Sicht die Diskussion der Memoranden beider Seiten sein“, sagte Putin.
Neue Gespräche nach dem 22. Juni
Zur Erinnerung: Putin erklärte kürzlich, dass eine neue Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland angeblich nach dem 22. Juni stattfinden werde. Damals sagte auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, dass die Delegation des Kremls bereit sei, nach dem 22. Juni zu Verhandlungen mit der Ukraine nach Istanbul zu reisen.
Die ukrainische Seite hat bisher keine Antwort darauf gegeben, ob sie zu einer dritten Verhandlungsrunde mit Moskau bereit ist. Unklar bleibt, worüber genau bei einem solchen Treffen gesprochen werden könnte.
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