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Putin schlägt direkte Friedensgespräche mit Ukraine am 15. Mai in Istanbul ohne Bedingungen vor

Putin schlägt direkte Friedensgespräche mit Ukraine am 15. Mai in Istanbul ohne Bedingungen vor

Mai 11, 2025
Monika Schmidt
Während Putin am 15. Mai Gespräche in der Türkei vorschlägt, fordern Kiew und westliche Staatschefs eine sofortige 30-tägige Waffenruhe.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am späten Abend des 10. Mai überraschend vorgeschlagen, die direkten Verhandlungen mit der Ukraine wieder aufzunehmen, die seit 2022 unterbrochen waren.
Das erklärte er auf einer nächtlichen Pressekonferenz – berichtet Renewz.de unter Berufung auf RIA Nowosti.

Putin kündigte an, der Türkei die Austragung solcher Gespräche vorzuschlagen. Die Gespräche sollen demnach am 15. Mai 2025 in Ankara stattfinden – „ohne jegliche Vorbedingungen“.

„Die Entscheidung liegt jetzt bei der Ukraine“, sagte Putin. Er zeigte sich offen dafür, bei diesen Gesprächen eine Vereinbarung über eine Feuerpause zu erzielen.

Gleichzeitig warf Putin der Ukraine vor, in der Vergangenheit „mehrere vereinbarte Feuerpausen“ gebrochen zu haben – darunter eine für die Energieinfrastruktur, eine zu Ostern sowie einen Vorschlag zum Tag des Sieges am 9. Mai.

Kein Hinweis auf aktuelle westliche Initiative

Trotz dieser Aussagen ging Putin nicht auf die jüngste Friedensinitiative westlicher Staatschefs ein, die am 10. Mai gemeinsam mit Kiew einen 30-tägigen, bedingungslosen Waffenstillstand ab dem 12. Mai vorgeschlagen hatten.

Internationale Initiative für sofortige Waffenruhe

Am 10. Mai reisten vier zentrale Staats- und Regierungschefs nach Kiew:

  • Emmanuel Macron (Frankreich),
  • Keir Starmer (Großbritannien),
  • Friedrich Merz (Deutschland),
  • Donald Tusk (Polen).

Nach einem Gipfeltreffen im Rahmen der sogenannten „Koalition der Willigen“ führten sie ein Telefonat mit Donald Trump und erklärten anschließend öffentlich: „Ab dem 12. Mai sind wir gemeinsam mit der Ukraine bereit für eine sofortige, 30-tägige Waffenruhe – ohne Vorbedingungen.“

Frankreichs Präsident Macron betonte, dass die USA die führende Rolle bei der Überwachung der Einhaltung dieser Waffenruhe übernehmen sollen. Sollte Russland das Angebot ignorieren, kündigten die USA und EU-Staaten zusätzliche Sanktionen gegen Moskau an.

Wie das US-Portal Axios berichtet, ist die Ukraine im Falle einer Waffenruhe bereit, direkte Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.

Kreml: Russland prüft 30-Tage-Waffenstillstand

Der Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte später, Russland werde die westliche Initiative prüfen, merkte jedoch an, dass Moskau „eine eigene Position“ habe.

Ein gefährdetes Fenster für Frieden

Beobachter werten das Auseinanderfallen der Zeitlinien als kritisch:

  • Der Westen möchte die Waffenruhe bereits ab dem 12. Mai,
  • Putin schlägt Gespräche erst für den 15. Mai vor – ohne direkte Unterstützung der Feuerpause im Vorfeld.

Es bleibt unklar, ob Moskau auf den westlichen Plan eingeht oder versucht, durch direkte Gespräche eigene Bedingungen zu diktieren. Die diplomatische Spannung steigt – und die kommende Woche dürfte entscheidend werden.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Trump Nennt Entwicklungen In Kiew Und Moskau „Potenziell Großen Tag Für Russland Und Die Ukraine“

Foto: Kreml-Pressedienst

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