Pro-russischer Kurs? Milanovic siegt klar bei Kroatiens Wahl

Zoran Milanovic, Kroatiens amtierender Präsident, hat sich Prognosen zufolge mit einem klaren Vorsprung die zweite Amtszeit gesichert. Laut Hochrechnungen des kroatischen Staatsfernsehens HRT erzielte er rund 78 % der Stimmen in der Stichwahl. Sein Gegner, Dragan Primorac von der regierenden Kroatischen Demokratischen Union (HDZ), kam lediglich auf 22 %. Damit bestätigt Milanovic seine starke Position, die er bereits in der ersten Wahlrunde Ende Dezember mit 49 % der Stimmen demonstrierte.
RENEWZ, unter Berufung auf NTV.de, berichtet, dass Milanovic von Kritikern häufig als „pro-russische Marionette“ bezeichnet wird. Während er den russischen Angriff auf die Ukraine zwar verurteilt hat, lehnt er die militärische Unterstützung durch den Westen ab und äußerte sich kritisch über die EU- und NATO-Strategien. Besonders die Ablehnung eines Programms, bei dem kroatische Soldaten in Deutschland ukrainische Truppen ausbilden sollten, sorgte für internationale Spannungen. Diese Haltung hat ihm den Vorwurf eingebracht, Kroatiens Glaubwürdigkeit in der EU und NATO zu untergraben.
Herausforderungen für die zweite Amtszeit
Kroatien steht vor großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Mit der höchsten Inflationsrate in der Eurozone, einem akuten Arbeitskräftemangel und weit verbreiteter Korruption hat Milanovic eine schwierige Aufgabe vor sich. Als Präsident hat er vor allem repräsentative Funktionen, ist aber auch Oberbefehlshaber der kroatischen Streitkräfte und trägt Mitverantwortung in der Außenpolitik und der nationalen Sicherheit.
Milanovic, ein Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (SDP) und ehemaliger Ministerpräsident, wird seine zweite Amtszeit vermutlich nutzen, um seine kontroverse Außenpolitik weiterzuführen. Dabei bleibt abzuwarten, wie er den Spagat zwischen innenpolitischen Reformen und internationalen Erwartungen bewältigen wird. Lesen Sie mehr Nachrichten über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine auf RENEWZ.de: Selenskyj: Russland Startete 700 Luftangriffe In Einer Woche