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Pottwal vor Sylt droht zu explodieren

Pottwal vor Sylt droht zu explodieren

Februar 16, 2025
Monika Schmidt
Ein toter Pottwal vor Sylt könnte explodieren. Forscher warnen vor gefährlichen Verwesungsgasen. Warum der Wal gestrandet ist und was nun passiert.

Toter Pottwal sorgt für Gefahr an der Nordseeküste

Sylt (Schleswig-Holstein) – Ein bedrückendes Szenario an der Nordseeküste: Der Kadaver eines riesigen Pottwals treibt unweit von Sylt und droht zu explodieren. Experten warnen vor einer akuten Gefahr durch aufgestaute Verwesungsgase, die zu einer plötzlichen Detonation führen könnten. Darüber berichtet RENEWZ unter Berufung auf BILD.

Der tote Wal wurde erstmals am Freitagabend westlich der Insel Sylt gesichtet. Aufgrund der einbrechenden Dunkelheit konnte die Bergung erst am Samstagmorgen in Angriff genommen werden. Das Tier, ein vermutlich noch junger Pottwal von rund 12 bis 14 Metern Länge, wurde durch Meeresströmungen weiter nach Süden getrieben. "Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Jungbullen handelt. Ausgewachsene Exemplare erreichen eine Länge von bis zu 20 Metern", erklärt Rainer Schulz von der Schutzstation Wattenmeer.

Unklarer Todesgrund und Gefahr durch Verwesungsgase

Warum der Wal starb, ist bislang nicht geklärt. Experten vermuten jedoch, dass das Tier bereits seit längerem tot ist und erst später an die flachen Gewässer der Nordsee gespült wurde. "Die fortgeschrittene Verwesung deutet darauf hin, dass der Pottwal in tiefem Wasser verendet sein könnte", so Schulz.

Um genauere Erkenntnisse über die Todesursache zu gewinnen, wird der Kadaver am Montag von Wissenschaftlern untersucht. Bis dahin bleibt das riesige Tier eine latente Bedrohung. "Die aufgeblähte Bauchdecke ist bereits an einer Stelle eingerissen. Wenn sich der Gasdruck weiter erhöht, könnte es an mehreren Stellen zur Explosion kommen", warnt der Experte.

Bergung in die Nähe des Hafens von Hörnum

Am Wochenende wurde der tote Wal mit Unterstützung von Muschelfischern und der Küstenwache in die Nähe des Hafens von Hörnum geschleppt. Dort soll das Tier an Land gehievt und untersucht werden.

Touristen und Neugierige werden dringend davor gewarnt, sich dem Kadaver zu nähern, insbesondere mit Booten. "Die Gefahr ist real und nicht zu unterschätzen", mahnt Schulz.

Pottwale in der Nordsee: Seltene Besucher mit tragischem Schicksal

Die Anwesenheit eines Pottwals in der Nordsee ist ein seltenes Ereignis. Diese Tiere sind für das Leben in tiefen Gewässern konzipiert und haben Schwierigkeiten, sich in den flachen Küstenregionen zurechtzufinden. "Schiffe, Lärm und die ungewöhnlichen Strömungen der Nordsee können die Navigationsfähigkeit der Wale beeinträchtigen. Oft können sie dann den Ausgang zur offenen See nicht mehr finden", erläutert Schulz.

Besonders häufig verirren sich Pottwale in die Nord- und Ostsee, nachdem sie sich in schottischen Gewässern fehlorientiert haben. Die größte Strandungswelle ereignete sich 2016, als zahlreiche Wale an europäischen Küsten verendeten. In den letzten Jahren sind solche Fälle jedoch seltener geworden. "Seit zwei oder drei Jahren ist dies der erste gestrandete Pottwal in unserer Region", so Schulz abschließend.

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