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Papst Leo XIV spricht sich für gemeinsames Osterdatum aus

Papst Leo XIV spricht sich für gemeinsames Osterdatum aus

Juni 8, 2025
Monika Schmidt
Papst Leo XIV befürwortet ein gemeinsames Osterdatum. Renewz.de berichtet über seine Erklärung in Rom und erläutert die theologischen Hintergründe zur jahrhundertealten Trennung.

Rom. Papst Leo XIV hat bekräftigt, dass die römisch-katholische Kirche bereit sei, nach einer „ökumenischen Lösung“zu suchen, um ein gemeinsames Datum für die Feier der Auferstehung Christi festzulegen. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Vatican News.

Die Erklärung erfolgte anlässlich eines hochrangigen Treffens in Rom, das dem 1700-jährigen Jubiläum des Ersten Konzils von Nicäa und der katholisch-orthodoxen Einheit gewidmet war. Der Papst erinnerte daran, dass eines der ursprünglichen Ziele des Konzils im Jahr 325 die Vereinbarung eines einheitlichen Osterdatums war – ein Ziel, das bis heute nicht erreicht ist.

„Ein gemeinsames Osterfest verleiht unserer Verkündigung des Namens Jesu und der durch den Glauben an die rettende Wahrheit des Evangeliums geschenkten Erlösung größere missionarische Kraft“, erklärte Leo XIV.

Er betonte, dass es mehrere Optionen gebe, um eine gemeinsame Feier des „Fests der Feste“ zu ermöglichen – ohne die historischen Prinzipien des Konzils zu verletzen.

Zuvor hatte auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. die aktuelle Trennung bei der Osterfeier als „Skandal“bezeichnet und die Christen aufgerufen, ein einheitliches Datum festzulegen.

Hintergrund: Warum feiern Christen Ostern an unterschiedlichen Tagen

Trotz der zentralen Bedeutung der Auferstehung Christi als Fundament des christlichen Glaubens, feiern westliche (römisch-katholische und protestantische) und östliche (orthodoxe und orientalische) Christen Ostern oft an unterschiedlichen Tagen.

Zwei Kalender – zwei Berechnungen

Grund dafür sind zwei verschiedene Rechenmodelle (Paschalien), die sich seit der Antike entwickelt haben. Die orthodoxe Kirche verwendet die alexandrinische Paschalie, basierend auf dem julianischen Kalender. Die römisch-katholische Kirche nutzt hingegen seit der Kalenderreform von 1582 die gregorianische Paschalie.

Beide Systeme orientieren sich am Frühlingsäquinoktium (21. März) und am ersten Vollmond danach, doch aufgrund unterschiedlicher Kalenderdaten kommt es häufig zu abweichenden Osterterminen – bis zu fünf Wochen Unterschied sind möglich.

Ursprung des Osterdatums

Im 2. Jahrhundert orientierten sich viele Christen noch am jüdischen Kalender und feierten Ostern am 14. Nissan, dem Tag des Pessach. Um sich davon zu lösen, legte das Konzil von Nicäa im Jahr 325 fest:

  • Ostern soll am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert werden.
  • Die Feier soll unabhängig vom jüdischen Kalender stattfinden.

Doch das Konzil bestimmte keine exakte mathematische Formel – diese entwickelten sich regional unterschiedlich.

Neue Kalender, alte Probleme

Viele orthodoxe Kirchen – darunter auch die Ukrainische Orthodoxe Kirche und die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche – haben zwar 2023 auf den neujulianischen Kalender umgestellt, behalten jedoch für Ostern die alte alexandrinische Paschalie bei. Das bedeutet: Auch in den kommenden Jahren feiern Ost und West in der Regel getrennt.

Eine Ausnahme bildet z. B. die Finnische Orthodoxe Kirche, die zum Ökumenischen Patriarchat gehört und die gregorianische Paschalie anwendet.

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Foto @ALBERTO PIZZOLI / AFP via Getty Images

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