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Wer ist Papst Leo XIV? Medien enthüllen spannende Details über den neuen Pontifex aus den USA

Wer ist Papst Leo XIV? Medien enthüllen spannende Details über den neuen Pontifex aus den USA

Mai 9, 2025
Monika Schmidt
Leo XIV wurde am 8. Mai zum neuen Papst gewählt. Wer ist Robert Francis Prevost? 9 überraschende Fakten über den ersten US-Papst der Geschichte.

Am Abend des 8. Mai 2025, nach mehreren erfolglosen Wahlgängen, fiel im Vatikan schließlich die Entscheidung: Die Kardinäle einigten sich auf den 267. Papst der römisch-katholischen Kirche. Weißer Rauch stieg über der Sixtinischen Kapelle auf – das Zeichen für die Welt, dass ein neuer Pontifex gewählt wurde. Es ist Kardinal Robert Francis Prevost, der den Namen Leo XIV annahm. Diese Wahl ist historisch: Er ist der erste Papst aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Das berichtet Renewz.de unter Berufung auf CNN.

Journalist:innen weltweit haben sich seither mit seinem Lebenslauf beschäftigt – und eine Reihe bisher wenig bekannter Fakten über den neuen Papst zutage gefördert. Renewz.de hat die wichtigsten davon zusammengestellt.

Papst mit amerikanischen Wurzeln – und lateinamerikanischem Lebensweg

Obwohl Robert Francis Prevost am 14. September 1955 in Chicago geboren wurde, verbrachte er den Großteil seines Lebens und Wirkens in Peru. Dort leitete er zehn Jahre lang ein theologisches Seminar des Augustinerordens in Trujillo. Wegen seines langen Aufenthalts in Lateinamerika wurde er innerhalb der Kirche oft als der „am wenigsten amerikanische“ aller US-Kardinäle bezeichnet – eine Metapher, die seine kulturelle Nähe zur lateinamerikanischen Realität beschreibt.

Sein Einsatz in Peru führte dazu, dass Prevost die peruanische Staatsbürgerschaft erhielt. Diese doppelte Staatsbürgerschaft – USA und Peru – spiegelt seine Identität als Brückenbauer zwischen Nord- und Südamerika.

Vertrauensperson und enger Mitarbeiter von Papst Franziskus

Im Jahr 2014 wurde Prevost von Papst Franziskus zum apostolischen Administrator der Diözese Chiclayo ernannt. Weitere Stationen waren unter anderem die Diözese Callao, in der er zwischen 2020 und 2021 ebenfalls als Administrator tätig war. Zudem war er Vizepräsident und Mitglied des Ständigen Rates der Bischofskonferenz von Peru.

Sein pastoraler Stil, seine Sprachkenntnisse und seine Nähe zu den Armen und Migranten machten ihn zu einem der vertrauenswürdigsten Vertreter der "franziskanischen Linie". Beobachter:innen vermuten, dass Franziskus bereits früh in ihm einen möglichen Nachfolger sah.

Augustiner und „Bischof für das Volk“

Leo XIV ist Mitglied des Augustinerordens, eines der ältesten Orden der Kirche. Von 2001 bis 2013 war er dessen Generalprior. Seine Spiritualität ist stark von den Lehren des heiligen Augustinus geprägt. In seiner ersten öffentlichen Ansprache als Papst zitierte er den berühmten Satz:

„Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof.“

Diese Worte zeigen sein Selbstverständnis: Nicht über der Gemeinde, sondern mitten unter den Gläubigen.

Einflussreiche Positionen im Vatikan

Seit 2023 war Prevost Präfekt der Bischofsdikasterie, also der vatikanischen Behörde, die weltweit für die Auswahl und Koordination der Bischöfe verantwortlich ist – eine der einflussreichsten Positionen innerhalb der Kurie. Im selben Jahr ernannte ihn Franziskus zum Kardinal.

Darüber hinaus übernahm er den Vorsitz der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika – ein weiteres Zeichen seiner engen Bindung an den Süden des Kontinents.

Engagiert für Reformen – ganz im Sinne seines Vorgängers

Leo XIV gilt als progressiv im Sinne von Papst Franziskus. Er teilt dessen Überzeugungen zum Schutz der Schöpfung, zur Solidarität mit Flüchtlingen und Armen sowie zur pastoralen Begleitung wiederverheirateter Katholiken.

Er sprach sich mehrfach dafür aus, Gläubige nicht auszuschließen, sondern in ihrer Lebenswirklichkeit ernst zu nehmen. Diese Haltung macht ihn für viele als modernen und weltoffenen Kirchenführer hoffnungsvoll.

Namenswahl mit Symbolkraft

Der Name „Leo“ ist tief verwurzelt in der Geschichte der Kirche. Leo der Große (5. Jh.) verteidigte die Kirche in Zeiten des Zerfalls des Römischen Reiches, während Leo XIII. im 19. Jahrhundert mit der Enzyklika „Rerum Novarum“ die Grundlagen der katholischen Soziallehre legte.

Leo XIV stellt sich damit bewusst in die Tradition dieser beiden Päpste – als Hüter der Kirche in stürmischen Zeiten und Anwalt sozialer Gerechtigkeit.

Akademiker mit mathematischem und theologischen Hintergrund

Prevost studierte Mathematik an der Villanova University (USA) und schloss mit einem Bachelor of Science ab. Danach erlangte er einen Magister in Theologie an der Catholic Theological Union in Chicago. In Rom promovierte er an der Päpstlichen Universität des Heiligen Thomas von Aquin im Kirchenrecht.

Sein intellektueller Hintergrund und seine praktische Erfahrung machen ihn zu einem Papst mit analytischem Geist und seelsorglicher Tiefe.

Tennis, Bücher und Spaziergänge – ein Papst mit Hobbys

Prevost bezeichnet sich selbst als leidenschaftlichen Tennisspieler. „Ich sehe mich als echten Hobbyspieler. Seit ich Peru verlassen habe, fehlt mir zwar die Zeit, aber ich freue mich darauf, bald wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte er einmal in einem Interview.

In seiner Freizeit liest er gerne, liebt Spaziergänge und genießt das Reisen – sofern es seine Aufgaben erlauben.

Historisches Konklave nach dem Tod von Franziskus

Papst Franziskus verstarb am 21. April 2025 infolge eines Schlaganfalls. Am 26. April nahmen rund 400.000 Gläubigean der Trauerfeier im Vatikan teil. Gemäß kirchlichem Protokoll wurde das Konklave am 7. Mai eröffnet.

Bereits am Abend des 8. Mai stieg weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle auf – Kardinal Robert Francis Prevost war gewählt. Mit dem Namen Leo XIV beginnt nun eine neue Phase in der Geschichte der katholischen Kirche.

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Bild von Getty Images

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