Papst Leo XIV schlägt den Vatikan als Ort für Friedensgespräche vor

Papst Leo XIV hat vorgeschlagen, den Vatikan als neutralen Ort für direkte Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zur Verfügung zu stellen. Das berichtet Rеnewz.de unter Berufung auf Aussagen von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, zitiert von La Stampa.

Parolin erklärte, dass die angebotene Vermittlung des Heiligen Stuhls im Ukraine-Krieg konkret bedeute, dass der Vatikan als Ort für ein direktes Treffen zwischen den beiden Konfliktparteien zur Verfügung stehe. Ziel sei es laut Parolin, dass Russland und die Ukraine „beginnen, direkt miteinander zu sprechen“.

Die Gespräche in Istanbul seien aus Sicht des Vatikanischen Staatssekretärs „gescheitert“ – vermutlich wegen der Abwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Parolin nannte dies eine „Tragödie“.

„Wir hatten gehofft, dass ein langsamer, aber positiver Prozess zur friedlichen Lösung des Konflikts beginnen könnte. Doch nun stehen wir wieder am Anfang. Jetzt müssen wir sehen, wie es weitergeht – die Lage ist sehr schwierig, sehr dramatisch“, sagte Parolin.

Hintergrund zu den Verhandlungen

Am 15. Mai traf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Ankara mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zusammen. Er betonte, dass er auf das Eintreffen von Wladimir Putin in der Türkei warte, um direkte Gespräche über ein mögliches Kriegsende zu führen. Der Kreml schloss eine Teilnahme Putins jedoch aus.

Bereits am 14. Mai hatte Putin die russische Delegation benannt, die von seinem Berater Wladimir Medinski angeführt wird. Medinski erklärte, Russland sehe die Gespräche in Istanbul als Fortsetzung des Verhandlungsprozesses von 2022.

Selenskyj zeigte sich enttäuscht über die Zusammensetzung der russischen Delegation. Dennoch entschloss er sich, die Möglichkeit zum Dialog nicht ungenutzt zu lassen und entsandte eine ukrainische Delegation unter Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow nach Istanbul. Die Delegation umfasst insgesamt zwölf Vertreter der ukrainischen Regierung.

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Bild von Facebook / Vatican News