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Papst Franziskus geschwächt – geheimer Nachfolgekampf im Vatikan

Papst Franziskus geschwächt – geheimer Nachfolgekampf im Vatikan

Februar 26, 2025
Monika Schmidt
Papst Franziskus ist schwer krank, doch noch am Leben. Die Nachfolgedebatte im Vatikan nimmt Fahrt auf. Wer könnte sein Erbe antreten? Alle Hintergründe hier!

Papst Franziskus bleibt weiterhin schwer krank. Seit seiner Einlieferung in die römische Gemelli-Klinik am 14. Februar 2025 verschlechtert sich sein Zustand zusehends. Die Diagnose: eine bilaterale Lungenentzündung, die vor allem aufgrund seiner bereits geschwächten Lunge besorgniserregend ist. Trotz Beruhigung der Öffentlichkeit durch offizielle Vatikanquellen werden hinter verschlossenen Türen bereits Szenarien für eine mögliche Nachfolge diskutiert.

Der Gesundheitszustand des Papstes – Was wir wissen

Die offizielle Kommunikation aus dem Vatikan hält sich bedeckt. Laut einem Sprecher sei der Papst „stabil, aber unter ärztlicher Beobachtung“. Allerdings berichten vatikanische Insider, dass sich der Gesundheitszustand des 88-Jährigen zuletzt weiter verschlechtert habe. Franziskus, der bereits in jungen Jahren eine Lungenoperation hatte, sei durch die Infektion besonders anfällig.

Ein italienischer Geistlicher, der anonym bleiben möchte, äußerte sich gegenüber La Repubblica:
"Man will nicht alarmieren, aber die Realität ist, dass sich der Papst in einem sehr fragilen Zustand befindet. Selbst wenn er sich erholt, bleibt die Frage, wie lange er noch regieren kann."

Diskrete Gespräche über die Nachfolge haben bereits begonnen

Hinter den Mauern des Vatikans wird bereits über mögliche Szenarien nachgedacht. Es gibt drei Optionen:

  1. Der Papst erholt sich und bleibt im Amt, jedoch mit deutlich eingeschränkter öffentlicher Präsenz.
  2. Ein freiwilliger Rücktritt, ähnlich wie bei Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013.
  3. Ein plötzlicher Tod, der den Vatikan vor eine schnelle Papstwahl stellt.

Derzeit scheint die zweite Option an Einfluss zu gewinnen. Mehrere hohe Kirchenvertreter äußerten zuletzt, dass Franziskus offen für eine Amtsaufgabe sei, sollte er seine Aufgaben nicht mehr erfüllen können.

Wer könnte der nächste Papst werden? Die Favoriten

Falls eine Papstwahl stattfindet, gibt es mehrere Kardinäle, die als aussichtsreiche Kandidaten gelten:

  • Pietro Parolin (Italien) – Der Staatssekretär des Vatikans gilt als erfahrener Diplomat und pragmatischer Vermittler zwischen den verschiedenen Lagern der Kirche.
  • Luis Antonio Tagle (Philippinen) – Ein charismatischer Kardinal aus Asien, der eine wachsende katholische Gemeinschaft repräsentiert und als progressiv gilt.
  • Robert Sarah (Guinea) – Ein Vertreter des konservativen Flügels, der eine Rückkehr zu traditionellen Werten fordert.
  • Marc Ouellet (Kanada) – Ein Intellektueller mit starken Verbindungen in der Kurie, der als Kompromisskandidat gehandelt wird.
  • Matthias Krüviger (Deutschland) – Ein progressiver Kardinal, der Reformen wie die stärkere Einbindung von Frauen und Laien unterstützt.

Was passiert, wenn Franziskus sein Amt aufgibt

Sollte der Papst sterben oder zurücktreten, greift ein genau festgelegter Prozess:

  1. Der Camerlengo verkündet offiziell das Ende des Pontifikats.
  2. Der berühmte Fischerring des Papstes wird zerstört.
  3. Innerhalb von 20 Tagen wird das Konklave einberufen, bei dem alle wahlberechtigten Kardinäle einen neuen Papst bestimmen.
  4. Mit weißem Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle wird die Wahl des neuen Pontifex signalisiert.
  5. Der gewählte Papst tritt auf den Balkon des Petersdoms und spricht sein erstes „Urbi et Orbi“.

Was bedeutet ein Papstwechsel für die katholische Kirche

Die Zukunft der katholischen Kirche hängt stark davon ab, ob ein Reformer oder ein Traditionalist als neuer Papst gewählt wird.

  • Reformkurs fortsetzen: Falls ein progressiver Kardinal wie Tagle oder Krüviger gewählt wird, könnte sich die Kirche weiter modernisieren, mit mehr Offenheit für soziale Themen.
  • Rückkehr zur Tradition: Ein konservativer Papst wie Sarah könnte hingegen versuchen, Reformen zurückzunehmen und die Kirche wieder stärker an Dogmen auszurichten.
  • Mittelweg: Ein Kompromisskandidat wie Ouellet oder Parolin könnte versuchen, die gespaltene Kirche zusammenzuführen.

Die Zukunft der Kirche steht auf dem Spiel

Papst Franziskus lebt, doch die Diskussion über seine Nachfolge nimmt an Dynamik zu. Während der Vatikan nach außen hin betont, dass der Pontifex weiterhin seine Aufgaben wahrnimmt, werden hinter den Kulissen verschiedene Szenarien geprüft. Kirchenvertreter und Kardinäle analysieren mögliche Entwicklungen, um vorbereitet zu sein, sollte eine Vakanz des Heiligen Stuhls eintreten.

Laut vatikanischen Quellen gibt es keine offizielle Planung für ein Konklave, doch interne Gespräche über mögliche Nachfolger haben begonnen. Kardinäle verschiedener Strömungen positionieren sich, wobei insbesondere die Frage im Mittelpunkt steht, ob der nächste Papst den Reformkurs von Franziskus fortsetzen oder eine konservativere Linie verfolgen wird. Die Balance zwischen Kontinuität und Umbruch ist ein zentraler Punkt der aktuellen Diskussionen innerhalb der Kurie.

Sollte der Papst sein Amt aufgeben oder seine gesundheitliche Lage eine Amtsführung unmöglich machen, greift ein festgelegter Prozess: Innerhalb von 20 Tagen muss das Kardinalskollegium das Konklave einberufen. Die wahlberechtigten Kardinäle werden dann über die Zukunft der Kirche entscheiden.

Bislang gibt es keine offizielle Erklärung zu den Spekulationen. Dennoch ist klar, dass innerhalb des Vatikans strategische Überlegungen laufen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die nächsten Monate könnten richtungsweisend für die Zukunft der katholischen Kirche sein.

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Quellen: Vatican News, La Repubblica, Katholisch.de, Reuters, BBC News

Bild von ZUMA Press Wire/Evandro Inetti

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