Großer deutscher Online-Shop entfernt Kinder-Hijabs nach Kritik in sozialen Netzwerken

Der deutsche Online-Marktplatz für Kleidung Otto, der in Deutschland nach Amazon als der zweitbeliebteste gilt, hat nach heftiger Kritik in den sozialen Netzwerken Hijabs für Mädchen im Alter von fünf bis acht Jahren aus dem Sortiment genommen. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Welt und t-online.


Kritik erhielt ein Kleid mit angenähter Kopfbedeckung, das auf der Website des Shops als „ideale Kombination aus Eleganz und Komfort“ beschrieben wurde und der „kleinen Prinzessin angenehme und stilvolle Eindrücke während des Gebets“ verschaffen sollte.
In der Artikelbeschreibung hieß es, dass das Produkt für Kinder ab fünf Jahren gedacht sei. Genau diese Altersangabe führte zu heftigen Diskussionen in den sozialen Netzwerken. Mehrere Nutzer riefen daraufhin sogar zu einem Boykott von Otto auf.
Auch Politiker mischten sich in die Debatte ein. Gerald Ullrich, Abgeordneter der Freien Demokratischen Partei (FDP), erklärte: „Die deutsche Gesellschaft ist frei und offen, wo Kinder nicht gezwungen werden, Kopftücher zu tragen.“ Er forderte Otto auf, das Produkt sofort aus dem Sortiment zu nehmen.
Otto stellte klar, dass die Hijabs nicht direkt von Otto selbst, sondern von einem Partnerhändler angeboten wurden. Insgesamt verkaufen auf der Plattform etwa 6200 Händler ihre Produkte.
Nach der öffentlichen Empörung wurde der Verkauf islamischer Kleidung für Mädchen gestoppt. Das Unternehmen erklärte, dass zwar der Verkauf von Gebetskleidung und Hijabs in Deutschland nicht verboten sei, man sich jedoch Zeit nehmen müsse, „um zu klären, wie künftig mit religiösen Symbolen jeglicher Art in Kinderprodukten umzugehen ist“.
Zugleich betonte Otto: „Wir werden weiterhin ständig die Öffentlichkeit, die Wirtschaft und die Gesellschaft daran erinnern, wie wichtig Respekt und Fairness sind.“ Außerdem fügte das Unternehmen hinzu, dass man „Vielfalt wertschätzt und dies sehr ernst nimmt“.
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