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Kann Berlin nach dem Münchner Olympia-Votum noch auf die Spiele 2036 hoffen

Kann Berlin nach dem Münchner Olympia-Votum noch auf die Spiele 2036 hoffen

Oktober 28, 2025
Monika Schmidt
Wer überzeugt den DOSB? Berlin, München, Hamburg und Rhein-Ruhr konkurrieren um Olympia 2036. Entscheidend sind Bürgerbeteiligung, Finanzierung, Nachhaltigkeit und internationale Strahlkraft.

Olympia 2036 rückt näher – und der Wettlauf zwischen Berlin, München, Hamburg und Rhein-Ruhr spitzt sich zu.Nach dem überwältigenden „Ja“ der Münchner Bürgerinnen und Bürger zur Olympia-Bewerbung erlebt die deutsche Hauptstadt einen neuen olympischen Aufschwung – und zugleich wachsenden Druck. Zwei Drittel der Münchner stimmten für die Spiele, während Berlin noch zwischen Vision und Skepsis schwankt. Kann die Hauptstadt mithalten – oder droht sie im innerdeutschen Wettlauf zurückzufallen?Berlins Olympia-Beauftragter Kaweh Niroomand sieht im Münchner Ergebnis „Rückenwind“ für die eigene Bewerbung und verweist auf Berlins internationale Bedeutung, Verkehrsnetz und Erfahrung mit Großevents. Doch Grüne, Linke und BSW warnen vor einem teuren Prestigeprojekt ohne Rückhalt in der Bevölkerung. Darüber berichtet Renewz.de, unter Berufung auf rbb24 Inforadio.

Olympia 2036: München gibt Berlin neuen Schub

Nach dem überwältigenden „Ja“ der Münchner Bürgerinnen und Bürger zur Olympia-Bewerbung erlebt die deutsche Hauptstadt einen neuen olympischen Aufschwung – und zugleich wachsenden Druck. Zwei Drittel der Münchner stimmten für die Spiele, während Berlin noch zwischen Vision und Skepsis schwankt. Kann die Hauptstadt mithalten – oder droht sie im innerdeutschen Wettlauf zurückzufallen?
Berlins Olympia-Beauftragter Kaweh Niroomand sieht im Münchner Ergebnis „Rückenwind“ für die eigene Bewerbung und verweist auf Berlins internationale Bedeutung, Verkehrsnetz und Erfahrung mit Großevents. Doch Grüne, Linke und BSW warnen vor einem teuren Prestigeprojekt ohne Rückhalt in der Bevölkerung.

Berlin zwischen Aufbruch und Zweifel

„Wir haben ein starkes Konzept, wir sind die deutsche Hauptstadt, wir sind international“, sagt Niroomand – ein Mann, der seit Jahrzehnten den Berliner Sport mitprägt. Der ehemalige Geschäftsführer der BR Volleys und heutige Olympia-Beauftragte betont, dass Berlin bereit sei, ein „neues, nachhaltiges Olympia-Modell“ zu zeigen. Doch zwischen Idealismus und Realität klafft eine Lücke: Bürgerentscheide wie in München sind in Berlin rechtlich nicht vorgesehen.

Stattdessen plant der Senat eine Volksinitiative sowie ein breit angelegtes Bürgerbeteiligungsverfahren ab Anfang 2026. Dort sollen Berlinerinnen und Berliner ihre Meinung, Kritik und Ideen einbringen. Niroomand verspricht einen offenen Dialog – „nicht nur ein Kreuz auf dem Wahlzettel, sondern ein echtes Gespräch mit der Stadt“.

Kritik: „Ein teurer Traum ohne Rückhalt“

Während München jubelt, wächst in Berlin der Widerstand. Politiker der Grünen, Linken und des BSW kritisieren die fehlende Transparenz und die sechs Millionen Euro, die allein für die Bewerbung veranschlagt sind. „Mit diesem Geld könnten wir marode Sportstätten sanieren“, sagt Klara Schedlich (Grüne). Für sie wirkt das Vorhaben „wie eine Bewerbung für die Galerie – nicht für die Menschen“.

Auch Kristian Ronneburg (Linke) warnt vor einer „Bewerbung hinter verschlossenen Türen“ und fordert einen Stopp, bevor „noch mehr Steuermillionen in ein Prestigeprojekt fließen“. Umfragen zufolge steht fast die Hälfte der Berliner einer Olympia-Bewerbung kritisch gegenüber – ein Risiko, das auch im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) registriert wird.

Wegner kontert: „Olympia gehört nach Berlin“

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sieht die Sache anders. „Keine andere Stadt steht so sehr für Internationalität, Leidenschaft und Sportgeist wie Berlin“, erklärte er gegenüber rbb. Berlin habe die Menschen, die Infrastruktur und die Erfahrung, um Spiele auszurichten, „die verbinden statt spalten“. Wegner will moderne, nachhaltige Spiele, die auch Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein einbeziehen – ein überregionales Konzept, das über reine Symbolpolitik hinausgehen soll.

Wer überzeugt den DOSB

Am Ende setzt der DOSB im September 2026 auf die Stadt, die Begeisterung und Berechenbarkeit am besten verbindet: Neben Berlin konkurrieren München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr; bewertet werden u. a. nachweisbare Bürgerzustimmung (in Berlin: belastbares Beteiligungskonzept statt Referendum), ein harters Finanzierungsrahmen von Bund/Ländern/IOC mit Kostendeckel und Risikoreserven, Nachhaltigkeit mit Bestandsstätten (Agenda 2020+5), ein realistisches Verkehrs- und Sicherheitskonzept, Governance/Compliancesowie internationale Strahlkraft und Lobbyfähigkeit. Punkten kann Berlin nur mit: klarem Parlamentsbeschluss, abgestimmten Staatsverträgen mit dem Umland, einem breiten Stakeholder-Bündnis (Profiklubs, Wirtschaft, Wissenschaft), Zeit-/Kostenplan mit Meilensteinen und Transparenz-Dashboard für die Öffentlichkeit. Münchenbringt das starke Bürger-Votum, Rhein-Ruhr die Cluster-Logistik, Hamburg Hafen- und Eventkompetenz – überzeugen wird jene Bewerbung, die Zustimmung, Finanzierung, Nachhaltigkeit und Umsetzungskraft am glaubwürdigsten zusammenführt.

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