(BTC)
(ETH)
(LTC)
RENEWZ.de
Finde, was zählt. Immer informiert
Namenstag, 22. Okt.: Cordula, Contardo, Blandina-Maria. Tradition und Glückwünsche

Namenstag, 22. Okt.: Cordula, Contardo, Blandina-Maria. Tradition und Glückwünsche

Oktober 21, 2025
James Whitmore
Namenstag Deutschland am 22. Oktober: Erfahren Sie alles über die Tradition, die Heiligen (Cordula, Contardo), die Etikette und warum der Namenstag in Deutschland dem Geburtstag weichen musste

Der Namenstag (Namenstag oder in einigen Regionen Namenspatronat) ist in Deutschland ein Phänomen mit deutlich abnehmender gesellschaftlicher Relevanz. Während er in Ländern wie Polen oder Griechenland ein zentrales Fest darstellt und oft den Geburtstag in den Schatten stellt, hat er in Deutschland, insbesondere seit dem 20. Jahrhundert und in den evangelischen Regionen, fast vollständig an Bedeutung verloren. Dennoch wird er in Teilen des katholisch geprägten Süddeutschlands und in religiösen Kreisen weiterhin gepflegt – allerdings meist in einem sehr privaten, familiären Rahmen. Die Feier des Namenstages am 22. Oktober für die katholischen Gedenktage der Heiligen Cordula, Contardo und Blandina-Maria ist daher kein nationales Ereignis, sondern eine individuelle, oft spirituell motivierte Tradition (vgl. Katholisch.de), wie die Redaktion von Renewz.de feststellt.

Der Wandel des Namenstages in der deutschen Kultur

Die Tradition des Namenstages ist tief im katholischen Glauben verwurzelt. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war der Namenstag vielerorts, besonders in katholischen Gegenden, das wichtigere Fest, da er die Taufe und die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft feierte. Er betonte die Verbindung des Einzelnen zu seinem Namenspatron, einem Heiligen, dessen tugendhaftes Leben als Vorbild dienen sollte. Die Feier fand oft mit einem Besuch des Gottesdienstes und einem kleinen, familiären Beisammensein statt.

Mit der Säkularisierung, der Aufklärung und dem Aufstieg des Protestantismus (wo die Heiligenverehrung abgelehnt wurde) verlagerte sich der Fokus jedoch auf den Geburtstag. Heute überwiegt die individuelle Feier des Geburtsdatums, während der Namenstag in den meisten deutschen Haushalten entweder ignoriert oder nur beiläufig erwähnt wird.

Gegenwärtige Formen der Namenstagsfeier in Deutschland:

  1. Süddeutschland/Katholische Regionen: Ein kleines, familiäres Beisammensein, bei dem die Taufkerze angezündet und die Geschichte des Namenspatrons nachgelesen wird. Oft gibt es Kuchen und kleine, symbolische Geschenke.
  2. Klöster und Orden: In katholischen Gemeinschaften bleibt der Namenstag oft das wichtigere Fest im Vergleich zum Geburtstag.
  3. Gesamtdeutschland: In der Regel eine telefonische Gratulation oder eine Grußkarte von älteren Verwandten, die die Tradition noch pflegen.

Die Heiligen am 22. Oktober: Cordula, Contardo und Blandina-Maria

Der 22. Oktober ist im römisch-katholischen Heiligenkalender verschiedenen Gedenktagen gewidmet, die als Namenspatrone dienen können. Da der Name Maximilian in Deutschland einen eigenen, bekannteren Gedenktag hat (14. August, Hl. Maximilian Kolbe, oder 12. Oktober), stehen am 22. Oktober andere, historisch bedeutsame Namen im Fokus:

NameEtymologische HerkunftKontext/BedeutungKulturelle Relevanz am 22.10.
CordulaLateinisch (Cordula)"Kleines Herz"Gedenktag der Hl. Cordula, Gefährtin der Hl. Ursula und Märtyrerin in Köln (ca. 4. Jhdt.).
ContardoAlthochdeutsch (Gunt-hard)"Kühn im Kampf"Gedenktag des Seligen Contardo Ferrini (1859–1902), Rechtswissenschaftler und engagierter Katholik.
Blandina-MariaLateinisch/Hebräisch"Die Freundliche/Geliebte"Gedenktag der Seligen Blandina-Maria Ridder (1871–1916), deutsche Ordensschwester und das erste Röntgen-Opfer.

Zur Namenswahl in Deutschland:

  • Cordula ist der bekannteste dieser drei Namen und wird aufgrund des Bezugs zur deutschen Stadt Köln und ihrer Märtyrergeschichte gefeiert.
  • Die Namensgebung orientiert sich heute primär an Modetrends, Klang und persönlichen Präferenzen, weniger an religiösen Gedenktagen, obwohl die Namenspatrone in katholischen Familien weiterhin eine Rolle spielen.

Die Liturgische Komponente: Papst Johannes Paul II.

Eine Besonderheit des 22. Oktober ist die Tatsache, dass es der Gedenktag von Papst Johannes Paul II. ist. Dieser Tag wurde gewählt, weil er der Tag seiner feierlichen Amtseinführung (Inthronisation) im Jahr 1978 war.

Obwohl Papst Johannes Paul II. in Deutschland hohes Ansehen genießt und eine bedeutende historische Figur ist, spielt sein Gedenktag für die breite Bevölkerung keine Rolle als Feiertag. Die deutsche Bischofskonferenz feiert sein Gebotenes oder Fakultatives Gedenken im liturgischen Kalender, doch es hat keinen Einfluss auf den staatlichen oder zivilen Kalender. Für katholische Gläubige, insbesondere jene mit polnischen Wurzeln oder einer starken Papstverehrung, kann dieser Tag jedoch einen Anlass zum Kirchgang oder zur besonderen Andacht bieten, was die traditionelle Verknüpfung von Namenstag und kirchlichem Gedenken widerspiegelt.

Etikette und Geschenke beim deutschen Namenstag

Die Etikette rund um den Namenstag in Deutschland ist informell und lässt sich nicht mit den verbindlichen Regeln der polnischen Imieniny vergleichen.

Wichtigste Unterschiede zur polnischen Tradition:

  • Keine "Unangemeldeten Besuche": Es ist unüblich, unangemeldet zum Namenstag zu erscheinen. Ein Besuch findet nur nach vorheriger Absprache oder expliziter Einladung statt.
  • Der Geburtstag hat Vorrang: Geschenke und Feiern sind in der Regel für den Geburtstag reserviert.
  • Geschenke: Wenn überhaupt Geschenke überreicht werden, handelt es sich um sehr kleine, symbolische Aufmerksamkeiten:
    • Blumen: Ein kleiner Blumenstrauß oder eine einzelne Blume. Die polnische Regel der ungeraden Zahl ist in Deutschland unbekannt und wird nicht beachtet.
    • Grußkarten: Eine einfache Karte mit dem handschriftlichen Wunsch "Herzlichen Glückwunsch zum Namenstag" oder "Alles Gute zu Deinem Namenstag".
    • Süßigkeiten: Pralinen oder eine Packung des Lieblingsgebäcks.

Anregungen für die individuelle Feier (insbesondere in Familien mit Kindern):

  • Kuchen backen (optional mit dem Anfangsbuchstaben des Namens).
  • Die Taufkerze des Kindes anzünden.
  • Die Lebensgeschichte des Namenspatrons (z. B. der Hl. Cordula) nachlesen.

Ein Nischenfest mit spiritueller Tiefe

Der Namenstag in Deutschland ist heute kein breit akzeptierter gesellschaftlicher Feiertag mehr. Er ist ein Nischenfest und eine tief verwurzelte Tradition, die vor allem in katholischen Familien oder in spirituellen Gemeinschaften gepflegt wird. Am 22. Oktober haben vor allem Cordula, Contardo und Blandina-Maria ihren Gedenktag. Die Feier ist zumeist ein intimer, stiller Anlass, der die ursprüngliche spirituelle Bedeutung des Namenspatronats in den Vordergrund rückt. Er dient als private Erinnerung an die eigene Taufgeschichte und die Vorbildfunktion des Heiligen, anstatt als großes gesellschaftliches Fest.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Himmelsphänomen und Astrologie: Wie wird der Magnetsturm am 21. Oktober Ihr Sternzeichen beeinflussen

crossmenu