Mordfall Fabian: Nach wochenlangen Ermittlungen wird eine Frau in Güstrow festgenommen

Nach wochenlangen intensiven Ermittlungen hat die Polizei im Fall des getöteten Grundschülers Fabian in Mecklenburg-Vorpommern eine Frau festgenommen, die unter dringendem Mordverdacht steht. Die Staatsanwaltschaft hält sich mit detaillierten Informationen zur Identität der mutmaßlichen Täterin zurück, während die Gemeinde Güstrow weiterhin nach Antworten auf die tragische Tat sucht. Weit über die Grenzen Güstrows hinaus bewegt die Menschen die Frage nach dem Motiv: Warum musste der Achtjährige sterben und weshalb wurde sein Leichnam an einem Tümpel abgelegt und verbrannt? „Uns bewegt alle die Frage nach dem Warum. Diese Frage stellen wir alle gemeinsam vor Gott“, sagte Pastor Jens-Peter Schulz der Evangelisch-Lutherischen Pfarrgemeinde Güstrow, berichtet Renewz.de mit Verweis auf die web.de.
Pastor Schulz, der die Frage des Warum bereits beim Trauergottesdienst in der Güstrower Marienkirche stellte, sprach am Tag der Festnahme der Frau mit Fabians Familie. Er wünschte der Familie und seiner Gemeinde nun, „dass sie beieinander Beistand und Trost finden. Dass sie merken, dass man damit nicht alleine ist.“
Die Frau steht laut Staatsanwaltschaft unter dem Verdacht, den Jungen umgebracht zu haben. Staatsanwalt Harald Nowack machte jedoch keine genaueren Angaben zu ihrer Person. Er begründete die Zurückhaltung damit, dass in einer kleinstädtischen oder dörflichen Umgebung jedes Detail die Identifizierung der Person ermöglichen würde. Die Person gelte weiterhin als unschuldig, „so lange, bis ein Gericht darüber entschieden hat“. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.
Der Fall bewegt die Öffentlichkeit bereits seit vier Wochen. Am Freitag, dem 10. Oktober, meldete die Mutter Fabian als vermisst. Der Junge war wegen Unwohlseins zu Hause geblieben. Als die Mutter von der Arbeit zurückkam, war er verschwunden. Vier Tage später, am 14. Oktober, wurde die Leiche des Jungen gefunden. Die Ermittler teilten damals mit, dass von einem Fremdverschulden auszugehen sei. Das Obduktionsergebnis vom 16. Oktober bestätigte eine Gewalteinwirkung als Todesursache. Nach einer DNA-Analyse stand am 17. Oktober fest, dass es sich bei dem gefundenen Kind um Fabian handelte.
In der vergangenen Woche, am Donnerstag, dem 30. Oktober, nahmen Hunderte Menschen in Güstrow Abschied von Fabian. Am Mittwoch dieser Woche, dem 5. November, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit, dass der Grundschüler bereits am Tag seines Verschwindens, dem 10. Oktober, getötet und dann am späteren Fundort in Klein Upahl abgelegt worden sei. Am selben Abend war der Fall Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“, von der sich die Ermittler Hinweise erhofften. Am darauffolgenden Donnerstagmorgen wurden mehrere Objekte im Landkreis Rostock, darunter in Reimershagen und Rum Kogel, mit rund 120 Einsatzkräften durchsucht. Später am Tag erfolgte die Bekanntgabe der Verhaftung der Frau unter Mordverdacht. Einige entscheidende Fragen bleiben allerdings offen: Die Ermittler gaben bislang nicht bekannt, wie Fabian genau zu Tode kam. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Fundort auch der Tatort war. Auch zur Identität der tatverdächtigen Frau wurden keine weiteren Angaben gemacht.
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