Millionen für die Ruhe: Warum Olaf Scholz’ Hamburger Wohnung zum Politikum wurde

Seit fast vierzig Jahren steht der Name Scholz an der Tür einer Altbauwohnung in Hamburg-Altona. Heute ist das kleine Domizil des ehemaligen Bundeskanzlers zum millionenschweren Polizeifall geworden: Laut „Welt“ (23.10.2025) wird die Wohnung rund um die Uhr von drei Polizisten bewacht, obwohl Olaf Scholz sie nur selten nutzt. Die Kosten sollen sich jährlich auf bis zu zwei Millionen Euro belaufen.
Darüber berichtet die Redaktion Renewz.de unter Berufung auf Welt.
Die Zahlen stammen aus einer Anfrage an die Innenbehörde Hamburg. Demnach summierten sich allein im vergangenen Jahr mehr als 28.000 Polizeistunden für die Bewachung der Wohnung. Finanziert wird der Schutz nicht vom Bund oder dem BKA, sondern vollständig aus Hamburger Steuermitteln.
Kaum genutzt, aber ständig bewacht
Der SPD-Politiker lebt seit 2018 offiziell in Potsdam, hält aber an seiner Hamburger Wohnung fest. Nachbarn sagen gegenüber der „Welt“, Scholz komme „vielleicht einmal im Quartal“ vorbei. Trotzdem bleibt der Straßenabschnitt in Altona ein Hochsicherheitsbereich: Funkgeräte, nächtliche Gespräche und der Rauch von Zigaretten der Beamtenstören die Anwohner.
Ein neu errichteter Polizeicontainer für über 112.000 Euro sorgt zusätzlich für Ärger. „Die Tür knallt ständig gegen ein Blech“, klagt eine Ergotherapeutin, deren Praxis direkt daneben liegt. Wenn Scholz oder seine Frau eintreffen, wird der gesamte Straßenabschnitt abgesperrt – Parkplätze fallen komplett weg.
Polizei-Gewerkschaft: „Nicht hinnehmbar“
Scharfe Kritik kommt von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Deren Hamburger Landesvorsitzender Thomas Jungfer sagte der „Welt“:
„Ein solcher Aufwand für eine meist leerstehende Wohnung ist nicht hinnehmbar. Hamburg zahlt, obwohl es eigentlich eine Bundesaufgabe wäre.“
Auch der Bund der Steuerzahler Hamburg nennt den Fall ein Beispiel für mangelnde Transparenz. Sprecher Sascha Mummenhoff kritisierte:
„Während viele Hamburgerinnen und Hamburger monatelang nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, wird eine kaum genutzte Wohnung in Altona rund um die Uhr bewacht.“ Für ihn stehe der Fall sinnbildlich für ein tieferes Problem: „Fehlende Verhältnismäßigkeit im Umgang mit öffentlichen Geldern.“
Sicherheitsrisiko bleibt bestehen
Die Polizei verweist auf wiederholte Angriffe: Schon 2013, 2014 und 2018 sei das Haus Ziel von Attacken gewesen. Unbekannte hätten Farbbeutel und Steine geworfen, 2018 sei sogar ein Reifen vor dem Gebäude angezündet worden. Deshalb habe man den Schutz nicht aufgehoben.
Ob Scholz seine Hamburger Wohnung aufgeben wird, bleibt offen. Sein Büro wollte sich auf Nachfrage der „Welt“ dazu nicht äußern. Für Hamburg bedeutet das: Die millionenteure Bewachung eines fast leeren Altbau-Appartements geht vorerst weiter.
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