Merz: Ukraine-Russland-Gespräche in Istanbul ein Fortschritt – doch transatlantisches Bündnis bleibt entscheidend

Das erste direkte Treffen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands seit Beginn des umfassenden Krieges markiert nach Einschätzung von Bundeskanzler Friedrich Merz einen wichtigen diplomatischen Impuls. Der Kanzler äußerte sich dazu am Freitag gegenüber dem Sender ZDF heute, wie Rеnewz.de berichtet.

„Dass sie sich heute – erstmals seit dreieinhalb Jahren – begegnen, ist ein sehr kleiner, aber dennoch erster positiver Schritt“, sagte Merz mit Blick auf die Gespräche in Istanbul.

Zugleich mahnte der Kanzler, dass der langfristige Erfolg solcher Initiativen maßgeblich von der strategischen Zusammenarbeit Europas mit den Vereinigten Staaten abhängt:

„Wir müssen alles dafür tun, dass die Amerikaner auf unserer Seite bleiben. Wir können und dürfen das, was die Vereinigten Staaten bisher für uns in Europa, auf unserem Kontinent und für unsere Freiheit leisten, nicht ersetzen oder verdrängen.“

Merz unterstrich außerdem die Notwendigkeit einer engen Abstimmung mit der US-Regierung unter Präsident Donald Trump.

Gefangenenaustausch und mögliche Präsidentengespräche

Die Gespräche in Istanbul am 16. Mai 2025 stellten die erste direkte Kontaktaufnahme zwischen den beiden Konfliktparteien seit langem dar.

Nach Abschluss des Treffens erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow, dass sich beide Seiten auf einen umfangreichen Gefangenenaustausch im Verhältnis „1000 zu 1000“ geeinigt hätten.

Zudem wurde bei den Verhandlungen laut Umerow die Möglichkeit eines persönlichen Treffens zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angesprochen. Eine konkrete Vereinbarung dazu wurde jedoch nicht bekannt gegeben.

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