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Merz bei Erstbesuch in Israel: Bekräftigung der Freundschaft trotz Gaza-Dilemma

Merz bei Erstbesuch in Israel: Bekräftigung der Freundschaft trotz Gaza-Dilemma

Dezember 7, 2025
James Whitmore
Bundeskanzler Friedrich Merz bekräftigt bei Israel-Besuch die Freundschaft mit Präsident Herzog. Trotz Gaza-Konflikt keine grundlegenden Differenzen. Merz wirbt für Zwei-Staaten-Lösung.

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat am Samstag, den 6. Dezember 2025, bei seinem ersten Besuch in Israel seit seinem Amtsantritt im Mai die tiefe Verbundenheit und Freundschaft Deutschlands mit Israel bekräftigt. Der Besuch, der auch Jordanien einschloss, findet zu einem Zeitpunkt statt, der kaum komplizierter sein könnte, da die Beziehungen aufgrund der israelischen Militäroperation im Gazastreifen angespannt sind. Bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog in Jerusalem versicherte Merz die fortwährende Unterstützung Deutschlands für Israel, insbesondere nach den "schrecklichen Massakern vom 7. Oktober 2023". Merz trug sich in das Gästebuch des Präsidentenbüros mit dem Satz ein: „Die Freundschaft zwischen Deutschland und Israel ist ein großer Schatz.“ Acht Jahrzehnte nach der Shoah sei es „unsere Verantwortung, die Verbindung zwischen unseren Ländern von Generation zu Generation zu stärken“, sagte der Kanzler, berichtet Renewz.de mit Verweis auf DW.

Im Gespräch mit Präsident Herzog räumte der deutsche Regierungschef offen ein, dass die Vorgehensweise der israelischen Armee im Gazastreifen Deutschland vor „eine Reihe von Dilemmata“ gestellt habe. Er verwies auf Schritte, die Berlin unternommen hat, um diesen Bedenken Rechnung zu tragen – eine offensichtliche Anspielung auf die inzwischen wieder aufgehobene, teilweise Aussetzung von Waffenlieferungen an Israel. Trotz dieser Differenzen betonte Merz, dass es bis heute keine grundlegenden Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Ländern gebe. Auch die Vermittlungsbemühungen Jordaniens unter König Abdullah II. lobte der Kanzler ausdrücklich.

Thematisiert wurde auch der von US-Präsident Donald Trump vorgelegte Friedensplan für Gaza. Merz äußerte die Hoffnung, dass der Friedensprozess in die nächste Phase eintreten könne, betonte jedoch, dass dafür die Entwaffnung der Hamas zwingend notwendig sei. „Dieser Krieg wird ausschließlich von der Hamas geführt“, stellte er klar. Er hob hervor, dass es eine Zukunft für die Region und auch für Gaza gebe, wenn die Hamas ihre Waffen niederlege. Präsident Herzog zeigte sich seinerseits optimistisch, dass der Plan einen Weg nach vorne für die Menschen in Gaza und Israel sowie für die benachbarten arabischen Nationen ebnen könnte. Herzog würdigte zudem die Entscheidung Deutschlands, das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 3 in Europa einzusetzen, als „einzigartig, sehr bewegend und wichtig“.

Für Sonntag steht eine Fortsetzung des Besuchs mit einem dicht gedrängten Programm an. Am Vormittag wird Friedrich Merz die Gedenkstätte Yad Vashem besuchen, um der Opfer des Holocaust zu gedenken. Im Anschluss ist ein Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu angesetzt, das um 11 Uhr Ortszeit (9 Uhr GMT) beginnen soll. Merz kündigte an, dass er die Gelegenheit nutzen werde, um bei Netanjahu für die Zwei-Staaten-Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts zu werben – eine Lösung, die Netanjahu und Mitglieder seiner Regierung wiederholt kategorisch abgelehnt haben.

Darüber hinaus wird der Kanzler erwartet, Israel eindringlich zur Bereitstellung weiterer humanitärer Hilfe für Gaza aufzufordern. Auch die wachsenden Spannungen im Westjordanland sollen zur Sprache kommen. Vor seiner Rückreise nach Berlin plant Merz Treffen mit ehemaligen Geiseln, die von der Hamas entführt wurden, sowie mit Angehörigen von getöteten Geiseln.

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