Macron fordert Europa zu mehr Unabhängigkeit in der Ukraine-Politik auf

Europa müsse „den Geschmack für Risiko, Ambitionen und Macht wiederentdecken“, angesichts der Unvorhersehbarkeit der Vereinigten Staaten unter Donald Trump. Die EU solle unabhängiger agieren – sowohl in der Ukraine-Frage als auch in Bezug auf Handelszölle.

Darüber sprach der französische Präsident Emmanuel Macron während seines zweitägigen Staatsbesuchs in Portugal, berichtet RENEWZ unter Berufung auf BFMTV.

Während seiner offiziellen Reise, der ersten eines französischen Staatsoberhaupts nach Portugal seit über einem Vierteljahrhundert, betonte der Élysée-Palast die „Tiefe und Dichte der Beziehungen“ zwischen den beiden Ländern. Doch Macron nutzte den Anlass, um eine klare Botschaft an die Europäer zu senden:

„Ich sehe viele Menschen in Europa sagen: ‚Wir müssen nett zu den Amerikanern sein, das geht vorbei, wir müssen uns beugen.‘“

Doch „die Antwort liegt nicht in der Unterwerfung“, betonte er. „Ich bin nicht für eine glückliche Vasallität.“

Stattdessen sollten die Europäer entschlossen handeln und sich ihrer Stärke bewusst werden: „Sie müssen mehr denn je geeint und stark sein.“ Dafür sei es essenziell, tiefgreifende Entscheidungen in den Bereichen Technologie, Industrie und Verteidigung zu treffen.

Macrons Äußerungen stehen im Kontext seiner jüngsten USA-Reise, bei der er sich mit Donald Trump traf. Nach seiner Rückkehr informierte er die EU-Staats- und Regierungschefs über die Gespräche. „Nach meinen Diskussionen mit Präsident Trump in Washington und in Vorbereitung auf den Europäischen Rat am 6. März haben wir unser Bekenntnis zur Zusammenarbeit bekräftigt, um die Bedingungen für einen dauerhaften und verlässlichen Frieden in der Ukraine sowie für die Sicherheit Europas zu schaffen“, erklärte Macron.

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Bild von STEPHANE DE SAKUTIN / AFP