Lukaschenko Belarus-Wahl 2025: Kritik an „Farce“ und wachsender Repression
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Alexander Lukaschenko, Europas dienstältester Führer, hat sich durch die umstrittene Präsidentschaftswahl in Belarus erneut eine weitere Amtszeit gesichert. Die Wahl, die heute stattfand, wird von der Opposition und internationalen Beobachtern als manipulierte „Farce“ bezeichnet. RENEWZ berichtet basierend auf CNN über die Ereignisse und Hintergründe.
Eine Wahl ohne Konkurrenz
Die Abstimmung fand unter stark kontrollierten Bedingungen statt:
- Kein Zugang für unabhängige Beobachter – zum ersten Mal in der Geschichte von Belarus.
- Schließung von Wahllokalen im Ausland, wodurch etwa 3,5 Millionen Belarussen nicht abstimmen konnten.
- Kein echter Wettbewerb – die wenigen zugelassenen Kandidaten wurden als Unterstützer Lukaschenkos gesehen.
Swjatlana Tichanowskaja, die Oppositionsführerin von 2020, lebt weiterhin im Exil und rief die Belarussen auf, ihre Ablehnung durch ungültige Stimmen auszudrücken. Seit ihrer Flucht nach der brutalen Niederschlagung der Proteste hat sie keinen Kontakt zu ihrem Ehemann Sergei, der weiterhin in Haft ist. Die Proteste von 2020 führten zu massiver Gewalt durch das Regime, mit mehr als 1.200 politischen Gefangenen, darunter Menschenrechtsaktivisten und Mitglieder der Opposition.
Repression als Strategie
Die Regierung hat seit 2020 die Unterdrückung von Dissens verstärkt. Zu den Inhaftierten gehört der Nobelpreisträger Ales Bialiatski, Gründer der Menschenrechtsorganisation Viasna. Die Haftbedingungen vieler politischer Gefangener werden von Experten als Folter bezeichnet. Selbst der älteste Gefangene, ein 76-jähriger Mann, wurde in psychiatrische Behandlung gezwungen, nachdem er Lukaschenko öffentlich kritisiert hatte.
Russland – Die entscheidende Unterstützung
Lukaschenkos Regime wird maßgeblich von Russland gestützt. Seit den Protesten 2020 hat Wladimir Putin aktiv dazu beigetragen, die Macht des belarussischen Präsidenten zu sichern:
- Russische Propaganda ersetzte staatliche Medien in Belarus nach Massenkündigungen von Journalisten.
- Militärische Unterstützung: Belarus dient seit 2022 als Startpunkt für Russlands Angriffe auf die Ukraine.
- Nukleare Zusammenarbeit: Russland stationierte taktische Nuklearwaffen in Belarus und plant, neue Raketen wie die „Oreshnik“ dorthin zu liefern.
Trotz dieser engen Beziehung hat Lukaschenko bisher vermieden, belarussische Truppen in den Ukraine-Krieg zu schicken, vermutlich aus Angst vor Unruhen in der eigenen Bevölkerung. Viele Belarussen sehen den Konflikt nicht als ihren Krieg.
Internationale Reaktionen
Die Wahl wurde weltweit verurteilt. Das US-Außenministerium bezeichnete sie als „Farce“ und erklärte: „Repression ist ein Zeichen der Schwäche, nicht der Stärke.“ Die Europäische Union fordert härtere Sanktionen gegen Belarus, während Menschenrechtsorganisationen weiterhin Druck auf internationale Institutionen ausüben.
Wie Tagesschau zuvor berichtete, fand die Wahl 2025 unter Ausschluss jeglicher realer Oppositionskandidaten statt. Führende Oppositionelle, darunter Swjatlana Tichanowskaja, leben im Exil, während andere inhaftiert sind. Die Abstimmung wird als inszeniertes Theater bezeichnet, das einzig dem Machterhalt Lukaschenkos dient. Ziel war es, Proteste wie im Jahr 2020 zu verhindern, als Hunderttausende gegen Wahlfälschung demonstrierten. Diese Proteste wurden damals mit massiver Gewalt und Verhaftungen unterdrückt, und viele Oppositionelle sitzen bis heute in Haft.
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Bild von Pavel Bednyakov/AP