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Wie man Lebensmittel im Sommer und bei Hitze richtig lagert – Schutz vor Schimmel

Wie man Lebensmittel im Sommer und bei Hitze richtig lagert – Schutz vor Schimmel

Juni 21, 2025
Monika Schmidt
Lebensmittel im Sommer richtig lagern: Tipps gegen Hitze, Schimmel und Verderb. So schützen Sie sich vor Keimen, Vergiftungen und Qualitätsverlust bei 30 °C+.

Lebensmittel im Sommer und bei Hitze – Wenn die Außentemperaturen im Sommer die 25-Grad-Marke übersteigen und in vielen Regionen Deutschlands 30 °C oder mehr erreicht werden, steigen nicht nur die Risiken für Kreislaufbeschwerden bei Menschen. Auch Lebensmittel reagieren empfindlich auf Hitze. Besonders in schlecht belüfteten Küchen, auf Balkonregalen oder bei längeren Transportwegen ohne Kühlung beginnt ein gefährlicher Prozess: Mikroorganismen vermehren sich rasant, Produkte verderben schneller, und Schimmelpilze breiten sich aus. Laut Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) können bestimmte Bakterien bereits ab 7 °C wachsen – bei 30 °C tun sie es bis zu zehnmal schneller. Hitze bedeutet damit nicht nur Qualitätsverlust, sondern auch eine konkrete Gesundheitsgefahr. Denn verdorbene Lebensmittel verursachen jedes Jahr Tausende Fälle von Lebensmittelvergiftungen. Besonders gefährdet sind Kinder, Schwangere, ältere Menschen und immungeschwächte Personen, berichtet  RENEWZ.de.

Warum verderben Lebensmittel bei Hitze schneller

Mit steigender Umgebungstemperatur verändern sich die physikalischen und mikrobiologischen Eigenschaften vieler Produkte. Bakterien, Hefen und Schimmelsporen vermehren sich in warmem, feuchtem Milieu besonders schnell – und viele alltägliche Lebensmittel bieten dafür die ideale Grundlage. Bereits kurze Zeit außerhalb des Kühlschranks reicht, um den Verderb zu beschleunigen. Besonders kritisch sind dabei Kombinationen aus Wärme, Luftfeuchtigkeit und fehlender Luftzirkulation. Dadurch entstehen sogenannte Mikrobiologische Hotspots, die oft unterschätzt werden.

Beispielsweise können sich bei Raumtemperatur in geschnittenem Obst wie Melonen oder Erdbeeren innerhalb von zwei Stunden Millionen von Keimen ansiedeln – selbst wenn das Produkt äußerlich noch frisch wirkt. Auch Brot, das in luftdichten Kunststoffbeuteln aufbewahrt wird, ist bei Hitze besonders anfällig für Schimmelbefall. Enzyme im Inneren des Produkts beschleunigen zusätzlich den Zersetzungsprozess.

Gesundheitliche Folgen: Schimmel und Keime als unsichtbare Gefahr

Der Verzehr verdorbener Lebensmittel kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Neben klassischen Lebensmittelvergiftungen durch Salmonellen oder Listerien sind auch Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) ein ernst zu nehmendes Risiko. Diese Giftstoffe sind unsichtbar, geschmacklos – und oft selbst nach dem Abschneiden des sichtbaren Schimmels noch vorhanden. In der Folge kann es zu akuten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen und Fieber kommen. In schweren Fällen drohen Leber- und Nierenschäden, vor allem bei empfindlichen Personen.

UrsacheGesundheitsrisikoTypische Symptome
Bakterien (z. B. Salmonellen)LebensmittelvergiftungDurchfall, Fieber, Erbrechen
ListerienGefährlich in der SchwangerschaftFieber, Muskelschmerzen, Frühgeburt
SchimmelpilzgifteMykotoxische WirkungChronische Schäden, oft unbemerkt
Histamin (z. B. Fischsalate)UnverträglichkeitsreaktionHautausschläge, Atemnot, Kreislaufprobleme

Insbesondere bei sommerlichen Grillfesten, Buffets oder Picknicks ohne Kühlung ist das Risiko hoch, dass Lebensmittel gesundheitlich bedenklich werden – auch wenn sie auf den ersten Blick noch genießbar wirken.

Typische Erkrankungen durch verdorbene Lebensmittel bei Hitze

Hohe Temperaturen erhöhen das Risiko für lebensmittelbedingte Erkrankungen erheblich. Besonders häufig treten im Sommer bakterielle Infektionen auf – allen voran Salmonellose, verursacht durch verunreinigte Eier, Geflügel oder Mayonnaise. Symptome wie Fieber, Durchfall und Erbrechen beginnen oft wenige Stunden nach dem Verzehr. Ebenfalls gefährlich ist die Listeriose, die vor allem bei Schwangeren zu Früh- oder Totgeburten führen kann. Eine oft unterschätzte Gefahr stellt Histaminintoleranz dar, die bei schlecht gekühltem Fisch oder Meeresfrüchten auftritt – mit Beschwerden wie Hautausschlägen, Kopfschmerzen und Atemnot. Bei Schimmelprodukten wiederum drohen Langzeitschäden durch Mykotoxine, die unbemerkt Leber und Nieren belasten können. In allen Fällen gilt: Bei Unsicherheit lieber entsorgen als riskieren.

Diese Lebensmittel sind bei Hitze besonders gefährdet

Nicht alle Lebensmittel reagieren gleich auf Hitze. Besonders kritisch sind Produkte mit hohem Eiweiß-, Wasser- oder Fettgehalt, da sie Mikroorganismen ideale Lebensbedingungen bieten. Auch stark verarbeitete oder bereits geöffnete Produkte verderben bei sommerlichen Temperaturen schneller.

ProduktgruppeRisiko bei HitzeTypische Reaktion
Frisches Fleisch & WurstBakterienwachstum, GeruchsbildungSchleimige Oberfläche, saurer Geruch
Milchprodukte (Joghurt, Quark, Käse)Gärung, Hefen, SchimmelAufblähen der Verpackung, Klumpen
Frisches Obst (bes. Beeren, Melonen)Hefewachstum, SchimmelWeiche Stellen, Gärgeruch
Gekochter Reis, PastaBacillus cereus, SchimmelSchleim, säuerlicher Geruch
Brot in PlastikKondenswasser → SchimmelWeißlicher Belag, muffiger Geruch
Fisch & MeeresfrüchteHistaminfreisetzungBitterer Geschmack, Gesundheitsgefahr
Salate mit MayonnaiseSalmonellengefahrGeruchsveränderung, schneller Verderb

Beispiel: Eine Sahnetorte, die zwei Stunden in der Sonne steht, kann bereits gefährliche Keimzahlen aufweisen. Bei Temperaturen über 28 °C genügt ein Zeitraum von 60 Minuten, um gesundheitlich bedenklich zu werden.

Tipps zur richtigen Lagerung im Sommer

Damit Lebensmittel auch bei Hitzewellen sicher und genießbar bleiben, sind konsequente Hygienemaßnahmen und clevere Lagerstrategien notwendig. Verbraucherzentralen empfehlen folgende Sofortmaßnahmen:

  1. Kühlkette einhalten – besonders bei Einkauf und Heimtransport. Immer mit Kühltasche und Akkus arbeiten.
  2. Kühlschranktemperatur prüfen – ideal zwischen 4 und 6 °C, unterste Ablage für empfindliche Produkte.
  3. Reste schnell kühlen – gekochte Speisen spätestens nach 90 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  4. Trennung von Roh & Gekocht – Kreuzkontamination vermeiden, v. a. bei Fleisch, Eiern, Fisch.
  5. Aufschnitt & Milchprodukte luftdicht lagern – angebrochene Packungen innerhalb von 2–3 Tagen verbrauchen.
  6. Brot in Papier oder Stoff – nicht in Plastiktüten, um Kondenswasser zu vermeiden.

Haushaltstipp: Ein einfacher Temperaturmesser im Kühlschrank hilft, die tatsächlichen Werte zu kontrollieren. Auch das regelmäßige Abtauen des Gefrierfachs trägt zur Effizienz bei.

Schimmel erkennen – und richtig reagieren

Viele Konsumenten unterschätzen das Risiko von Schimmel. Während ein weißer Belag bei Hartkäse noch entfernt werden kann, gelten weichere Lebensmittel als hochgradig durchsetzt – selbst wenn der sichtbare Schimmel nur punktuell erscheint.

LebensmittelSchimmel entdeckt?Maßnahme
Hartkäse (z. B. Emmentaler)Ja2 cm rundherum großzügig abschneiden
Weichkäse (z. B. Camembert)JaGanz entsorgen
Brot (nicht vakuumiert)JaGanz entsorgen
Marmelade / FruchtaufstrichJaGanz entsorgen
Obst mit weichem FruchtfleischJaGanz entsorgen

Achtung: Mykotoxine verbreiten sich unsichtbar in der gesamten Struktur des Lebensmittels – Geruch und Geschmack sind keine verlässlichen Indikatoren.

Bewusst handeln – und Risiken bei Hitze vermeiden

Hohe Temperaturen im Sommer stellen nicht nur eine Herausforderung für unseren Kreislauf dar, sondern auch eine stille Gefahr im Umgang mit Lebensmitteln. Was auf den ersten Blick harmlos aussieht, kann durch unsachgemäße Lagerung zu einer gesundheitlichen Belastung werden. Bakterien, Schimmelpilze und Gärprozesse entwickeln sich bei Hitze oft schneller, als man denkt – mit teils schweren Folgen für den Körper.

Deshalb ist es entscheidend, den eigenen Umgang mit verderblichen Lebensmitteln in den Sommermonaten bewusst zu gestalten: vom gezielten Einkauf über die strukturierte Lagerung im Kühlschrank bis hin zur schnellen Reaktion bei ersten Anzeichen von Verderb. Wer aufmerksam bleibt, Lebensmittel korrekt lagert und Warnsignale ernst nimmt, schützt nicht nur Geschmack und Qualität – sondern auch seine Gesundheit und die seiner Familie.

Gerade in Zeiten zunehmender Hitzewellen durch den Klimawandel wird dieses Wissen zu einem wichtigen Bestandteil des verantwortungsvollen Verbraucheralltags. Denn Lebensmittelhygiene beginnt nicht erst in der Industrie – sie beginnt zu Hause.

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