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Ist Kapitaleinkommen die Lösung für die sinkende gesetzliche Rente in Deutschland

Ist Kapitaleinkommen die Lösung für die sinkende gesetzliche Rente in Deutschland

Dezember 5, 2025
James Whitmore
Deutsche sparen viel, verdienen aber wenig mit Kapital. 80% wollen mehr Kapitaleinkommen, 73% fordern private Altersvorsorge mit Rentenbeiträgen. Fakten zur DIVA-Studie 2025.

Trotz hoher Sparquoten generieren deutsche Haushalte im internationalen Vergleich nur geringe Erträge aus Kapitalanlagen, wodurch das Arbeitseinkommen die dominante Einnahmequelle bleibt. Eine neue, repräsentative Erhebung deutet jedoch auf einen tiefgreifenden Wandel im Altersvorsorge-Denken hin: Die große Mehrheit der Bürger wünscht sich höhere Kapitaleinkünfte und erwartet von der Politik Impulse zur Stärkung der privaten Kapitalbildung. Diese Entwicklung könnte die zukünftige Gestaltung der Altersvorsorge grundlegend verändern, berichtet Renewz.de mit Verweis auf Cash.

Obwohl Deutschland als Land der Sparer gilt, offenbart sich bei der Kapitalanlage eine auffällige Diskrepanz. Während in anderen Industrienationen wie Kanada, Dänemark, den USA und den Niederlanden ein signifikanter Teil des Vermögenszuwachses aus Wertsteigerungen der Anlagen stammt, resultiert der Vermögensanstieg in Deutschland größtenteils aus neuen Sparleistungen. Im Quervergleich von 16 Industrieländern belegt Deutschland beim Gesamtwachstum des Geldvermögens über die letzten zehn Jahre zwar den ersten Platz, liegt aber beim Beitrag der Wertveränderung zum Vermögenswachstum an vorletzter Stelle. Dies führt dazu, dass Kapitaleinkommen lediglich einen minimalen Anteil von 2 Prozent am Gesamteinkommen ausmachen.

Dieses Ungleichgewicht steht im Kontext starker demografischer Veränderungen und der disruptiven Wirkung smarter Technologien wie Maschinen und Algorithmen auf dem Arbeitsmarkt. Dr. Hans-Jörg Naumer, Experte für Global Capital Markets & Thematic Research bei Allianz Global Investors, argumentiert, dass eine Teilhabe am Wohlstand, der durch diese Entwicklungen geschaffen wird, primär über Eigentumsrechte an diesen Technologien – sprich Aktien – erfolgt.

Eine aktuelle Umfrage, initiiert von Allianz Global Investors und dem Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA), bestätigt den Trend hin zu mehr Kapitaleinkommen. Knapp 80 Prozent der Bundesbürger halten Kapitaleinkünfte aus Zinsen und Dividenden als Ergänzung zum Arbeitseinkommen für sinnvoll. Für diejenigen, die bereits Kapitaleinkünfte beziehen, dienen diese vorrangig zur Mitfinanzierung des Lebensunterhaltes und gelegentlicher Zusatzausgaben (45 Prozent) oder zur Stärkung der Renteneinkünfte (knapp 40 Prozent).

Die Bereitschaft, einen Teil der Vorsorge eigenverantwortlich zu gestalten, ist hoch. Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, unterstreicht, dass 73 Prozent der gesetzlich Rentenversicherten bereit wären, bis zu 50 Prozent ihres Beitrags alternativ in die private Kapitalbildung zu investieren. Nur 12 Prozent der Befragten möchten ausschließlich an der gesetzlichen Rentenversicherung festhalten. Angesichts der Tatsache, dass laut Deutschem Altersvorsorge-Index des DIVA vom Frühjahr 2025 eine deutliche Mehrheit der Menschen eine Verschlechterung des Versorgungsniveaus der gesetzlichen Rente erwartet, sprechen sich 78 Prozent der Bundesbürger dafür aus, dass die langfristige, aktienbasierte Kapitalanlage zur Altersvorsorge staatlich gefördert wird. Der Wunsch nach einer stärker kapitalgedeckten Altersvorsorge genießt somit breite Unterstützung in der Bevölkerung.

Die repräsentative Umfrage wurde im Auftrag des DIVA im April 2025 von INSA-CONSULERE unter etwa 2000 Personen in Deutschland durchgeführt.

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