Ibuprofen beeinflusst den Geschmackssinn – und könnte Diabetes vorbeugen

Ibuprofen gehört zu den bekanntesten Schmerzmitteln weltweit. Doch was, wenn es mehr kann als nur Schmerzen und Entzündungen lindern? Eine neue Studie der Rutgers University in den USA zeigt nun: Das Medikament beeinflusst auch, wie wir süß schmecken – und das könnte weitreichende Folgen für den Zuckerstoffwechsel und sogar für die Prävention von Diabetes haben. Was wie eine kuriose Nebenwirkung klingt, eröffnet neue Perspektiven für die medizinische Forschung. Darüber berichtet RENEWZ unter Berufung auf Stern.
Mehr als nur Schmerzlinderung
Die Wirkung von Ibuprofen ist gut dokumentiert: Es hemmt die Produktion von Prostaglandinen – Botenstoffen, die Schmerzen und Entzündungen verstärken. Dadurch wird die Reizweiterleitung im Körper unterdrückt, was die Schmerzempfindung deutlich reduziert. Der Wirkstoff ist in Tablettenform ebenso verbreitet wie als Saft oder Zäpfchen und gilt als Standardmedikament bei Fieber und leichten bis mittleren Schmerzen.
Neue Erkenntnisse: Einfluss auf süßen Geschmack
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Rutgers University haben nun erstmals beobachtet, dass Ibuprofen auch die Wahrnehmung von süßem Geschmack verändert. Offenbar hemmt es bestimmte Geschmacksrezeptoren, die für die Erkennung süßer Aromen zuständig sind. Dieser Effekt könnte dazu führen, dass Lebensmittel mit Zucker weniger intensiv schmecken – und somit unattraktiver werden.
Weniger Süßhunger – mehr Stoffwechselkontrolle?
Die Auswirkungen auf das Essverhalten könnten erheblich sein: Wenn Süßes weniger intensiv wahrgenommen wird, könnte auch das Verlangen nach zuckerhaltigen Lebensmitteln sinken. Besonders für Menschen mit Prädiabetes oder einem gestörten Glukosestoffwechsel wäre das eine Chance, den Konsum von Zucker unbewusst zu reduzieren. Ob dieser Effekt langfristig zu einer besseren Kontrolle des Blutzuckerspiegels führen kann, müssen weitere Studien zeigen.
Geschmacksknospen als medizinisches Ziel?
Erwachsene Menschen besitzen Tausende von Geschmacksknospen, vor allem auf der Zunge. Sie dienen nicht nur dem Genuss, sondern auch der evolutionären Orientierung: Süßes signalisiert energiereiche Kohlenhydrate, Bitteres warnt vor potenziellen Giften. Dass ein Medikament wie Ibuprofen diesen uralten Mechanismus beeinflussen kann, gilt als überraschend – und könnte künftig sogar neue therapeutische Ansätze ermöglichen.
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