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Großbritannien stuft Russland als „unmittelbare und dringende“ Bedrohung ein – Medienbericht

Großbritannien stuft Russland als „unmittelbare und dringende“ Bedrohung ein – Medienbericht

Mai 31, 2025
Monika Schmidt
Großbritannien erklärt Russland zur „unmittelbaren Bedrohung“. Auch China, Iran und Nordkorea gelten laut neuem Verteidigungsbericht als sicherheitspolitische Risiken.

Großbritannien stuft Russland in einer aktualisierten sicherheitspolitischen Bewertung offiziell als „unmittelbare und dringende Gefahr“ ein. Das geht aus einem neuen strategischen Verteidigungsbericht hervor, der auf 130 Seiten die sicherheitsrelevanten Herausforderungen für das Vereinigte Königreich analysiert. Verfasst wurde das Dokument von drei hochrangigen Beratern des Premierministers Keir Starmer. Die Veröffentlichung ist für Montag angekündigt, wie RENEWZ.de unter Berufung auf The Guardian berichtet.

Neue Ära globaler Bedrohungen

Der Bericht warnt vor einer „neuen Ära von Bedrohungen“, die tiefgreifender sei als alles bisher Dagewesene. Als Gründe werden vor allem neue Technologien genannt: Drohnen, Künstliche Intelligenz und automatisierte Waffensysteme verändern laut der Analyse die Natur des Krieges fundamentaler als je zuvor. Der Text hebt hervor, dass die britische Verteidigungspolitik dringend an diese neuen Realitäten angepasst werden müsse.

Russland wird im Bericht als die akuteste sicherheitspolitische Bedrohung für Großbritannien genannt – insbesondere im Kontext der russischen Invasion in der Ukraine, wiederholter Cyberangriffe auf westliche Infrastrukturen sowie der Versuche Moskaus, mit Desinformationskampagnen politische Prozesse in Europa zu beeinflussen.

Weitere Risikofaktoren: China, Iran, Nordkorea

Neben Russland listet das Dokument China als eine „komplexe strategische Herausforderung“. Die chinesische Regierung verfolge zunehmend aggressive außenpolitische und technologische Ambitionen, so der Bericht. Der Iran und Nordkorea werden ebenfalls als sicherheitspolitische Risiken genannt – beide Länder bedrohten mit ihren Raketenprogrammen und Cyberoperationen die internationale Stabilität.

Wie der Guardian schreibt und RENEWZ.de bestätigt, betont das Papier, dass sich Großbritannien nicht nur auf konventionelle militärische Bedrohungen einstellen müsse. Auch hybride Kriegsführung wie wirtschaftlicher Druck, Desinformation, Sabotageaktionen und digitale Einflussnahme gehörten zu den neuen Gefahren.

Debatte über Truppenstärke: Streit zwischen Ressorts

Ein zentraler Aspekt des Strategiepapiers betrifft die Personalstärke der britischen Streitkräfte. Die aktuelle Zielgröße liegt bei 73.000 Soldaten. Laut Guardian sehen die Berater Starmer jedoch die Notwendigkeit, diese Zahl zu erhöhen. Sie schlagen vor, die Armee um 5.000 zusätzliche Kräfte zu verstärken.

Diese geplante Aufstockung würde laut Berechnungen etwa 2,5 Milliarden Pfund pro Jahr kosten. Das führt aktuell zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Finanzministerium. Während das Militär auf die Notwendigkeit verweist, auf Bedrohungen flexibel zu reagieren, verweist die Finanzseite auf die angespannte Haushaltslage.

Der Bericht verweist darauf, dass eine starke militärische Präsenz nicht nur symbolische Wirkung habe, sondern angesichts neuer Krisenherde – von Osteuropa über den Nahen Osten bis zum Indopazifik – auch operativ notwendig sei.

Konsequenzen für britische Außen- und Sicherheitspolitik

Beobachter sehen in dem Strategiepapier eine Neujustierung der britischen Außen- und Verteidigungspolitik. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine habe sich das sicherheitspolitische Umfeld dramatisch verändert. Die Regierung in London wolle sich laut dem Bericht sowohl im Rahmen der NATO als auch bilateral mit Partnerstaaten stärker engagieren.

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Foto von Matthew Horwood / Getty Images

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