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Großbrand in Troisdorf: 200 Tonnen Müllhalle in Flammen – Feuerwehr kämpft seit Stunden

Großbrand in Troisdorf: 200 Tonnen Müllhalle in Flammen – Feuerwehr kämpft seit Stunden

September 3, 2025
James Whitmore
Großbrand in Troisdorf: 200 Tonnen Müllhalle in Flammen – Feuerwehr kämpft seit Stunden

In Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis kam es in der Nacht zu Mittwoch zu einem der schwersten Brände der vergangenen Monate. Auf dem Gelände der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH (RSAG) gerieten rund 200 Tonnen Sperrmüll in Flammen. Betroffen war eine etwa 3500 Quadratmeter große Halle, die sich binnen kürzester Zeit mit dichtem Rauch füllte und schließlich in weiten Teilen brannte. Bereits bei der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte war eine massive Rauchsäule über der Stadt sichtbar. Darüber berichtet Renewz unter Berufung auf ga.de.

Die Brandmeldeanlage des Unternehmens schlug kurz nach Mitternacht Alarm. Daraufhin rückte die Feuerwehr Troisdorf mit Unterstützung zahlreicher Einheiten aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis an. Schon bei ihrem Eintreffen war klar, dass es sich um einen Großbrand handelte. Dunkle Rauchschwaden lagen über der Umgebung, die Hitzeentwicklung war enorm. Da das Feuer sich rasend schnell ausgebreitet hatte, war es für die Einsatzkräfte unmöglich, in die Halle vorzudringen. „Wir müssen die Flammen von außen bekämpfen, da ein Betreten der Halle zu gefährlich wäre“, erklärte Feuerwehrsprecher Peter Kern vor Ort.

Im Laufe der Nacht und des Vormittags waren rund 280 Feuerwehrleute im Einsatz. Unterstützt wurden sie von einem Löschzug, der Löschwasser direkt aus dem Fluss Sieg pumpte, um den hohen Wasserbedarf zu decken. Zur Sicherung der Wasserversorgung wurden die Straßen K29 und L143 zwischen Troisdorf und Menden seit 3.50 Uhr vollständig gesperrt. Für die Bevölkerung bedeutete dies erhebliche Einschränkungen im morgendlichen Berufsverkehr.

Die Rauchentwicklung stellte eine besondere Gefahr dar. Mehrfach forderten Behörden die Anwohner auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Warn-App Nina verschickte in der Nacht entsprechende Meldungen. Zusätzlich setzte die Polizei zwei Mannschaftswagen ein, die mit Lautsprecherdurchsagen durch die Straßen fuhren, um die Menschen direkt auf die Gefahr aufmerksam zu machen. „Wir müssen davon ausgehen, dass sich Schadstoffe im Rauch befinden, deshalb gilt es, jede Exposition zu vermeiden“, so Kern weiter.

Glücklicherweise befand sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs niemand in der Halle. Laut RSAG-Sprecher Philip Moll war das Gebäude unbesetzt, sodass keine Verletzten zu beklagen sind. Die Ursache des Brandes ist bislang völlig unklar. Ermittler werden ihre Arbeit aufnehmen, sobald die Halle betreten werden kann. Bis dahin konzentrieren sich die Kräfte darauf, die Flammen einzudämmen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Das Technische Hilfswerk (THW) wurde hinzugezogen, um die Statik der Halle zu überprüfen. Sollte die Struktur stabil genug sein, könnten Einsatzkräfte damit beginnen, den Sperrmüll aus der Halle zu schaffen und im Freien abzulöschen. Dieses Verfahren würde zwar mehr Zeit beanspruchen, könnte aber den Brandherd effizienter bekämpfen. Kern wies darauf hin, dass die Arbeiten unter Umständen noch mehrere Tage andauern könnten, da die enorme Menge an Sperrmüll nur schrittweise gelöscht werden kann.

Die Stadt Troisdorf reagierte ebenfalls auf die Gefahrenlage. Schulen und Kindertagesstätten in der Umgebung erhielten die Empfehlung, den Betrieb einzustellen. Am Morgen teilte die Stadt mit, dass die Grundschule Roncallistraße sowie die Europaschule geschlossen bleiben. „Eltern und Schüler werden von den Einrichtungen direkt mit allen weiteren Informationen versorgt“, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Auch der Alltag der RSAG-Kunden ist betroffen. Am Mittwoch fiel die rechtsrheinische kommunale Müllabfuhr komplett aus. Zudem blieb der Wertstoffhof des Unternehmens für die Öffentlichkeit geschlossen. Wie lange die Einschränkungen bestehen, hängt vom Verlauf der Löscharbeiten ab.

Besonders brisant: Es handelt sich bereits um den zweiten Brand innerhalb kurzer Zeit auf dem Gelände der RSAG. Anfang August hatte ein Restmüllbunker Feuer gefangen, damals mussten rund 100 Feuerwehrleute ausrücken. Dass nun erneut ein Großbrand ausgebrochen ist, wirft Fragen nach möglichen strukturellen Problemen oder Sicherheitslücken auf. Offizielle Stellen haben bislang keine Vermutungen zur Ursache geäußert, wollen aber nach Abschluss der Löscharbeiten umfassend ermitteln.

Für die Bevölkerung bedeutet die Situation vor allem Unsicherheit. Noch immer ziehen Rauchschwaden über Teile der Stadt, die Feuerwehr arbeitet ununterbrochen. Klar ist: Auch wenn keine Verletzten zu beklagen sind, bleibt der Brand ein schwerwiegendes Ereignis mit erheblichen Folgen für den Alltag in Troisdorf und die Arbeit der Entsorgungswirtschaft in der Region.

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Foto von Ulrich Felsmann

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