Greta Thunberg scheitert erneut am „Durchbrechen der Gaza-Blockade“ – Sturm stoppt Mission

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist zusammen mit einer Gruppe von Aktivisten, die versuchten, die „illegale Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen“, erneut gescheitert. Die Flottille konnte ihr Ziel nicht erreichen, da ein Sturm das Vorhaben verhinderte. Darüber informierte das Projekt Global Sumud Flotilla, berichtet Renewz.de.
In der Mitteilung hieß es, die Mission sei auf starken Wind gestoßen, und man habe sich entschieden, die Fahrt zu verschieben, um Gefahren zu vermeiden.
„Wir haben diese Entscheidung im Interesse der Sicherheit der Teilnehmer getroffen und um den weiteren Erfolg unserer Mission zu gewährleisten“, heißt es in der Erklärung.
Die Aktivisten waren am 31. August zu ihrer Seereise aufgebrochen. Die Schiffe legten in Barcelona ab, mit dem Ziel, einen humanitären Korridor zu öffnen und dem Völkermord am palästinensischen Volk ein Ende zu setzen.
Insgesamt umfasst die Flottille Hunderte Menschen aus 44 Ländern, darunter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und europäische Abgeordnete, etwa die ehemalige Bürgermeisterin von Barcelona Ada Colau.
Vorherige Versuche und israelische Blockaden
Bereits zuvor hatte Israel zwei Versuche von Aktivisten blockiert, humanitäre Hilfe per Schiff nach Gaza zu bringen. Im Juni wurden 12 Aktivisten, darunter auch Thunberg, auf dem Segelschiff „Madeleine“ von israelischen Streitkräften 185 Kilometer westlich von Gaza abgefangen. Die Passagiere wurden festgenommen und später ausgewiesen.
Im Juli folgte ein weiterer Zwischenfall: 21 Aktivisten aus 10 Ländern wurden gestoppt, als sie mit dem Schiff „Handala“ versuchten, die Gewässer vor Gaza zu erreichen.
Die Lage im Gazastreifen
Israel sieht sich unterdessen mit Vorwürfen der Hungersnot im Gazastreifen konfrontiert, wo die Armee weiterhin gegen die Hamas kämpft. Laut Associated Press leiden mindestens 20 % der Haushalte unter akuter Nahrungsmittelknappheit oder Hunger.
Besonders betroffen sind Kinder: rund 30 % der Kinder im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren sind akut unterernährt oder ausgezehrt – das bedeutet, sie sind deutlich zu dünn für ihr Alter. Schätzungen zufolge sterben täglich mindestens zwei Erwachsene oder vier Kinder unter fünf Jahren an Hunger, Unterernährung oder damit verbundenen Krankheiten.
Israel betont, es habe keine Beschränkungen für die Anzahl der Hilfstransporte nach Gaza verhängt. Doch UN-Organisationen und Hilfswerke erklären, dass die Maßnahmen unzureichend seien, um die wachsende Hungersnot zu lindern.
Die humanitäre Lage ist inzwischen so dramatisch, dass selbst zwei der führenden israelischen Menschenrechtsorganisationen – „B’Tselem“ und „Ärzte für Menschenrechte“ – erstmals von einem Völkermord an den Palästinensern sprechen.
Politischer und militärischer Kontext
Mitte August gingen Hunderttausende Menschen in Tel Aviv auf die Straße, um ein Ende des Krieges in Gaza und die Freilassung der Geiseln zu fordern. Gleichzeitig kündigte die israelische Armee an, ihre Offensive im Gazastreifen auszuweiten. Die Operation trägt den Namen „Gideons Wagen B“, identisch mit einer früheren Offensive, bei der über 75 % des Gebiets des palästinensischen Enklaves unter israelische Kontrolle gerieten und die Hamas zu einem Geiselabkommen gezwungen wurde.
Israelische Militärs erklärten zudem, dass sie im Süden des Gazastreifens eine humanitäre Infrastruktur für rund eine Million Zivilisten vorbereiten wollen, die aus der Stadt Gaza dorthin umgesiedelt werden sollen.
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Foto von : Außenministerium Israels