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OpenAI-Rückschlag: Gerichtsurteil rüttelt an der KI-Geschäftsgrundlage

OpenAI-Rückschlag: Gerichtsurteil rüttelt an der KI-Geschäftsgrundlage

November 12, 2025
James Whitmore
Münchner Gericht entscheidet: ChatGPT hat Songtexte „memorisiert“, kein Zufall. GEMA-Urteil erschüttert KI-Branche und stellt das Urheberrecht bei Modellen in den Fokus.

Ein aktuelles Urteil des Landgerichts München droht, das Fundament der Künstlichen Intelligenz (KI)-Branche in Frage zu stellen, indem es die technische Erklärung von OpenAI zur Funktionsweise ihrer Modelle ablehnt. Im Zentrum der Kontroverse stand die Klage der deutschen Verwertungsgesellschaft GEMA gegen den ChatGPT-Entwickler, bei der es um die Rechte an neun bekannten Liedtexten ging. Das Gericht fällte das wegweisende Urteil, dass es sich bei der nahezu identischen Generierung dieser Texte nicht um einen statistischen Zufall handeln könne, wie von OpenAI behauptet. Vielmehr folgerten die Richter, dass die KI die geschützten Werke offensichtlich „memorisiert“ oder auswendig gelernt haben muss. Dieses Urteil, obwohl noch nicht rechtskräftig, signalisiert, dass die KI-Branche ihren erhofften Siegeszug durch die Gerichte nicht antreten wird, sondern sich grundlegenden Fragen des Urheberrechts stellen muss, berichtet Renewz.de mit Verweis auf die Heise.

Dieser juristische Zwischenschritt markiert einen bedeutenden Rückschlag für das Selbstverständnis der KI-Unternehmen. Firmen wie OpenAI – einst als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel gegründet, KI zum Wohle der Menschheit zu entwickeln – argumentierten, dass das ungehinderte Absaugen des menschlichen Wissens für die allgemeine Gesellschaft von Vorteil sei. Die Realität hat die Branche jedoch eingeholt, da die Kosten für Training und Rechenleistung massiv sind und die Urheberrechte erneut als größtes Hindernis bei neuen Technologien fungieren. Die Branche steht nun vor einem schwierigen Dilemma: Einerseits der berechtigte Anspruch der GEMA auf Lohn für die Schöpfer, andererseits die drohende ökonomische Überforderung und die Gefahr, dass juristische Vorgaben die KI-Modelle entweder zur Löschung von Inhalten zwingen oder sie so restriktiv und wortkarg machen, dass ihr Nutzen schwindet.

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