Gartenkalender Juni 2025: Gärtnern nach dem Mond

Der Juni ist das Herzstück der Gartensaison in Deutschland: Lange Tage, warme Nächte und intensives Wachstum prägen diesen Monat. Pflanzen befinden sich in ihrer vitalsten Phase – doch nur wer gezielt handelt, bewahrt die Erntequalität bis in den Spätsommer. RENEWZ.de berichtet: Der Mondkalender bietet dabei eine bewährte Orientierung – basierend auf Mondphasen und sogenannten Pflanzentagen – und unterstützt Gärtnerinnen und Gärtner dabei, im Rhythmus der Natur zu arbeiten.
Mondphasen & Gartentipps – Juni 2025

Datum | Mondphase | Empfohlene Tätigkeit |
---|---|---|
01. Juni | Abnehmender Mond | Jäten, Bodenpflege |
02.–03. Juni | Abnehmender Mond | Schnecken absammeln, Rasenpflege |
04.–05. Juni | Neumond (05.06.) | Gartenplanung, keine Aussaat |
06.–08. Juni | Zunehmender Mond | Kräuter säen, Blattsalate pflanzen |
09.–11. Juni | Zunehmender Mond | Tomaten, Zucchini und Paprika setzen |
12.–13. Juni | Zunehmender Mond | Sommerblumen und Balkonpflanzen einsetzen |
14. Juni | Vollmond | Heilkräuter ernten, keine Rückschnitte |
15.–17. Juni | Abnehmender Mond | Kompost wenden, Schädlingskontrolle |
18.–20. Juni | Abnehmender Mond | Möhren säen, Kartoffeln anhäufeln |
21.–22. Juni | Letztes Viertel | Rasen mähen, Düngen |
23.–25. Juni | Abnehmender Mond | Beete vorbereiten, Boden lockern |
26.–28. Juni | Abnehmender Mond | Obst ernten, Rückschnitt von Sträuchern |
29.–30. Juni | Neumond (30.06.) | Ruhezeit, Garten neu planen |
Was muss im Juni im Garten gemacht werden
Der Fokus im Juni liegt klar auf der Pflege und Erhaltung. Wer regelmäßig gießt, düngt und beobachtet, verhindert Krankheiten und Mangelerscheinungen. Insbesondere bei steigender Trockenheit sind gezielte Maßnahmen gefragt.
Wichtige Aufgaben
- Beete mulchen, um Feuchtigkeit zu speichern
- Unkraut entfernen, möglichst mechanisch
- Organisch düngen: Kompost, Hornspäne, Brennnesseljauche
- Am frühen Morgen oder späten Abend gießen
- Schädlingsbefall beobachten: Schnecken, Blattläuse, Mehltau
Welches Gemüse sollte man jetzt im Juni pflanzen
Der Juni zählt zu den produktivsten Monaten im Gemüsegarten. Die Böden sind durchwärmt, Spätfröste ausgeschlossen und die Tage bieten maximales Licht. Jetzt ist die ideale Zeit, um schnell wachsende Kulturen nachzusäen sowie wärmeliebende Gemüsearten in den Boden zu bringen, die im Mai noch empfindlich reagiert hätten.
Gleichzeitig beginnt für viele Pflanzen die Phase der sogenannten „zweiten Sätze“. Salat, Radieschen und andere Frühjahrsarten sind bereits abgeerntet, sodass die frei gewordenen Flächen direkt wieder genutzt werden können. Bei richtiger Auswahl kann der Garten jetzt für die Spätsommer- und Herbsternte vorbereitet werden.
Empfohlene Gemüsearten für Juni
Buschbohnen und Stangenbohnen
Bohnen benötigen eine Bodentemperatur von mindestens 12 Grad und gedeihen besonders gut in lockeren, humusreichen Böden. Während Buschbohnen schnell wachsen und keinen Halt benötigen, verlangen Stangenbohnen Rankgerüste und liefern über längere Zeit Erträge.
Zucchini, Gurken, Kürbis
Diese wärmeliebenden Arten aus der Familie der Kürbisgewächse haben einen hohen Nährstoff- und Wasserbedarf. Sie gedeihen nur bei ausreichend Wärme und brauchen viel Platz. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Regelmäßiges, bodennahes Gießen ohne Staunässe ist entscheidend für den Ertrag.
Rote Bete, Fenchel, Chinakohl
Diese Kulturen eignen sich gut für eine Aussaat im Juni. Rote Bete gedeiht auch auf ärmeren Böden und ist relativ pflegeleicht. Fenchel verlangt einen sonnigen Standort und lockeren Boden, sollte aber nicht zu dicht gesät werden. Chinakohl darf nicht zu früh ausgesät werden – bei zu langer Tageslänge droht vorzeitiges Schossen.
Mangold, Pflücksalat, Rucola
Diese Schnittgemüse liefern über viele Wochen Ernte, wenn sie regelmäßig beerntet werden. Sie benötigen keinen sehr nährstoffreichen Boden, können auch halbschattig stehen und eignen sich hervorragend für eine Folgeaussaat.
Spätkartoffeln
In südlicheren oder wärmeren Regionen Deutschlands können noch bis Mitte Juni späte Kartoffelsorten gesetzt werden. Die Auswahl sollte auf festkochende, lagerfähige Sorten fallen. Wichtig ist das regelmäßige Anhäufeln der Dämme, um die Knollenbildung zu fördern und vor Lichteinfall zu schützen.
Hinweis zu Starkzehrern
Viele der genannten Pflanzen – insbesondere Kürbis, Gurken, Zucchini und Chinakohl – zählen zu den Starkzehrern. Sie entziehen dem Boden in kurzer Zeit große Mengen an Nährstoffen. Vor der Pflanzung sollte daher gut verrotteter Kompost oder organischer Volldünger eingearbeitet werden. Auch die Nachdüngung während der Wachstumszeit ist sinnvoll. Wer diese Kulturen in Folge von stickstoffbindenden Pflanzen wie Erbsen oder Bohnen setzt, kann die natürliche Fruchtfolge optimal nutzen.
Fortlaufende Aussaaten
Schnell wachsende Arten wie Radieschen, Pflücksalat, Spinat oder Rucola können im Juni alle zwei Wochen nachgesät werden. Diese Praxis sichert eine kontinuierliche Ernte und nutzt den vorhandenen Raum effizient aus. Bei hoher Temperatur empfiehlt sich eine leicht schattierte Aussaat, um das Auflaufen zu erleichtern.
Mondphasen beachten
Für alle, die nach dem Mond gärtnern:
- Wurzeltage ab dem 18. Juni eignen sich besonders gut für Rote Bete, Möhren und Kartoffeln.
- Blatttage wie der 6. und 7. Juni sind ideal für Salate, Spinat und Mangold.
- Fruchttage (z. B. um den 10. Juni) bieten beste Bedingungen für Bohnen und Kürbisgewächse.
Wer gezielt sät, pflanzt und pflegt, kann im Juni die Grundlage für eine stabile Spätsommer- und Herbsternte legen – auch bei begrenztem Raum oder in städtischen Gärten.
Was pflanzt man im Juni am besten
Der Juni ist nicht nur ein arbeitsreicher Monat im Gemüsegarten – er bietet auch optimale Bedingungen für die Anlage von Begleitkulturen, Blühflächen, Kräuterecken und Zwischenpflanzungen. Diese tragen nicht nur zur Vielfalt im Beet bei, sondern erfüllen auch funktionale Aufgaben: Sie locken Nützlinge an, verbessern die Bodenstruktur, fördern die Durchlüftung und schaffen ein stabiles Mikroklima.
Besonders in Hochbeeten, auf Balkonen oder in städtischen Kleingärten lassen sich durch gezielte Pflanzungen Akzente setzen, die sowohl optisch als auch ökologisch wertvoll sind. Der Juni ist dafür ein idealer Zeitpunkt: Der Boden ist durchwärmt, die Nächte sind frostfrei und das Keimklima stabil.
Empfohlene Kulturen für Struktur, Vielfalt und Bodengesundheit
Küchenkräuter:
Basilikum, Petersilie, Koriander
Diese wärmeliebenden Kräuter gedeihen bei direkter Aussaat im Juni besonders gut. Sie benötigen lockere, humose Böden und sollten möglichst sonnig, aber windgeschützt stehen. Besonders Basilikum ist kälteempfindlich und wird häufig in Töpfen kultiviert, um flexibel auf Wetterumschwünge reagieren zu können.
Einjährige Blühpflanzen:
Ringelblumen, Zinnien, Tagetes
Diese Sommerblumen sind pflegeleicht, keimen schnell und fördern durch ihre Blütenfülle aktiv die Bestäubung im Garten. Tagetes wirken zudem bodenhygienisch und helfen, Nematoden im Boden zu reduzieren. Zinnien und Ringelblumen gedeihen besonders gut auf durchlässigen, leicht sandigen Böden und eignen sich auch für Beetränder oder Mischkulturen.
Zwischenkulturen und Gründüngung:
Phacelia, Kapuzinerkresse, Gelbsenf
Diese Kulturen lassen sich gezielt in brachliegenden Beeten oder Lücken nach Frühjahresaussaaten einsetzen. Sie dienen der Bodenlockerung, reduzieren Erosion und fördern die Humusbildung. Phacelia gilt zudem als hervorragende Bienenweide und wird in der ökologischen Landwirtschaft flächendeckend eingesetzt.
Standorte und Pflanzmethoden
Direktsaaten sind im Juni in ganz Deutschland problemlos möglich. Der Boden ist ausreichend erwärmt, sodass empfindliche Arten keine Startschwierigkeiten mehr haben. Wichtig ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit der oberen Erdschicht in den ersten zehn Tagen nach der Aussaat – besonders bei feinsämigen Kräutern wie Koriander oder Basilikum.
Für Balkone, kleine Beete oder Hochbeete empfiehlt sich die Kombination aus:
- Einzelpflanzen in Töpfen (z. B. Basilikum oder Ringelblumen)
- Reihen- oder Streifensaat in Mischkultur (z. B. Kapuzinerkresse zwischen Gemüse)
- punktuelle Zwischenkultur in Lücken (z. B. Phacelia nach Radieschenernte)
Empfehlung zur Beetplanung
Wer im Juni nicht nur auf Ertrag, sondern auch auf Struktur, Vielfalt und langfristige Bodengesundheit setzt, integriert gezielt Blüh- und Zwischenpflanzen in seine Flächenplanung. So entstehen lebendige, funktionale Beete, die sowohl ästhetisch als auch ökologisch überzeugen – mit minimalem Pflegeaufwand.
Welche Pflanzen sollte man im Juni schneiden
Ein gezielter Rückschnitt stärkt die Pflanze, verhindert Krankheiten und sorgt für Nachblüte. Wichtig: Hecken erst nach Vogelsichtung schneiden – laut Naturschutzgesetz (BNatSchG) besteht bis 30. Juni Schutz.
Schnittmaßnahmen im Überblick:
- Lavendel, Salbei und andere Stauden nach der Blüte kürzen
- Rosen remontieren (verblühte Triebe abschneiden)
- Thymian, Zitronenmelisse, Oregano zurückschneiden
- Hecken nur leicht in Form bringen
- Erdbeeren nach der Haupternte säubern
Empfehlung: Am Abend oder bei bedecktem Wetter schneiden, um Sonnenbrand zu vermeiden.
10 Lifehacks für den Garten im Juni
- Alle 2 Wochen nachsäen: Salat & Radieschen garantieren Dauerversorgung.
- Mulch statt Gießkanne: Spart Wasser & schützt die Pflanzen.
- Keine Bierfallen für Schnecken! Besser: Abends absammeln.
- Heilpflanzen am Vollmond ernten – beste Wirkung am 14. Juni.
- Unkraut bei abnehmendem Mond entfernen – es kommt langsamer zurück.
- Basilikum nur im Topf halten – bei Wetterumschwung leicht zu schützen.
- Rasen mähen bei abnehmendem Mond – langsamer Nachwuchs.
- Wurzelgemüse ab 18. Juni setzen – ideal bei abnehmendem Mond.
- Regenwasser verwenden – besonders bei Blatttagen (z. B. 6.–7. Juni).
- Zwischenkultur nutzen – Buschbohnen als Lückenfüller im Beet.
Der Juni ist der taktgebende Monat für den Rest der Saison
Wer im Juni bewusst pflanzt, schneidet und pflegt, schafft die Grundlage für einen stabilen, gesunden und ertragreichen Garten bis in den Herbst. Der Einsatz lohnt sich – nicht nur für die eigene Ernte, sondern auch für die Vielfalt im Garten, die Bodenfruchtbarkeit und das ökologische Gleichgewicht. Ob mit Blick auf den Mond oder das Wetter: Der Juni ist der Monat der Entscheidung.
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