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Warum stoppt Ford große Elektrofahrzeuge – und was kosten den Konzern Milliarden

Warum stoppt Ford große Elektrofahrzeuge – und was kosten den Konzern Milliarden

Dezember 17, 2025
Monika Schmidt
Ford stoppt große Elektroautos wie den F-150 Lightning. Milliardenverluste, 19,5 Mrd. Dollar Abschreibungen, neue Hybridstrategie und Kurswechsel bei Elektrofahrzeugen.

Ford zieht sich aus dem Segment großer, rein batterieelektrischer Fahrzeuge zurück und richtet seine Modellstrategie grundlegend neu aus. Der Konzern beendet die Produktion des F-150 Lightning und streicht geplante elektrische Lieferwagen für Nordamerika und Europa. Hintergrund sind hohe Verluste und fehlende Profitabilität trotz vergleichsweise starker Verkaufszahlen. Darüber berichtet Renewz unter Berufung auf ein deutsches Fachmedium.

Der F-150 Lightning war der meistverkaufte Elektro-Pick-up in Nordamerika, erwies sich für Ford jedoch als dauerhaft defizitär. Auch ein ursprünglich für 2025 vorgesehenes Elektro-SUV mit drei Sitzreihen wurde bereits im Vorjahr aus dem Programm genommen. Zusätzlich wurden zwei geplante Elektro-Transporter – jeweils für den nordamerikanischen und den europäischen Markt – vollständig gestrichen, da keine Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg bestand.

Der Rückzug hat erhebliche finanzielle Folgen. Ford rechnet in den kommenden zwei Jahren mit direkten Kosten von rund 5,5 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus werden bereits getätigte Investitionen in Produktionsanlagen abgeschrieben. Diese Abschreibungen belaufen sich auf insgesamt etwa 19,5 Milliarden US-Dollar, wobei der größte Teil bereits im laufenden Quartal verbucht wird. Damit zählt der Strategiewechsel zu den teuersten Korrekturen der jüngeren Unternehmensgeschichte.

Künftig setzt Ford verstärkt auf serielle Hybridfahrzeuge (Extended Range Electric Vehicles, EREV). Bei diesem Konzept werden die Räder elektrisch angetrieben, während ein effizienter Verbrennungsgenerator bei Bedarf Strom erzeugt. Dieses System soll insbesondere bei Pick-ups Vorteile bringen, etwa beim Ziehen schwerer Anhänger über lange Strecken. Für einen neuen F-150 Lightning mit Generator stellt Ford eine Reichweite von über 1.100 Kilometern ohne Anhänger in Aussicht.

Warum stoppt Ford große Elektrofahrzeuge – und was kosten den Konzern Milliarden

Der Konzern geht davon aus, dass im Jahr 2030 rund 50 Prozent aller neu verkauften Fahrzeuge weiterhin reine Verbrenner sein werden. Die übrigen 50 Prozent sollen sich aus klassischen Hybriden, seriellen Hybriden und batterieelektrischen Modellen zusammensetzen. Aktuell sind noch 83 Prozent der neu verkauften Ford-Fahrzeuge reine Verbrenner, was den Umfang der geplanten Transformation verdeutlicht.

Trotz der Streichungen plant Ford keine Entlassungswelle. Beschäftigte aus der bisherigen Lightning-Produktion werden in die Fertigung des konventionellen F-150 integriert, wo eine zusätzliche dritte Schicht aufgebaut wird. Parallel bereitet Ford neue Modelle vor, darunter weitere Pick-ups und Lieferwagen mit wahlweise Verbrennungs- oder Hybridantrieb.

Zusätzlich erschließt der Konzern neue Geschäftsfelder außerhalb des klassischen Automobilbaus. Ford plant den Einstieg in den Markt für großformatige Batteriespeicher, die für Stromnetze und Rechenzentren eingesetzt werden sollen. Damit will das Unternehmen seine Batterie- und Industriekapazitäten auch jenseits des Fahrzeuggeschäfts wirtschaftlich nutzen.

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