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Fico und Selenskyj: Treffen zur Energiekrise in Planung

Fico und Selenskyj: Treffen zur Energiekrise in Planung

Januar 16, 2025
Monika Schmidt
Fico und Selenskyj planen laut iRozhlas ein entscheidendes Treffen zur Energiekrise. Themen: Gastransit, EU-Sicherheit und geopolitische Spannungen.

Ein Treffen zwischen dem slowakischen Premierminister Robert Fico und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scheint in naher Zukunft möglich. Laut RENEWZ, das sich auf irozhlas.cz beruft, erklärte Fico während eines Besuchs in der Ostslowakei: „Wir suchen einen anderen Termin, der in den nächsten Tagen sein sollte.“ Ziel des Treffens ist es, eine Lösung für die Unterbrechung des Gastransits durch die Ukraine zu finden, die Anfang dieses Jahres begann.

Was bisher bekannt ist

  1. Einladung nach Kiew: Präsident Selenskyj lud Fico zu Gesprächen in die ukrainische Hauptstadt ein, um die wirtschaftlichen und politischen Spannungen zwischen den Ländern zu klären.
  2. Alternative Orte: Neben Kiew wird auch Davos als möglicher Ort des Treffens gehandelt. Dort findet ab dem 20. Januar das Weltwirtschaftsforum statt, das häufig für bilaterale Verhandlungen genutzt wird.

Hintergrund: Der Konflikt um den Gastransit

Die Ukraine hat entschieden, den Transit von russischem Gas nach Ablauf des Vertrags mit Russland nicht weiter zu verlängern. Dieser Schritt hat weitreichende Folgen:

  • Für die Slowakei: Fico warnte, dass die Slowakei Einnahmen in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro pro Jahr verlieren könnte.
  • Für Europa: Der Gastransit durch die Ukraine ist ein wichtiger Bestandteil der Energieversorgung der EU.
  • Für die Ukraine: Selenskyj verteidigte den Schritt, da er die Abhängigkeit von russischen Energieressourcen reduzieren soll.

Fico bezeichnete die Entscheidung der Ukraine als „Sabotage“ und drohte mit Gegenmaßnahmen, darunter ein mögliches Ende der Stromlieferungen an die Ukraine. Selenskyj wiederum beschuldigte Fico, russische Interessen zu unterstützen, und sprach von einer „zweiten energetischen Front gegen die Ukraine“.

Slowakische Reaktion und Vorbereitungen

  • Der größte slowakische Gasversorger SPP erklärte, dass das Land auf das Ende des Gastransits vorbereitet sei.
  • Die Energieversorgung für das Jahr 2025 sei gesichert, aber alternative Quellen seien teurer, insbesondere durch höhere Transportkosten.

Warum ist dieses Treffen wichtig?

  1. Energieversorgung sichern: Die Wiederaufnahme des Transits könnte die Versorgung in der Region stabilisieren.
  2. Wirtschaftliche Folgen minimieren: Ohne Transit drohen der Slowakei erhebliche finanzielle Verluste.
  3. Geopolitische Spannungen abbauen: Ein erfolgreicher Dialog könnte die Beziehungen zwischen der Slowakei und der Ukraine verbessern und ein Signal der Zusammenarbeit innerhalb der EU senden.

Mögliche Folgen für Europa

Die Europäische Union beobachtet die Entwicklungen genau, da die Energiepreise bereits durch die geopolitischen Spannungen und die Marktunsicherheiten steigen. Ein Ergebnis des Treffens könnte dazu beitragen, die Versorgungssicherheit in Europa zu stärken und die Energieabhängigkeit von Russland zu reduzieren. Lesen Sie auch bei RENEWZ: „Komm am Freitag nach Kiew“ – Selenskyj fordert Fico zu einem klaren Schritt auf.

Foto von LUDOVIC MARIN / AFP

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