Wer ist Murat Çolak, der „Knochenbrecher“, und warum fordert RTL über 500.000 Euro

Murat Çolak, in Deutschland als „Knochenbrecher“ bekannt, steht im Zentrum eines eskalierenden Rechtsstreits mit RTL: Nach einem Vorfall bei Dreharbeiten im Jahr 2024, der zum sofortigen Produktionsabbruch führte, fordert der Sender mehr als 500.000 Euro Schadenersatz und wirft Çolak einen schweren Vertragsverstoß vor. Der Moderator weist die Vorwürfe zurück und erhebt eigene Ansprüche, während der Fall erneut Fragen zur Verantwortung und Sicherheit in TV-Produktionen aufwirft. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf BILD.
Vorfall während Dreharbeiten löst Produktionsstopp aus
Wie aus mehreren deutschen Medienberichten hervorgeht, war ein Ereignis in Çolaks Tierklinik Auslöser der Auseinandersetzung. An einem Drehtag im Jahr 2024 soll RTL-Redakteurin Lisa W. eine kurze Pause genutzt haben, um sich mit dem Moderator auszutauschen. Laut Bild griff Çolak ihr unvermittelt an den Nacken und führte eine ruckartige chiropraktische Manipulation aus. Die Redakteurin suchte später ein Krankenhaus auf, wo eine Zerrung der Halswirbelsäule festgestellt wurde.
Der Sender reagierte unmittelbar und brach die laufenden Dreharbeiten noch während der ersten Staffel ab. RTL wertete die Situation als schweren Verstoß gegen vertragliche Pflichten und kündigte die Zusammenarbeit mit dem Moderator fristlos.
Ermittlungen eingestellt – doch der Streit geht weiter
Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung ein. Nach Zahlung einer Geldauflage wurde das Verfahren jedoch eingestellt. Laut Bild zahlte Çolak der Redakteurin 1.500 Euro; weitere 3.500 Euro gingen an eine gemeinnützige Organisation.
Trotz des strafrechtlichen Abschlusses sieht RTL die Verantwortung für die entstandenen Produktionsschäden klar bei Çolak. Der Sender erklärte, dass der ungeplante Abbruch des Formats „erhebliche finanzielle Einbußen“ verursacht habe, die man nicht selbst tragen wolle.
RTL fordert über 500.000 Euro – Çolak kontert mit Gegenforderung
RTL reichte daraufhin eine Schadenersatzforderung in Höhe von 505.645 Euro ein. Diese Summe soll ausgefallene Produktionstage, gebundene Ressourcen und bereits geplante Ausstrahlungsslots abdecken.
Murat Çolak weist die Vorwürfe über seinen Anwalt zurück. Er bestreitet, ohne Einverständnis der Redakteurin gehandelt zu haben, und beruft sich auf seine berufliche Praxis. Zugleich fordert er selbst 180.000 Euro für Leistungen, die aus seiner Sicht bereits erbracht und nicht vergütet worden seien.
Beide Seiten werfen sich Vertragsbruch vor. Während RTL bestätigt, dass die Zusammenarbeit „endgültig beendet“ sei, hat sich Çolak öffentlich bislang nicht umfassend geäußert.
Wie es weitergeht
Ob der Rechtsstreit vor Gericht ausgefochten wird oder hinter den Kulissen zu einer Einigung kommt, ist derzeit offen. Klar ist jedoch: Der Fall wirft ein Schlaglicht auf Haftungsrisiken in der TV-Produktion und darauf, wie sensibel Sender mittlerweile auf Vorfälle am Set reagieren. Die Situation könnte zudem Signalwirkung für ähnliche Formate und freie Moderatoren haben, deren Arbeit stark von körperlicher Interaktion geprägt ist.
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