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EU könnte bei gescheiterten Gesprächen Zölle auf US-Waren erheben

EU könnte bei gescheiterten Gesprächen Zölle auf US-Waren erheben

Mai 6, 2025
Monika Schmidt
Die EU erwägt Zölle auf US-Waren im Wert von 100 Mrd. Euro, falls Handelsgespräche scheitern. Konsultationen mit Mitgliedstaaten beginnen am 7. Mai.

Die Europäische Union plant die Einführung zusätzlicher Zölle auf US-Waren im Umfang von rund 100 Milliarden Euro, sollte der aktuelle Handelsdialog mit den Vereinigten Staaten zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führen. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Bloomberg.

Der Maßnahmenvorschlag soll am 7. Mai den EU-Mitgliedstaaten präsentiert werden. Im Anschluss folgt eine einmonatige Konsultationsphase.

Die neuen Gegenzölle würden die bereits bestehenden EU-Maßnahmen ergänzen, die aktuell 21 Milliarden Euro an US-Produkten betreffen. Diese waren als Reaktion auf die von Donald Trump verhängten 25-prozentigen Zölle auf EU-Stahl- und Aluminiumexporte eingeführt worden.

Anfang Mai hatte sich die EU bereit erklärt, die Einführung der neuen Zölle um 90 Tage zu verschieben, nachdem die USA ihren sogenannten Reziprozitätszollsatz auf einen Großteil der EU-Warenexporte von 20 % auf 10 % gesenkt hatten – unter der Bedingung, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden.

Die Handelsgespräche zwischen der EU und den USA, die im letzten Monat begonnen hatten, zeigen bislang kaum Fortschritte. Es wird daher erwartet, dass ein Großteil der US-Zölle auf EU-Waren weiterhin in Kraft bleibt.

Derzeit wendet die US-Regierung Zölle auf EU-Exporte im Gesamtwert von 380 Milliarden Euro an. Dies entspricht etwa 70 % des gesamten europäischen Exports in die USA, mit Zollraten zwischen 10 % und 25 %.

Hintergrund zu US-Zöllen:

US-Präsident Donald Trump kündigte am 2. April an, reziproke Zölle von mindestens 10 % auf Waren aus sämtlichen Ländern zu erheben.

Für einige Staaten legte die US-Regierung deutlich höhere Sätze fest:

  • 20 % für die EU,
  • 25 % für Südkorea,
  • 24 % für Japan.

Im Zuge des eskalierenden Handelskonflikts mit China erhöhten sich die Zölle zunächst auf 54 %, dann auf 104 % und aktuell auf 125 %. Auch die Ukraine ist betroffen: Ihre Exporte in die USA unterliegen derzeit einem 10-prozentigen Zollsatz.

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